Die Reundorfer verstehen zu feiern. Nach der Elferratssitzung der Vereine sorgte das bereits zum 5. Mal ausgetragene Starkbierfest des CSU-Ortsverbandes Reundorf unter dem Motto „Der versetzte Nockherberg“ am Freitag in der voll besetzten und ganz in den blauweißen CSU-Farben dekorierten Maintalhalle für ein weiteres gesellschaftliches „Highlight“ in diesem Jahr.
„Die Münchner feiern auf dem Nockherberg, die Reundorfer unterhalb vom Banzer Berg“, so stellte die Reundorfer CSU-Ortsvorsitzende Edith Güthlein als Moderatorin den Bezug zu dieser weithin bekannten Veranstaltung her, ehe Europaabgeordnete Monika Hohlmeier mit Landrat Christian Meißner und Robert Kober souverän den Bieranstich mit dem süffigen Starkbier vollzog.
Christine Dinkel begeistert als Frankonia mit lockerem Mundwerk
Christine Dinkel begeisterte als Frankonia mit dem fränkischen Rechen die Besucher mit ihrer einfallsreichen Fastenpredigt und ihrem lockeren Mundwerk. Schon mit ihrer ersten Anmerkung „Ich gendere nicht“ erntete sie großen Beifall. Dann richtete sie ihr Augenmerk auf die fast vollzählig anwesenden Fraktionen der CSU und der Jungen Bürger. An die Zweite Bürgermeisterin Sabine Rießner gerichtet: „Sag mal, man hat mir erzählt, dass Du mit dem Andi auf Kuschelkurs bist“. Erst als sie die Antwort bekam, dass es nur um das Wohl der Stadt gehe, war sie beruhigt.

Beim CSU-Fraktionsvorsitzenden Frank Rubner sei ihr zu Gehör gekommen, dass er des Öfteren „last minute“ nach Mallorca fliege, aber zum Leidwesen seiner Fraktionsmitglieder auch „last minute“ die Einladungen zu den Fraktionssitzungen verschicke. Auch Philip Molendo (JB) bekam sein Fett weg. Bei dem coolen, immer gut gekleideten Typ vermutete sie, dass er sich auf Grund seines „Haarschwänzlas“ schon in der Midlife-crisis befinde.
Stadtrat Uwe Held legte sie als Neu-Reundorfer ans Herz, sich um den geplanten Spielplatz zu kümmern, sonst käme er für seine Enkel zu spät. Stadträtin und Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (krank gemeldet) bekam von der Frankonia zwar das höchste fränkische Lob „Passt scho“, aber auch den Rat, sich doch ein bisschen mehr zu schonen.
Seitenhieb zur Pünktlichkeit von Monika Hohlmeier

Einen Seitenhieb musste sich auch Monika Hohlmeier gefallen lassen, als Frankonia ihre Überraschung zum Ausdruck brachte, dass die Europaabgeordnete pünktlich erschienen war. Zustimmung von allen Seiten bekam die Fastenpredigerin auf ihren Hinweis, dass es angebracht wäre, wenn sich das Europaparlament einmal um wichtigere Dinge kümmern würde als um krumme Gurken. Beim Landrat fiel ihr seine schlankere Erscheinung auf. „Ich hab‘ gedacht, dass du so viel abgenommen hast, weil Du Angst hattest beim Stand-Up-Paddling auf dem Main auf Grund zu laufen“, hatte sie eine Erklärung dafür.
Schließlich kam die große Politik an die Reihe. „Ich hab immer gedacht, nach der Pandemie könnte es nicht mehr schlimmer kommen. Und dann kam die Ampel, und es kam noch schlimmer. Und wenn man fragt, wer hat denn die gewählt, dann war es keiner.“

