Der Sommer ist vorbei, seit einigen Tagen ist offiziell Herbst. Überall an Straßen und Wegesrändern zeigen die heimischen Bäume ihre Fruchtpracht. Noch etwas anderes soll bald innerhalb der ILE Jura–Scheßlitz von weitem leuchten: Ein Banner, das die „Probierbäumchen“ markiert. Gemeinsam mit den vier Bürgermeistern von Königsfeld, Stadelhofen, Wattendorf und Scheßlitz haben die Manager der ILE Jura–Scheßlitz, Mandy Baum und Thomas Hüppe, kürzlich den ersten Probierbaum freigegeben.
Wer kennt es nicht? Beim Wandern, unterwegs im Auto oder auf dem Rückweg von der Kita schillern reife Äpfel und Birnen entgegen, die glücklicherweise das Bild der heimischen Region prägen. Doch darf ich mich an dem Baum nun bedienen? Mundraub möchte man nicht begehen und doch wäre es schade, das reife Obst verkommen zu lassen.
Damit das Obst nicht verfault, sondern verwertet wird

Mit der Aktion Probierbaum sollen nun genau diese Bäume, die nicht abgeerntet werden, gekennzeichnet sein. Damit entstehen vielseitige Gewinnsituationen. Das Obst verfault nicht mehr auf dem Boden und findet Verwertung. Zudem wird auch das Bewusstsein für die regionale Fülle unserer heimischen Sorten gestärkt. Obwohl Obstbäume und Streuobstwiesen landschaftsprägend sind, ist die Wahrnehmung doch recht gering. „Um Schätze zu wahren, müssen sie erst einmal entdeckt werden“, sind sich die Verantwortlichen einig.
Zwei wichtige Regeln für die Nutzung des Obstes gibt allerdings: Es soll verantwortungsbewusst mit den Bäumen umgegangen werden. Es dürfen keine ganzen Äste abgebrochen oder andere Beschädigungen dem Baum zugefügt werden. Zudem ist das Abpflücken nur für haushaltsübliche Mengen vorgesehen. „Aus Erfahrungen anderer ILEs und dem Projekt ,gelbes Band‘ haben wir gehört, dass es gut funktioniert darauf zu vertrauen, dass sich jeder und jede nur für den Hausgebrauch pflückt, dadurch sind wir ebenfalls motiviert das Projekt auch bei uns anzugehen“, so Mandy Baum.
Private wie kommunale Baumgebesitzer willkommen

Neben kommunalen Bäumen haben auch private Baumbesitzer die Möglichkeit, ihre Bäume zu markieren. Die Banner können in den jeweiligen Rathäusern der Gemeinden kostenlos abgeholt werden. Mit Kokosschnüren, die ebenfalls bei der Abholung bereitliegen, ist das Anbringen des Banners baumschonend und einfach.
Für App- Fans gibt es auch die Möglichkeit, die Bäume gleich zu digitalisieren. Über die App „Mundraub Navigator“ lassen sich Probierbäumchen finden und eintragen. Parallel findet sich die digitale Mundraub-Karte online und ab Oktober auch auf der ILE Homepage. (red)