aktualisiert:

LICHTENFELS

Lichtenfels: Was mit Rinderherde von Insel am Main passiert

Lichtenfels: Rinderherde von Insel am Main
Foto: Klaus Gagel

Die Idylle trügt. Zwei Jungrinder messen ihre Kräfte im tiefen Schnee. Auf der kleinen Insel innerhalb der Mainschleife unweit der Autobahnbrücke der A73 steht eine kleine Herde von rund 20 Tieren, die vom Wasser eingeschlossen sind. Zwar ist das Hochwasser deutlich zurückgegangen, doch die Lage ist Ernst. Deshalb findet auf der gegenüberliegenden Seite der Wasserfläche eine Lagebesprechung statt.

Anwesend sind Dr. Antje Hamman und Dr. Georg Reimann vom Veterinäramt Lichtenfels, Kreisbrandrat Timm Vogler, Einsatzleiter der Feuerwehr im Landkreis Lichtenfels, Thomas Morgenroth und vier weitere Kameraden von der Wasserwacht Lichtenfels. Am Freitag und Samstag transportierten Wasserwacht, Feuerwehr und DLRG mit dem Boot Futter zu den hungernden Tieren, wie berichtet. Damit sind diese noch die nächsten Tage versorgt. Auf Grund des niedrigeren Wasserstandes kann die Insel inzwischen nicht mehr mit dem Boot erreicht werden.

Wie bekommt man die Tiere von der Insel in der Flutmulde?

Die Kernfrage lautet: Wie bekommt man die Tiere von der Insel und was soll weiter mit der kleinen Herde passieren? In Absprache mit der Autobahndirektion sind die Tiere eigentlich dafür da, die Flutmulde freizuhalten. Was im Sommer eine sinnvolle Aufgabe ist, ist im Winter jedoch unangemessen.

Lichtenfels: Stall für Rinderherde von Insel am Main gesucht
Was soll mit den Rindern auf der kleinen Insel passieren? Zur Lagebesprechung trafen sich die Vertreter des Veterinäramts, der Feuerwehr und der Wasserwacht gegenüber der Insel im Bereich der Mainschleife. Foto: Klaus Gagel

„Sie haben es versäumt, die Tiere rechtzeitig von der Insel zu bringen, zumal bei der herrschenden Witterung kein geeigneter Unterstand vorhanden ist“, erklärte Dr. Antje Hammon dem hinzugekommen Landwirt. Der sah zwar in der nahegelegenen Autobahnbrücke einen geeigneten Unterstand, doch der wird von den Tieren offensichtlich nicht angenommen.

Bei den Rindern handelt es sich auch nicht, wie ursprünglich berichtet, um Hochlandrinder, sondern um Deutsch Angus Rinder und Mischlingsrinder. Die Herde ist bunt zusammengewürfelt, Kalbinnen, Jungvieh, Mutterkühe, Jungbullen. Entsprechend unterschiedlich sieht wohl das weitere Schicksal der Tiere aus. Während die Schlachttiere laut Landwirt vom Viehhändler aufgekauft werden, muss für den anderen Teil der Herde eine adäquate Unterbringung gefunden werden. Ob dieser Anordnung Folge geleistet wird, darum wird sich das Veterinäramt kümmern.

Lichtenfels: Stall für Rinderherde von Insel am Main gesucht
Rund 20 Tiere zählt die kleine Herde auf der kleinen Insel in der Mainschleife. Foto: Klaus Gagel

Bis Mittwochnachmittag müssen die Tiere untergebracht sein

Bis Mittwoch, 15 Uhr, hat der Landwirt Zeit, dieser Anordnung nachzukommen. Damit eine geeignete Zufahrt möglich ist, wird der Kreisbauhof den vorhandenen tiefen Schnee zur Seite räumen. Der Landwirt, dem die Tiere gehören, will seinen Verpflichtungen nachkommen. Gleichzeitig bedankte er sich für die Unterstützung, die ihm durch die Wasserwacht, die Feuerwehr und das Landratsamt gewährt wird.

 

Von Klaus Gagel

Weitere Artikel