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LICHTENFELS

Weihnachts-CD von Malte Müller und Musikern vom Obermain

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Malte Müller in der weihnachtlich dekorierten Stiftskirche von Kloster Banz: So präsentiert er sich auf dem Cover der CD „Weihnachten mit Freunden“, die er zugunsten von „Helfen macht Spaß“ mit heimischen Musikern aufgenommen hat. Foto: Val Thoermer

Es ist eine Idee, die schon länger in seinem Kopf herumspukt, ein lang gehegter Traum: Schon seit Jahren habe er eine Weihnachts-CD aufnehmen wollen, sagt Malte Müller. Nun hält der Tenor den Silberling in den Händen. „Weihnachten mit Freunden“ hat ihn der gebürtige Lichtenfelser genannt, und das passt ganz gut, hat er sich doch für die Aufnahmen die Unterstützung zahlreicher Musiker und Musikerinnen aus der Region sowie persönlicher Freunde geholt. Und sie alle verzichten auf ihre Gage – zugunsten der OT-Leseraktion „Helfen macht Spaß“.

Weihnachts-CD von Malte Müller und Musikern vom Obermain
Im Tonstudio (v. li.): Ulrike-Maria Gossel, Silke Winkler und Malte Müller. Foto: red

Noch eine CD mit weihnachtlicher Musik – braucht's das? Jetzt im Advent hört man doch eh an allen Ecken „Jingle Bells“, „Merry Christmas“, „Last Christmas“ und wie die Evergreens alle heißen, die jedes Jahr wieder hervorgekramt und so lange rauf- und runtergespielt werden, bis sie keiner mehr hören kann. Aber gerade dann tut es gut, eine CD aufzulegen, die eben kein kitschiges Gedudel und Glöckchengebimmel bietet, sondern festliche Klänge. Musik, die wirklich weihnachtliche Stimmung verbreitet und nicht als Hintergrund für den alljährlichen Kaufrausch gedacht ist.

Alte Volkslieder, internationale Klassiker, Lieder großer Komponisten

Dazu gehören schöne alte Volkslieder wie „Es wird scho glei dumpa“ aus Oberösterreich oder „Lieb Nachtigall, wach auf“ aus Bamberg. Dazu gehören internationale Lieder, die in ihrer Heimat beliebt, in Deutschland aber kaum bekannt sind. Etwa das zauberhafte „Lulajže, Jezuniu“ aus Polen oder das temperamentvolle „Villancico Yaucano“ von Amaury Veray aus Puerto Rico. Und dazu gehören Lieder großer Komponisten wie „O Jesulein süß, o Jesulein mild“ von Johann Sebastian Bach oder Engelbert Humperdincks „Weihnachten“.

Es gibt also einiges zu entdecken auf der CD, einiges, was man lange nicht gehört hat, und einiges, was man neu kennenlernt. „Aber ich wollte schon auch Wiedererkennungswert“, betont der Sänger. Deshalb hat er neben „Es ist ein Ros entsprungen“ und „Maria durch ein Dornwald ging“ auch „Stille Nacht“ berücksichtigt. Allerdings mit einer Melodie, die den Zuhörenden vielleicht ab und an ungewohnt vorkommen mag.

„Es war mein Ansinnen, eine große Vielfalt sowohl in Instrumentenwahl, als auch in Besetzung und Charakter zu bieten – mal klassisch, mal jazzig, mal Crossover.“
Malte Müller, Tenor
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Aufnahme in der Burgkunstadter Christuskirche (v. li.): Susi Schliefer, Robert Westphal, Walter Gossel, Sarah Baur, Marcus Weigl und Malte Müller. Foto: red

Am 24. Dezember 1818 trugen Hilfspfarrer Joseph Mohr und der Dorfschullehrer und Organist Franz Xaver Gruber das heute wohl bekannteste Weihnachtslied erstmals in der Kirche Sankt Nikola in Oberndorf bei Salzburg vor. Malte Müller wählte für seine Aufnahme eine Niederschrift von Mohr, also ein Autograph, von 1820/25. Auf der CD ist er zusammen mit Silke Winkler (Sopran) und Dennis Lüddicke (Gitarre) zu hören.

„Es war mein Ansinnen, eine große Vielfalt sowohl in Instrumentenwahl, als auch in Besetzung und Charakter zu bieten – mal klassisch, mal jazzig, mal Crossover“, erklärt Malte Müller. Trotz dieser Vielfalt wirkt die Auswahl stimmig und harmonisch.

Zu vielen der Lieder gibt es persönliche Bezüge, erzählt er. So ist das puertoricanische Weihnachtslied auch eine Erinnerung an Edgardo Zayas, nach Müllers Hochschulzeit sein „eigentlicher Lehrer“, wie er sagt, der mit Mitte 50 viel zu früh verstorben ist. „Drei Kön'ge wandern aus Morgenland“ von Peter Cornelius wiederum kennt er als Chorversion noch aus seiner Zeit bei den Regensburger Domspatzen.

