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LICHTENFELS

Haus für stachlige Gesellen schaffen

Die Lichtenfelser Kreisgruppe des Bund Naturschutz gibt Tipps, wie und wo man Igelhäuser am besten aufstellt. Foto: Martina Gehret

Jedes Jahr im Herbst sind unsere Igel auf der Suche nach kuscheligen Plätzchen für den Winterschlaf. Gerne genutzt werden Laub- und Reisighaufen, geschützte Erdmulden, Komposthaufen, dichte Hecken oder auch Igelhäuser. Die Lichtenfelser Kreisgruppe des Bund Naturschutz gibt Tipps, wie und wo man Igelhäuser am besten aufstellt.

Stachelritter fühlen sich in wilden Gärten besonders wohl

Gute Verstecke sind für den Igel überlebenswichtig. Nicht nur der Verlust von Lebensraum, sondern auch der Verlust von Lebensraumqualität gehören zu den größten Gefahren für das beliebte Wildtier. „In wilden und naturnahen Gärten fühlen sich unsere Stachelritter besonders wohl, da sie dort Nahrung und Verstecke gleichermaßen finden“, erklärt Günter Lutz, Vorsitzender der Lichtenfelser Ortsgruppe. In den Städten und Siedlungen sind die Gärten oft nicht groß, trotzdem hat jeder Gartenbesitzer die Möglichkeit, ein kleines Stück Natur zu schaffen. Ein Igelhaus aufzustellen, ist ein guter Anfang. Und der beste Zeitpunkt dafür ist jetzt, findet der Bund Naturschutz.

Egal ob aus Ton, Holz oder Holzbeton, Igelhäuser brauchen ein Mindestmaß an Innenraumvolumen, damit die Tiere ein ordentliches Nest aus Laub und trockenen Gräsern bauen können. „Manche Händler verkaufen winzige Igelhäuser als Winterquartiere, die werden in der Regel nicht angenommen, da sie zu wenig Schutz bieten“, so Günter Lutz weiter. „Igelhäuser müssen robust gebaut und trotzdem luftdurchlässig sein. Der Innenraum muss mindestens das Volumen einer großen Schuhschachtel haben, damit der Igel genug Platz hat, sich selbst in trockenes Nistmaterial einzuwickeln. Außerdem mögen viele Igel keinen Boden. Ohne Boden trocknet der Innenraum besser, sollte es doch mal feucht werden.“

Der beste Platz für ein Igelhäuschen ist eine ruhige, schattige und trockene Gartenecke zum Beispiel unter Hecken, Sträuchern oder Bäumen. Aufgestellt wird das Häuschen auf trockenem Untergrund. „Gerne kann man den Oberboden bzw. die Humusschicht mit einem Spaten abheben und den Bodenunterschied mit einem Sand-Kiesgemisch als Drainage auffüllen. Erfahrungsgemäß mögen die Igel das gerne“, weiß der Naturschützer.

Innenraum des Häuschens mit trockenem Laub füllen

Gefüllt wird der Innenraum des Häuschens bis oben hin locker mit trockenem Laub. Heu und Stroh sind auch möglich, aber Laub ist laut BN besser, da es nicht so schnell schimmelt, sollte es doch feucht werden. Von außen wird das Häuschen zusätzlich mit Laub und Reisig geschützt.

Statt ein Haus zu kaufen, kann man auch selbst eines bauen. Für Hobby-Handwerker hat der BN einen Bauplan entworfen, der auf der Startseite von lichtenfels.bund-naturschutz.de heruntergeladen werden kann.

Von Anton Reinhardt

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