Frankonia wetterte gegen die aktuelle Politik der Koalition und bekam Beifall und Zustimmung aus dem Publikum. Die Ampel richtet durch ihre Maßnahmen die Industrie zugrunde. Deutschland sei führend in der Autoindustrie, also würden die Verbrenner verboten und tausende Arbeitsplätze gingen verloren. Es müssten ausschließlich E-Autos her, am besten aus China.
„Früher hatte das Handwerk goldenen Boden.“ Jetzt wären Aufträge da, aber kein Personal. Gas- und Ölheizungen sollen verboten werden, Wärmepumpen in jedes Haus. Ein jedes Haus solle bis 2030 energetisch saniert werden. Wie das alles zu bewerkstelligen sei, werde nicht bedacht. „Die Ampel macht Sterbebegleitung für unser Land. Wenn wir jetzt nicht endlich einmal der Ampel auf die Finger klopfen, werden wir in ein paar Jahren armselig da sitzen“, befürchtet Frankonia. Darum schloss sie mit dem Hilferuf: „Herr lass‘ Hirn regnen“.
Direkt aus dem Sitzungssaal des Bayerischen Landtags
Wie beim Original-Nockherberg kam auch ein Singspiel zur Aufführung, bei dem die große Politik vertreten war. Spielort sollte der Sitzungssaal des Bayerischen Landtags sein. Gleichsam als Vorspann kamen Franz-Josef Strauß (Christian Schedel) und der Engel Aloisius (Josef Müller) hinter den Wolken hervor. Während Aloisius ständig jubilieren wollte, machte ihn Franz-Josef Strauß darauf aufmerksam, dass man sich im Bayerischen Landtag ruhig verhalten und über politischen Themen wie die anstehende Landtagswahl nachdenken müsse.
Im Mittelpunkt stand natürlich der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder, souverän dargestellt von André Roder, wobei es um das allgegenwärtige Thema der Frauenquote ging. Dabei wollte Söder mit dem Posten einer überparteilichen Präsidentin etwas ganz Neues schaffen. Zusammen mit Hubert Aiwanger (Erich Rettmann) sollte in Vorstellungsgesprächen die richtige Kandidatin gefunden werden.
Der Saaldiener Hyronimus (Gerhard Popp) führte die hochkarätigen Kandidatinnen nach und nach vor. Als erste empfahl sich Monika Hohlmeier (Kathrin Roth) als Tochter des erfolgreichsten bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß mit ihren Erfolgen als Kultusministerin, Staatssekretärin und Europaabgeordnete. Emmi Zeulner (Simone Holzschuh) dagegen konnte mit ihren Argumenten als Bundestagsabgeordnete und Gesundheitsexpertin überzeugen. Claudia Roth (Christine Dinkel), die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, stellte Klimawandel und Umweltschutz an die erste Stelle.
Der „König von Bayern“ wählt keine Frau aus
Annalena Baerbock (Anna Lena Holzschuh) trat für Gleichheit und Reichtum für alle ein. Wer nicht arbeiten wolle, kriege die Unterstützung des Staates, wer Gesetze nicht einhalte, bekomme eine Ermahnung. Die Landtagspräsidentin Ilse Aigner (Edith Güthlein) sah sich im Hinblick auf die Frauenquote als Patrona Bavariae für das Amt der Ministerpräsidentin prädestiniert. Dazu sang sie zusammen mit Söder das bekannte Lied mit verändertem Text „Warum hast Du nicht ja gesagt“.
Zum Schluss drängte sich noch Karl-Theodor zu Guttenberg (Richard Krapp) als Global Player auf. Aber er fiel schon als Mann durch das Raster.
Schließlich stellte der für die musikalische Begleitung zuständige Christian Bauer die einer ehemaligen Fernsehsendung entlehnte Frage: „So, Markus, jetzt musst du dich entscheiden?“ Dabei zählte er die Vorzüge aller Frauen nochmals auf. Die Antwort von Söder lautete: „Keine wähl' ich, ich bin der König von Bayern“. Und Aiwanger fügte hinzu: „Und ich der Vizekönig“.
Musikalisch sorgte die vierköpfige Musikgruppe „Manni und seine Rebellen“ für Stimmung. Sie intonierten auch das Frankenlied, die Bayern-Hymne und die Nationalhymne, in die alle Besucher mit einstimmten. Die unter der Regie von Helmuth Güthlein und Robert Kober stehende Veranstaltung war wie immer ein voller Erfolg und begeisterte alle Besucher.
Von Alfred Thieret