Der coronabedingte Lockdown hat unzählige Künstler kalt erwischt. Besonders düster waren die Aussichten für Live-Bands, deren Gigs reihenweise abgesagt werden mussten. Doch dank der jüngsten Lockerungen keimt langsam wieder Hoffnung in der Branche auf. Auf die heimischen Musikfans wartet mit der Band „Margas Chamber“ am Lichtenfelser Kultursommer sogar ein echter Lichtblick.
Große Rocksongs im kleinen Gewand – so lautet das Versprechen von „Margas Chamber“. Hinter dem klangvollen Namen verbergen sich mit Timo Glätzer (Gesang, Percussion) und Udo Prell (Gitarre, Gesang) zwei Dauerbrenner der hiesigen Musikszene. Komplettiert wird das neue Akustik-Rock-Trio von Newcomer Max Prell am Piano und Gesang. Das Repertoire umfasst legendäre Classic-Rocksongs von Phil Collins über R.E.M. bis hin zu Guns N? Roses. Bandmitglied Timo Glätzer stellt sich den Fragen von Steffen Eidam.
Frage: Mit „Margas Chamber“ bereichert ein neues Trio die heimische Musikszene. Wie kam es dazu?Timo Glätzer: Die pandemiebedingten Einschränkungen haben gerade uns Musikern arg zugesetzt. Letztlich konnten wir aus dieser Not eine Tugend machen. Um nicht gänzlich einzurosten, traf ich mich mit meinem Y-NOT-Kollegen Udo zum Musizieren. Durch Zufall gesellte sich dessen Sohn Max dazu – das war dann quasi die Geburtsstunde von „Margas Chamber“. In dieser kleinen Runde konnten wir uns während des Lockdowns voll auf das neue Projekt konzentrieren. Nach nur sechs Monaten im Proberaum standen wir zu einem ersten kleineren Konzert auf der Bühne.
Wer oder was steckt hinter dem originellen Namen?Glätzer: Unsere Proben finden im alten Wohnzimmer (Kammer) von Max‘ Uroma Margarete statt. Ihr Rufname war Marga (auf gut oberfränkisch).
Spielt ihr generell Covermusik, oder bringt ihr auch eigenes Material mit ein?Glätzer: Die Rock- und Popmusik hat im Laufe der Jahre unzählige großartige Songs hervorgebracht. Der Beitrag, den wir mit eigenen neuen Songs dazu beitragen könnten, wäre vernachlässigbar. Ich bin der Meinung, dass unser Publikum mehr Freude an gut interpretierten Covern hat als an gut gemeinten Eigenkompositionen.
Wie wählt ihr die Songs für euer Repertoire aus?Glätzer: Jeder von uns bringt Vorschläge zur Diskussion ein. Diejenigen Songs, die es in die engere Auswahl geschafft haben, werden dann in der Session angespielt. Spätestens dann zeigt sich, ob dieser Song in unserer kleinen Besetzung funktioniert. Und klar: Jeder von uns muss Lust auf den Song haben.
Ihr steht schon lange mit anderen Projekten auf der Bühne. Worin liegt der Unterschied zu akustisch orientierten Konzerten mit „Margas Chamber“?Glätzer: Die große Bandbesetzung bietet zweifelsohne mehr Möglichkeiten und Power – Spaßfaktor inklusive. Mit „Margas Chamber“ schlägt man bewusst einen anderen Weg ein: weg von der Party, hin zum entspannten Zuhören (gerne auch im Sitzen).
Wie läuft es eigentlich an der Vater/Sohn-Front im Hause Prell? Konflikte programmiert?Gätzer: Für Vater Udos Ego seh ich schwarz, denn Sohn Max hat ein ähnliches musikalisches Niveau in sehr viel kürzerer Zeit erreicht (lacht). Spaß beiseite: Von Konflikt kann keine Rede sein. In unserem Trio agieren wir alle auf Augenhöhe.
Wie viele Auftritte sind aktuell geplant?Glätzer: In der laufenden Openair-Saison stehen bis dato drei Auftritte im Terminkalender. Möglich, dass das eine oder andere Konzert noch dazukommt. Sofern es die Inzidenzzahlen zulassen, freuen wir uns auf zusätzliche Kneipengigs und/oder private Veranstaltungen in der kalten Jahreszeit. Aktuelle Daten und zusätzliche Infos stehen auf unserer Facebookseite.
An welche Zielgruppe richtet sich „Margas Chamber“?Glätzer: Eine fest definierte Zielgruppe hatten wir von Anfang an nicht vor Augen. Der geneigte Altrocker findet sich bei David Bowie?s „Space Oddity“ wieder, während REMs „Man on the moon“ auch jüngere Semester begeistern dürfte. Das gilt natürlich auch für alle anderen Nummern im Repertoire. Wir legen uns da nicht fest.
Am 6. August spielt ihr auf dem Lichtenfelser Kultursommer. Auf was dürfen sich die Fans freuen?Glätzer: Auf einen unbeschwerten Musikabend im Herzen der Korbstadt bei hoffentlich sommerlichen Temperaturen. Wir bestreiten gemeinsam mit der Bluesrockern von „Dust Bowl“ das Programm. Die Besucher erwartet „handmade Music“ aus der goldenen Ära des Blues und Rock.
Die Fragen stellte Steffen Eidam