Der 17-Jährige, der am Freitag, 10. März eine 50-jährige Verkäuferin in einem Blumenladen in der Innenstadt getötet haben soll, ist weiterhin dringend tatverdächtig. Das bestätigt Julia Küfner, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Oberfranken, am Dienstagnachmittag im Gespräch mit dieser Redaktion. Nach der Befragung durch den Untersuchungsrichter sei Haftbefehl erlassen worden, der mutmaßliche Täter sitzt seither und bis auf weiteres in Untersuchungshaft.

Sollte ihm der Prozess gemacht und dabei seine Schuld nachgewiesen werden, droht im eine Verurteilung nach Jugendstrafrecht, da er noch nicht volljährig ist. Der 17-Jährige war am Freitag festgenommen worden. Warum dies nicht zuhause, sondern in der Öffentlichkeit geschehen ist, wollte die Sprecherin nicht kommentieren, lässt aber durchblicken, dass die Polizei schnell handeln wollte. „Die Tatortarbeit in Lichtenfels ist weitestgehend, aber noch nicht komplett abgeschlossen“, sagt sie. „Bereits nach wenigen Tagen hatte die Soko ,Blume‘ Hinweise aus der Bevölkerung im zweistelligen Bereich. Es haben sich viele Zeugen auf die Aufrufe in gemeldet.“ Noch immer könnten sich Zeugen melden, das Hinweistelefon sei weiterhin aktiv unter Tel. (0921) 506-1414. Ebenso nehme jede Polizeidienststelle Informationen entgegen.
Keine weiteren Angaben zu den Erkenntnissen aus den Videos
Aus ermittlungstaktischen Gründen will die Soko nicht preisgeben, wie sie dem mutmaßlichen Täter auf die Spur gekommen ist. „Richtig ist aber, dass die Soko Videos ausgewertet hat.“ Nähere Angaben will sie nicht machen.
In einem Internetforum für Kriminelle ist in den Tagen vor der Tat ein Post aufgetaucht, dass jemand einer Blumenhändlerin schaden wolle. Den Ermittlern ist dieser Eintrag bekannt. „Der Hinweis wird geprüft, noch liegt kein Ergebnis vor“, sagt Küfner. Sollte sich der Verdacht eines Zusammenhangs mit dem Gewaltverbrechen in Lichtenfels bestätigen, wäre es eine Bluttat mit Vorsatz gewesen.
Von Markus Drossel