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Wetterregeln: Alles neu macht der Mai

Wetterregeln: Alles neu macht der Mai
Das Kleinziegenfelder Tal mit der Weihersmühle hat schon früher zu Mai-Ausflügen in die blühende Natur eingeladen. Foto: Andreas Motschmann

Der 1. Mai, Christi Himmelfahrt und die Pfingstfeiertage laden im Wonnemonat zu Ausflügen ein: Es blüht überall. Der eine oder andere Leser fragt sich, warum die Wonne ausgerechnet für den Monat Mai namensgebend wurde. „Wonne“ erklärt sich, so scheint es, von der Steigerung zu „Freude“. Zu beidem bietet der Frühling Anlass. Er beginnt im März.

Gleichwohl verbinden wir im allgemeinen Bewusstsein die angenehmen Elemente des Frühlings mit dem Mai: Die Veilchen blühen, alles erneuert sich und erwacht. Der Begriff „Wonnemonat“ stammt vom „Weidemonat“. Diese Bezeichnung geht auf das althochdeutsche Wort „Wunnimanod“ zwischen dem 8. bis 11. Jahrhundert zurück. Im Mai wurde das Vieh wieder auf die Weide getrieben, eine Praxis, die Jahrhunderte anhielt.

„Wenn es zu Pfingsten regnet, regnet es sieben Sonntage hintereinander.“
Wetterregel im Hundertjährigen Kalender

Erst im 19. Jahrhundert kam in unserer Region die Stallfütterung in den Sommermonaten auf. Trotzdem besangen Dichter, Sänger und Liedermacher weiterhin den Mai als Wonnemonat. Bei Richard Wagner heißt es in der „Walküre“: „Winterstürme wichen dem Wonnemond.“

Der Hundertjährige Kalender im Mai

Nach den Prophezeiungen des Hundertjährigen Kalenders wird es am 1. und 2. Mai am Morgen frostig kalt. Ob sich die Kälte von vor zehn Jahren wiederholt? Am 2. und 3. Mai 2011 sorgten Nachtfröste dafür, dass die Kirsch- und Nuss-Ernte in unserem Landkreis nicht üppig wurde. Nach einem Tag mit Gewitter und Platzregen werden dieses Jahr, wenn wir dem Hundertjährigen Kalender genau folgen, weitere kühle Tage kommen. Zum Glück gibt es nur wenige kalte Tage.

Angenehmer Ausflug in die blühende Natur an Himmelfahrt

Vom 7. bis zum 26. Mai wird es für einen langen Zeitraum tagsüber frühlingshaft warm. Christi Himmelfahrt wird am 13. Mai zu einem angenehmen Ausflug in die blühende Natur einladen. Eine freudige Prophezeiung, denn in diesen Zeitraum fallen am 23. und 24. Mai die Pfingstfeiertage. Dieses wochenlange stabile Wetter würde große Trockenheit bewirken.

Der Name „Pfingsten“ kommt aus dem Altgriechischen „fünfzigster Tag“. Pfingsten findet demnach immer am 50. Tag der Osterzeit, 49 Tage nach dem Ostersonntag, statt. Da Pfingsten in einem festen zeitlichen Abstand zu Ostern stattfindet, wechselt der Zeitpunkt. Der mögliche Zeitraum für Pfingsten ist zwischen dem 10. Mai und dem 13. Juni. Trotz dieser Zeitspanne gibt es zum Fest einige Wetterregeln: „Wenn es zu Pfingsten regnet, regnet es sieben Sonntage hintereinander.“

Die Eisheiligen haben ihren Schrecken nicht verloren

Die Nächte bis fast Ende Mai bleiben weiterhin kühl. Ob dabei die „Eisheiligen“ die Finger im Spiel haben? In der Landwirtschaft und bei der Gartenarbeit hat man immer die Eisheiligen im Blick, die um die Monatsmitte oft für böse Überraschungen sorgen. Bei den Eisheiligen handelt es sich um späte Kaltlufteinbrüche. Polarluft breitet sich nach Deutschland aus. Trotz des steigenden Sonnenstands kann es im Mai noch manchmal heftig kalt werden. Erst nach diesem Zeitpunkt erreicht das Frühlingswetter eine gewisse Stabilität.

Dieses Phänomen wurde schon im Mittelalter beobachtet, man brachte es mit jenen Heiligen in Verbindung, die an diesen Tagen im Kalender stehen; man nannte sie die Eisheiligen. Diese „Eismänner“ oder „gestrengen Herren“ sind die drei Märtyrer Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai) und Bonifatius (14. Mai) sowie die heilige Sophia (15. Mai).

Durch Frostnächte Mitte Mai erlitten vor zwei Jahren die Nussbäume im Lautergrund und anderen Gegenden des Landkreises großen Schaden. Im vergangenen Jahr war es ebenso: Ein Tief sorgte an den Eisheiligen für eine einzige, für die Landwirtschaft aber schlimme Frostnacht. In wenigen Stunden war die Sommerernte vernichtet. Die Nacht vom 11. auf den 12. Mai war mit bis zu fünf Grad Minus todbringend für viele Getreidesorten, Kartoffeln, Obst- und Nussbäume.

Eine einzige Frostnacht sorgt für schlimmen Schaden

Überraschende Kälteeinbrüche wurden schon vor den Wetteraufzeichnungen registriert. „Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist“ beschreibt eine Bauernregel, die diese uralten Erfahrungen aufgreift. Wenn wir dem Hundertjährigen Kalender glauben wollen, verabschiedet sich der Mai in den letzten Tagen mit trübem und regnerischem Wetter. Laut den Berechnungen des amerikanischen Wetterdienstes National Oceanic and Atmospheric Administration wird der Mai 2021 zu warm und an den Alpen überdurchschnittlich nass verlaufen. Im Rest des Landes gibt es demnach eine eine durchschnittliche Niederschlagsverteilung.

Zeckensaison beginnt mit dem warmen Wetter

Sollte es wochenlang warm werden, geht die Zeckensaison los. Sie beginnt jedes Jahr früher. Vor 20 Jahren stellte man sich im Juni und Juli auf die Plage ein. Jetzt prognostizieren die Experten den Beginn für den Mai, bei warmem Wetter schon für den April. Ein Trend, der sich angesichts der Klimaerwärmung 2021 nicht umkehren wird. Im Wald und auf Wiesen wird es wieder gefährlich. Zecken können Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. 2020 war deutschland- und bayernweit ein Rekordjahr.

2021 könnte noch schlimmer werden. Zecken mögen warme Temperaturen. Je wärmer die Tage sind, umso aktiver gehen diese kleinen Spinnentiere auf Beutejagd. Dabei ist es so einfach, das Risiko zu minimieren: lange Hose tragen, Strümpfe über die Hose ziehen und mit heller Kleidung in die Natur gehen, um die Zecken besser zu entdecken und zu entfernen.

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Josef Motschmann

Von Andreas Motschmann

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