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LICHTENFELS

Umgehung Wunkendorf: „Wir müssen die Bürger schützen“

Umgehung Wunkendorf: „Wir müssen die Bürger schützen“
Gefährliche Kurve im Wunkendorf (Aufnahme Februar 2023): Überall im Ort ist es eng, Bürgersteige fehlen. Für die Sicherheit der Einwohner ist die geplante Umgehung dringen erforderlich. Archivfoto: Gerhard Herrmann

Im Kreisausschuss wurde in der Sitzung über die geplante Umgehung von Wunkendorf diskutiert. Ziel müsse es sein, den Verkehr aus dem Ort herauszubekommen, hieß es. Dazu sei es nötig, eine neue Straße zu bauen.

Dabei sind allerdings einige Punkte zu beachten. So muss beispielsweise dafür gesorgt werden, dass die Brutgebiete der Feldlerche möglichst unangetastet bleiben und auch bestehende Landschaftsschutzgebiete nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Dazu würden Ausgleichsflächen geschaffen, die in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde ausgestaltet werden, wie etwa zwei Blühstreifen, das Anpflanzen von Hecken und einigen mehr, wurde informiert.

2100 Meter lange Fahrbahn

Die Fahrbahn selber wird mit etwa 2100 Metern Länge und einer Gesamtbreite mit 9,5 Metern gebaut, wovon auf den reinen Fahrstreifen etwa sechs Meter entfallen. Dazu werden beidseitig sogenannte Rigolen angelegt, das sind im Prinzip Pufferspeicher, die bei Starkregen dafür sorgen sollen, dass das ankommende Wasser versickern kann. Diese verfügen über unterirdische Dämme, die das Wasser zurückhalten, bis es versickert. An der Oberfläche wird zusätzlich eine Schicht aufgetragen, die möglicherweise austretendes Öl aufnimmt und so schneller abgetragen werden kann.

Für Wunkendorf selbst sind zwei Kreuzungen vorgesehen, die Wirtschaftsweganschlüsse werden verringert, um möglichst wenig abzweigenden Verkehr aufkommen zu lassen. Auch werden einige Wirtschaftswege stillgelegt, um Landschaftsschutzgebiete zu entlasten. Die Gesamtversiegelungsfläche beträgt etwa zwei Hektar, 0,2 Hektar werden im Zuge des Rückbaus der alten Straße wieder entsiegelt. 1,2 Hektar würden asphaltiert.

Verkehr muss raus

Dieser Punkt wurde von Dr. Susann Freiburg (Grüne) kritisiert. Sie hätte gerne mehr entsiegelte Flächen gehabt. „Mehr für Menschen statt in Asphalt investieren“, merkte sie an. „Ich hätte lieber gesehen, dass das Geld beispielsweise in die Schülerbeförderung investiert würde.“ Gleichzeitig signalisierte sie aber, dass ihre Fraktion den Plan mittragen würde.

„Wir müssen die Bürger schützen“, bekam sie daraufhin zur Antwort. „Und dazu ist es nötig, den Verkehr aus Wunkendorf zu bekommen.“

Die Gesamtkosten werden mit circa 8,3 Millionen Euro veranschlagt, wovon etwa 5,76 Millionen Euro als Zuschüsse zu erhalten sind. In der Abstimmung wurde dem weiteren Vorgehen einstimmig zugestimmt, so dass die weitere Planung mit den Ausschreibungen in Angriff genommen werden können.

In einem Lichtenfelser Stadtteil

Zu Beginn der Sitzung des Kreisausschusses bat Georg Deuerling von den Freien Wählern, einen Punkt aus der nichtöffentlichen Sitzung als Information in die öffentliche Sitzung zu verlegen, was auch genehmigt wurde. Es wurde darüber informiert, dass man beabsichtige, im Rahmen der Vorsorge für den Katastrophenschutz eine Freifläche mit Gebäuden in einem Stadtteil von Lichtenfels zu erwerben und dieses als KatastrophenschutzZentrum auszubauen.

Dort soll dann eine Einsatzzentrale entstehen, um im Katastrophenfall wie Starkregen die Koordination zu übernehmen. Auch soll dort ein zentrales Lager für Feldbetten, technischem Equipment und weiteren wichtigen Dingen entstehen, um bei einem Ernstfall alles an einer Stelle zu haben.

Videoüberwachung

Im Anschluss informierte Landrat Christian Meißner, dass man nach Rücksprache mit der Polizei einige sensible Örtlichkeiten im Landratsamt unter Kameraüberwachung stellen werde. Dies betreffe unter anderem den Eingangsbereich und die Kasse. „Falls sich jemand Sorgen macht: Die Aufnahmen werden, außer in begründeten Verdachtsfällen, automatisch nach zehn Tagen gelöscht.“

Von Werner Diefenthal

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