„Für ihre rund 80.000 Kundinnen und Kunden war die Sparkasse Coburg-Lichtenfels 2022 erneut ein verläsiger Partner. Den eingeschlagenen Kurs der vergangenen Jahre konnte sie konsequent erfolgreich weiterverfolgen. Im Jahr von Kriegshandlungen, Preissteigerungen und Zinswende hat das Kreditinstitut das abgelaufene Geschäftsjahr doch recht zufriedenstellend abgeschlossen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Sparkasse.
Der Vorstand zeigt sich vor allem erfreut über die sehr guten Ergebnisse bei der Kreditvergabe im Firmenkundengeschäft und das Wachstum bei den Einlagen. Im Bauspargeschäft verzeichnet die Sparkasse ein Rekordjahr. Durch eine Intensivierung ihrer Anstrengungen in der Nachhaltigkeitsarbeit konnte die Sparkasse erneut die Klimaneutralität in ihrem Geschäftsbetrieb erreichen.
Für die Zukunft sieht sich die Sparkasse als regionales Kreditinstitut weiterhin großen Herausforderungen im Markt gegenüber, die sich durch die digitale Transformation und verändertes Kundenverhalten ergeben.
Die Sparkassenvorstände Dr. Martin Faber und Roland Vogel informierten über die wesentlichen Entwicklungen der Sparkasse im Geschäftsjahr 2022. Vor dem Hintergrund der aktuellen marktbewegenden Themen - Inflation, gestiegene Zinsen, Energiekrise sowie dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine - geben sie darüber hinaus eine Einschätzung zur aktuellen Lage.
„Als regional verankertes Kreditinstitut hat die Sparkasse Coburg - Lichtenfels ihren nachhaltigen und digitalen Kurs 2022 konsequent weiterverfolgt. „Unser öffentlich-rechtliches Geschäftsmodell hat sich zum Nutzen unserer Kundinnen und Kunden erneut bewährt. Im Jahr von Kriegshandlungen, Preissteigerungen und Zinswende konnte sich die Sparkasse erfolgreich behaupten.“ stellt Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Faber zusammenfassend fest.
Auch wenn die Corona-Pandemie weithin überwunden scheint, so bestehen nunmehr neue - bislang unvorstellbare - Herausforderungen, auf die sich unsere Region einstellen muss. Aufgrund der neuen geopolitischen Lage sind dauerhaft höhere Energiepreise und damit höhere Produktionskosten, neugeordnete globale Wirtschafts- und Lieferbeziehungen sowie anhaltende geopolitische Spannungen und zunehmende Konflikte um wichtige Rohstoffe zu erwarten.
Hinzu kommt die sehr schnelle Zinswende, die teilweise zu Verunsicherungen bei den Anlegern führt. Diese Entwicklungen haben nicht nur das zurückliegende Geschäftsjahr der Sparkasse Coburg - Lichtenfels beeinflusst, sondern sie wirken aktuell fort.
Dr. Martin Faber: „Gegenwärtig ist die wirtschaftliche Situation in Deutschland besser, als noch im Herbst 2022 zu erwarten war. Die Aussichten haben sich zwar aufgehellt. Gleichwohl kam es vor Kurzem zur Schieflage einiger US-Regionalbanken. Diese waren auf Liquiditätshilfe angewiesen. Darüber hinaus musste auch die Schweizer Großbank Credit Suisse mit Finanzhilfen Dritter stabilisiert werden. Eine Gefahr aus dieser Lage für den deutschen Finanzmarkt, der stabil und robust aufgestellt ist, sehen wir nicht. Gleiches gilt für die Sparkassen und unser eigenes Haus. Die konjunkturelle Entwicklung hat sich - was sehr erfreulich ist - im Wesentlichen stabilisiert. Aus Sicht der Sparkasse zeigt sich zurzeit keine Insolvenzwelle, keine bedeutsamen Ratingverschlechterungen und auch die anderen Indikatoren für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der gewerblichen Kunden weisen keine Besonderheiten auf.“
Klare Stärke der mittelständischen Wirtschaft
Roland Vogel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, ergänzt: „Die CoronaPandemie wurde von unseren Firmen- und Gewerbekunden in unserer Beobachtung gut gemeistert. Mit Beginn der Ukrainekrise standen die heimischen Unternehmen jedoch vor neuen größeren Herausforderungen. So gab es unter anderem Probleme bei der Rohstoffbeschaffung, auf die viele regionale Betriebe mit einer höheren Lagerhaltung reagiert haben. Darüber hinaus war die Stabilität der Energieversorgung ein bestimmendes Thema. Gleichzeitig macht sich der deutliche Preisanstieg nicht nur bei den Energiepreisen bemerkbar.“
Mittlerweile hat sich der Rohstoffmarkt wieder etwas entspannt. Die Ertragslage der Unternehmen ist im Durchschnitt gut, die Auftragsbücher sind gefüllt. Damit zeigt sich die Stärke der deutschen Wirtschaft und besonders des Mittelstandes, immer wieder flexibel auf Krisen zu reagieren. Aktuell sind verstärkte Investitionen in erneuerbare Energien zu beobachten.
