Gotteshäuser sind Orte, an denen Himmel und Erde sich berühren. Hierhin zieht es die Menschen seit Jahrhunderten, um neue Kraft zu schöpfen und wichtige Stationen des Lebens zu begehen. Am Kirchweihsonntag segnete nach fast 18 Monaten Renovierungsarbeiten der Bamberger Erzbischof em. Ludwig Schick die Islinger Pfarrkirche St. Johannes der Täufer.
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n einer kurzen Kirchenparade, angeführt von den Ministranten, zogen die Geistlichkeit sowie die Vertreter der weltlichen und kirchlichen Vertreter unter den Klängen der Islinger Musikanten in die Pfarrkirche ein. Im Gotteshaus begrüßten die Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Annette Schütz und Pfarrer Henryk Chelkowski den Erzbischof.
Hinweisschilder auf Gott

Zu Beginn des Pontifikalamts besprengte Dr. Schick das renovierte Gotteshaus und die Gläubigen mit Weihwasser. In seiner Ansprache erklärte er, dass die Kirche in Isling ein denkmalgeschütztes Bauwerk sei. Es präge den Ort, der über 1000 Jahre alt sei. „Kirchen sind Hinweisschilder auf Gott. Der Glaube bewahrt vor Sünde, befreit von Egoismus und Habgier, überwindet Neid und Trägheit. Kirche Jesu Christi verbindet zu guter Gemeinschaft. Wo Jesus ist und sein Geist, da wird nicht gelogen und vertuscht, sondern die Wahrheit gesagt, auch wenn es schwerfällt“, so der Erzbischof.
Wo Jesus in Gedanken und Sinnen gegenwärtig sei, da werde auch nicht gestohlen, nicht gemordet, nicht einmal im übertragenen Sinn durch Worte der Ehrabschneidung und Verleumdung, nicht durch Fake News und Mobbing. Wo Jesus sei, da herrsche Gerechtigkeit und Friede, Einheit und Solidarität. Deswegen sei es wichtig, Kirchen zu erhalten und zu pflegen, damit sie auf Gott hinweisen und auf Jesus als Dreh- und Angelpunkt des Lebens.
Erneuerung des Glaubens

„Kirchen-Renovierung soll Erneuerung des Glaubens und des christlichen Lebens bewirken, was darin besteht, wieder und mehr Gott zu ehren, Christus nachzufolgen und den Nächsten zu lieben, wie sich selbst“, so der Geistliche zum Schluss seiner Predigt.
Musikalisch wurde der Kirchweihgottesdienst von Heribert Träger an der Orgel, von den Ansbachtaler Musikanten und gesanglich vom Gesangverein Roth bereichert.
Kirchenpfleger Gerhard Mahr berichtete über die Renovierungsarbeiten in den abgelaufenen letzten 18 Monaten. „Es war und ist für uns finanziell eine große Herausforderung. Ursprünglich sollte die Kirche im Innenraum restauriert, sollten im Außenbereich die Schäden an der Westseite des Kirchenturms ausgebessert werden.“. Die komplette „Innenhaut“ des Gotteshauses mit den Altären und Figuren und die Turmuhr seien wieder lesbar gemacht, das Fundament entwässert worden.
Kosten von 600.000 Euro

Jetzt erstrahle die Pfarrkirche wieder im neuen Licht. „Der ursprüngliche Zustand um 1724, als die Kirche gestaltet wurde, lässt sich dabei aber nur erahnen“, erklärte Gerhard Mahr. Die zusätzlichen Maßnahmen hätten die Kosten auf 600.000 Euro erhöht.
Einen wesentlichen Teil übernahm das Ordinariat Bamberg. Aber auch die Stadt, der Landkreis und das Landratsamt Lichtenfels sowie die Oberfrankenstiftung und das Landesamt für Denkmalpflege haben sich an den Finanzierungskosten beteiligt.

Mahr dankte allen Gemeindemitglieder, die die Spendenaktion unterstützt haben. Freiwillige Helfer leisteten über 1000 Arbeitsstunden unentgeltlich. „Wir haben mit der Renovierung unserer Kirche ein Zeichen gesetzt. Denn Kirche wird auch im 21. Jahrhundert gebraucht. Sie hat ihren Platz in unserem Leben“, so der Kirchenpfleger.
Nach dem feierlichen Auszug aus der Pfarrkirche fand auf dem Vorplatz eine Agape statt.

Von Gerd Klemenz