Mit dem Ausbau von Technologietransferzentren (TTZ) will der Freistaat Bayern im Rahmen des Programms „Hightech Transfer Bayern“ die Innovationskraft des Mittelstands im ländlichen Raum stärken. Eines dieser Zentren zum Wissens- und Technologietransfer erhalten die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm) und die Hochschule Coburg.
Das „Kooperative TTZ Oberfranken Digitale Intelligenz“ wird laut Pressemitteilung der Hochschule Coburg an den Standorten Lichtenfels und Kronach von den Hochschulen Coburg und Ohm aufgebaut. Der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume hat jetzt die Gründungsurkunde an die Präsidenten der beiden Hochschulen überreicht.
„Zwei Standorte, zwei Hochschulen, doppelte Kraft: Oberfranken bündelt seine Kompetenz bei ,Digitaler Intelligenz‘“, betont Blume. „In einem gemeinsamen Technologietransferzentrum an den Standorten Lichtenfels und Kronach bringen die Hochschule Coburg und die Ohm Wissen in die Anwendung – und zwar von, mit und für Unternehmen der Region.“ Das Besondere: „Zur Forschung werden hier Daten direkt aus den Handwerks- und Industriebetrieben vor Ort genutzt. Das unterstützen wir mit insgesamt rund acht Millionen Euro.“ Und auch die Kommunen würden sich mit den Räumlichkeiten einbringen. „Gemeinsam ziehen wir an einem Strang für Hightech in der Heimat – herzlichen Dank!“
Digitale Kompezenz
Die Hochschule Coburg legt am Standort Lichtenfels einen Schwerpunkt auf digitale Kompetenz im Produktlebenszyklus, die Ohm fokussiert sich laut Pressemitteilung in Kronach auf die Nutzbarmachung der Künstlichen Intelligenz für den Mittelstand.
„Das ,TTZ Digitale Intelligenz‘ ist für uns ein wichtiger Meilenstein am Standort Kronach“ sagt Ohm-Präsident Prof. Dr. Niels Oberbeck. „Es erlaubt uns, die großartigen Möglichkeiten und aktuellen Forschungserkenntnisse der KI in einem lebendigen Netzwerk auch kleinen und mittleren Unternehmen zugänglich zu machen.“ Der Schulterschluss von Wirtschaft und Wissenschaft sei wichtig, um die Chancen der digitalen Transformation voll auszuschöpfen.
„Der Freistaat ebnet damit den Weg, die bereits sehr gute Zusammenarbeit in der Region noch weiter auszubauen“, betont Prof. Dr. Stefan Gast, Präsident der Hochschule Coburg. „Dieses Zukunftsthema wird mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit umgesetzt – ein starkes Signal für die Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft in Bayern.“
Gezielte Impulse
Die Hochschule Coburg wird mit dem TTZ in Lichtenfels gezielt Impulse für Unternehmen der Region geben. Große Themen sind die Diversifizierung und Individualisierung der Produktion, beispielsweise durch additive Fertigungsverfahren (industrieller 3D-Druck) sowie die Optimierung von Massenproduktion durch KI-basierte Automatisierungsverfahren.
Schon im November soll es an beiden Standorten losgehen, bis dahin sollen die Geschäftsführungen und erste Stellen besetzt sein.
Zusammen mit dem FADZ
Operativ wird in Lichtenfels eng mit dem Forschungs- und Anwendungszentrum für digitale Zukunftstechnologien (FADZ) und dem FADZ Zweckverband zusammengearbeitet, deshalb ist auch ein nahegelegener Standort mitten in Lichtenfels anvisiert.
Die Ohm wird in Kronach im Schulterschluss mit der Lucas-Cranach-Campus Stiftung und dem Innovationszentrum agieren. Es gibt bereits zahlreiche Unternehmen, die am Standort mit der Hochschule kooperieren.
Mit Hilfe von KI werden Daten aus dem Alltag kleiner und mittlerer Unternehmen gesammelt und analysiert, um Produktionsprozesse und betriebswirtschaftliche Abläufe zu vereinfachen – im Handwerk ebenso wie in der industriellen Massenproduktion. Außerdem sind laut Presseinfo gemeinsame Weiterbildungsangebote geplant. (red)