Der neue Zustellstützpunkt der Deutschen Post, ein Drei-Millionen-Projekt (ohne Grundstück), wurde kürzlich nach zehnmonatiger Bauzeit offiziell eröffnet. Von diesem aus starten täglich 23 Zustellkräfte ihre Touren nach Lichtenfels, Michelau und Weidhausen.
Zur Eröffnungsfeier konnte Peter Hauerstein, Leiter der Post-Niederlassung Würzburg, zu dem auch der Zustellstützpunkt Lichtenfels organisatorisch gehört, einige Ehrengäst begrüßen. Der neue Zustellstützpunkt im Seubelsdorfer Gewerbegebiet sei aufgrund des rasant wachsenden Paket-Volumens nötig geworden und biete moderne Arbeitsplätze für rund 60 Mitarbeiter, 45 Zusteller und zehn bis 15 Fahrer, erläuterte Peter Hauerstein. Der Stadt Lichtenfels und Bürgermeister Andreas Hügerich dankte er für die Unterstützung bei der Planung des Projektes.
Daten zum Standort Seubelsdorf
Das gesamte Areal umfasst laut Hauerstein rund 11.000 Quadratmeter Fläche und die Halle 1.400 Quadratmeter. Der Standort verfüge über alle technischen Einrichtungen, die zu einem modernen Zustellstandort gehören, vom elektronisch gesteuerten Zugang über die digitale Erfassung der Sendungen bis hin zur gesamten Überwachung des Gebäudes mit entsprechender Sicherheits- und Informationstechnik.

Mit Fußboden-Heizung, Wärmepumpen, energiesparender Innen- und Außenbeleuchtung werde der Neubau in puncto Energieeffizienz neue Maßstäbe setzen. Die Zusteller-Beladeplätze seien ausnahmslos überdacht und mit Ladestellen für Elektro-Zustellfahrzeuge ausgestattet.
Größter E-Flotten-Betreiber
Die Deutsche Post sei Vorreiter in der Elektromobilität und mit über 18.500 Elektro-Transportern der Eigenmarke „StreetScooter“ der größte E-Flotten-Betreiber in Europa, betonte der Leiter der Post-Niederlassung Würzburg. Auch in Lichtenfels werde man die Zustellbezirke schrittweise auf StreetScooter mit eigenen Elektrolade-Stationen umstellen und spare so jeden Tag Kohlendioxid (CO2) bei der Zustellung von Briefen und Paketen ein.
Der postalische Versorgungsbereich des Zustellstützpunktes Lichtenfels umfasse rund 160 Quadratkilometer und etwa 14.500 Haushalte. Jede Woche würden im Durchschnitt 9.000 Pakete und 75.000 Briefsendungen ausgeliefert, informierte Hauerstein. Der Zustellstützpunkt in Lichtenfels sei einer von bundesweit über 2600 Zustellstützpunkten der Deutschen Post. Jeden Tag seien für das Unternehmen rund 118.600 Brief- und Paketzusteller unterwegs, die in solchen Zustellstützpunkten ihre Tagestouren vor- und nachbereiten.
Enge Verzahnung
Bürgermeister Andreas Hügerich erinnerte an die lange und enge Verzahnung von Lichtenfels und der Post. Es sei wichtig, dass die Stadt am Standort Seubelsdorf direkt an der A73 Gewerbeflächen bereitstellen konnte.

Landrat Christian Meißner freute sich ebenfalls, dass die Deutsche Post am Standort Lichtenfels festhielt und stellte besonders die großen Anstrengungen hinsichtlich Klimaneutralität heraus. Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU) ist sich sicher, dass die Logistik-Branche noch eine lange Zukunft hat und dass das neue Zentrum für die Mitarbeiter eine bessere Handhabung hinsichtlich des Transportes mit sich bringen wird. Europaabgeordneter Christian Doleschal (CSU) hob hervor, dass die Deutsche Post mit der Errichtung eines klimaneutralen Gebäudes und dem Einsatz einer weitgehend klimaneutralen Fahrzeugflotte die Zeichen der Zeit erkannt habe.
Kirchlicher Segen
Der katholische Stadtpfarrer Roland Neher und der evangelisch Pfarrer Ralph-Peter Zettler stellten dann das neue Gebäude unter den Segen Gottes.
Bei einem Rundgang mit Bernhard Michels, Abteilungsleiter Auslieferung, durch das weitläufige Betriebsgelände konnten sich die Gäste über den täglichen Ablauf informieren.

So werden die Briefe vom Briefzentrum Bamberg und die Pakete vom Briefzentrum Kitzingen mit großen Lastwagen angeliefert. Die Briefe sind bereits nach Gangfolge des Zustellers vorsortiert. Sie werden in der Halle entsprechend dem Zustellbezirk in einen bestimmten, der vielen Verteilspinde einsortiert, um dann vom entsprechenden Zusteller für seine Tour entnommen zu werden.
Fahrersitz rechts
Die StreetScooter sind für ihren speziellen Zweck, etwa mit Regalen für Briefe, ausgestattet. Bei einigen Fahrzeugen ist der Fahrersitz aus Sicherheitsgründen rechts angebracht, damit der Fahrer nicht auf der Straßenseite, sondern bei der Bordsteinseite aussteigen kann. Dies bringt gleichzeitig eine Zeitersparnis mit sich. Solche Fahrzeuge sollen zukünftig vermehrt eingesetzt werden.
Von Alfred Thieret