Diese begleitet die Sparkasse gerne mit passenden Finanzierungslösungen. Das regionale Kreditinstitut versteht sich als Partner seiner gewerblichen Kundschaft und unterstützt sie bei den anstehenden Herausforderungen. Die Firmen- und Gewerbekundenberater der Sparkasse stehen im aktiven Austausch mit betroffenen Kunden, prüfen notwendige Finanzierungsbedarfe und bieten geeignete auf die Situation zugeschnittene Lösungen.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die enorm gestiegenen Energiekosten sind große Belastungsfaktoren der Wirtschaft für 2023. Aktuell sind die Auftragsbücher im Maschinenbau noch gut gefüllt, wobei Neuaufträge deutlich weniger zu verzeichnen sind. Der Ausblick ist daher verhalten optimistisch für 2023.
Im Zeitraum vom 7. November bis zum 2. Dezember 2022 wurden im Sparkassen-Onlinekunden-Dialog über 2000 Privatkundinnen und -kunden befragt. Insgesamt 96 Prozent der Befragten sind mit den Leistungen der Sparkasse sehr zufrieden bzw. zufrieden. Die Beratung und der Service werden mit jeweils 93 Prozent Zustimmung durchweg positiv beurteilt. Das Onlinebanking wird mit 97 Prozent hervorragend bewertet.
Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine
Das Jahr 2022 war geprägt durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Auch in unserer Region haben Geflüchtete Schutz gesucht, die nun Finanzdienstleistungen benötigen. Dabei geht es in erster Linie um die Versorgung mit Bankdienstleistungen, wie beispielsweise die Bargeldversorgung sowie den Zahlungsverkehr und die reibungsfreie Neuanlage von Girokonten. Selbstverständlich können auch Überweisungen an Empfänger in der Ukraine über die Sparkasse getätigt werden.
Bis zum Jahresende wurden bei der Sparkasse über 660 neue Girokonten für Geflüchtete aus der Ukraine eröffnet. Außerdem hat sich die Sparkasse von Ende Mai bis Ende Oktober an dem von der Bundesbank abgesicherten Umtausch der ukrainischen Hrywnja in Euro beteiligt.
Die Corona-Pandemie, Lieferkettenprobleme, CHIP-Mangel und erhöhte Transportkosten haben international tätige Sparkassen-Kunden vor enorme Herausforderungen gestellt. Dennoch kann die Sparkasse Coburg - Lichtenfels erneut auf ein insgesamt sehr erfreuliches Ergebnis im internationalen Geschäft zurückblicken. Die Erträge waren stabil.
Zusammenfassender Rückblick 2022
In einem von geopolitischen sowie geldpolitischen Umbrüchen geprägten Jahr waren für die Sparkasse Coburg - Lichtenfels erneut anspruchsvolle Herausforderungen zu bewältigen. Zu den Folgen der fast schon wieder vergessenen Corona-Pandemie kamen im Laufe des Jahres neue marktbewegende Themen hinzu, auf die sich die Sparkasse einstellen musste - der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, die Energiekrise, die Inflation und der Zinsanstieg.
Vor diesem Hintergrund war das Geschäftsjahr 2022 für das öffentlich-rechtliche Kreditinstitut mehr als zufriedenstellend. Die Bilanzsumme liegt mit 3,26 Milliarden Euro stabil über der Marke von drei Milliarden Euro.