Viele persönliche Bezüge zu den ausgewählten Liedern

Weihnachts-CD von Malte Müller und Musikern vom Obermain
Malte Müller und die Lichtenfelser Blechbläser. Foto: Thomas Meyer

Und das polnische „Lulajže, Jezuniu“ hat er bei einem Konzert der drei Tenöre (Plácido Domingo, Luciano Pavarotti und Josep Carreras) in Wien erstmals gehört, damals auf Italienisch. Malte Müller singt es auf Polnisch; er hat sich extra von einem Bekannten coachen lassen, damit die Aussprache einigermaßen passt. Es ist auch sein persönliches Lieblingslied auf der CD. „Das geht in Richtung der polnischen Marienlieder, wie ich sie in Tschentschochau gehört habe, grad noch so am Kitsch vorbei“, beschreibt der Sänger und schmunzelt.

Freunde aus der „Domspatzen“-Zeit und viele heimische Musiker

Die CD ist für ihn schon auch ein bisschen Ersatz für vieles, was in der Corona-Zeit nicht stattfinden konnte. Der Tenor verweist auf das Konzert, das zum 20-jährigen Bestehen von „Helfen macht Spaß“ geplant war, zweimal verschoben wurde und dann ganz gestrichen. Aber auch die Musikerinnen und Musiker, die an dem Album mitgewirkt haben, erleben eine lange Durststrecke und haben es genossen, zusammen zu spielen.

Es sind Freunde aus Malte Müllers „Domspatzen“-Zeit dabei, etwa Marcus Weigl, dessen kräftiger Bariton bei „Inmitten der Nacht“ zu hören ist, während Christoph Schenk und Christian Knödl je zwei Lieder neu gesetzt haben. Dazu kommt natürlich Müllers Frau, die Sopranistin Silke Winkler, die auch am Klavier und mit der Altblockflöte begleitete. Die Flötenparts hat sie genauso selbst gesetzt wie Dennis Lüddicke die Gitarren- und Thomas Meyer die Orgelparts.

Weihnachts-CD von Malte Müller und Musikern vom Obermain
Aufnahme mit dem Posaunenchor der Christuskirche Burgkunstadt. Foto: red

„Es kommt ein Schiff geladen“ hat Meyer für den Burgkunstadter Posaunenchor arrangiert. „Deshalb habe ich nun den Chor mit dazugenommen“, erklärt Malte Müller. Genauso wie viele weitere Musiker und Musikerinnen aus der Region, viele von ihnen empfohlen von Thomas Meyer.

Erst im Frühherbst sind sie alle zusammengetrommelt worden, jetzt ist die CD fertig: ein Kraftakt. Aber einer, der sich gelohnt hat. Ab Samstag, 11. Dezember, ist „Weihnachten mit Freunden“ bei Edeka Werner, Roberto Bauer und der Tourist Information in Lichtenfels für 19,90 Euro erhältlich. Bei der Tourist Information kann die CD auch bestellt werden: Bestellungen werden unter Tel. (09571) 795-101 oder per E-Mail an tourismus@lichtenfels.de entgegen genommen. Für den Versand werden drei Euro berechnet. Darüber hinaus kann die CD auch online bei Amazon Marketplace gekauft werden. Als Download wird sie bei den gängigen Anbietern erhältlich sein.

Der Reinerlös geht vollständig an „Helfen macht Spaß“, betont Malte Müller. Das Projekt wird zwar von der Koinor Horst-Müller-Stiftung sowie vom Rotary Club Obermain gefördert, die Zuwendungen werden aber rein für die Kosten der Produktion verwendet.

Mitwirkende

Malte Müller – Tenor, Sarah Baur – Fagott, Ulrike-Maria Gossel – Violoncello, Walter Gossel – Klarinette, Dennis Lüddicke – Gitarre, Thomas Meyer – Orgel, Synthesizer, Klavier, Keyboard und Schellenkranz, Susi Schliefer – Flöte, Gerhard Trinkwalter – Zither, Robert Westphal – Oboe, Marcus Weigl – Bariton, Silke Winkler – Sopran, Klavier und Altblockflöte, Auguste Zeiß-Horbach – Akkordeon, Lichtenfelser Blechbläser: Ulrich Förner – Trompete 1, Bernd Fischer – Trompete 2, Isabella Pflaum – Horn, Alfred Förner – Posaune, Posaunenchor der

Christuskirche Burgkunstadt – Leitung Thomas Meyer, Spectaculum musicale – Leitung Christiane Stömer-Rauh.

Für Spenden

In Zusammenarbeit mit den Wohlfahrtsverbänden unterstützt die OT-Leseraktion „Helfen macht Spaß“ Bedürftige am Obermain. Eine über 20-jährige Tradition hat der HMS-Weihnachtsaufruf. Wie gewohnt werden dabei der Namen der Spendenden und die Höhe der Spende (ab zehn Euro) genannt. Spenderinnen und Spender, die dies nicht wollen, bitten wir, bei der Überweisung neben dem Stichwort „Helfen macht Spaß“ zusätzlich „Anonym“ zu vermerken. Herzlichen Dank.

Spenden: BRK-Kreisverband Lichtenfels, IBAN: DE 26 7835 0000 0000 0388 85, Sparkasse Coburg-Lichtenfels,

Verwendungszweck: „Helfen macht Spaß“.

Von Annette Körber

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