Lichtenfels Bei der traditionellen Frühjahrs-Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft konnte der Obermeister der Metallinnung, Winfried Adolf, stellvertretend für den verhinderten Kreishandwerksmeister Mathias Söllner in der ehemaligen Synagoge 24 junge Handwerkerinnen und - werker freisprechen und zu Gesellen erklären. Er beglückwünschte die Absolventen und wünschte ihnen als Hoffnungsträger des Handwerks eine erfolgreiche Zukunft.
Während ihrer Ausbildung hätten sie gelernt, wie man durch Planung, Zielstrebigkeit und Ausdauer ein Ziel erreicht. Heute sei es der Gesellenbrief, ein nächster Schritt könne der Meisterbrief sein und ein weiterer vielleicht ein eigenes Geschäft. Der Gesellenbrief öffne ihnen überall die Türen, unterstrich der Obermeister.
Überall gesucht und gebraucht
Rainer Beck, Geschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken, gratulierte den jungen Gesellinnen und Gesellen herzlich zur bestandenen Prüfung. Sie hätten mit der erfolgreich abgelegten Prüfung den ersten und vielleicht wichtigsten Meilenstein ihres beruflichen Weges geschafft. Sie seien jetzt qualifizierte Fachkräfte, die überall gesucht würden. „Mit dem Eintritt als Gesellen in euren Beruf habt ihr gerade im Handwerk exzellente Berufs-, Entwicklungs- und somit Karrierechancen“, hob der Geschäftsführer hervor. Schließlich sei das Handwerk die Branche, die einfach für alle großen gesellschaftlichen Vorhaben gebraucht werde, die die Grundversorgung sichere, die immer da sei, wenn sie gebraucht werde. „Wir sind die, die die Zukunft machen und die, die eine gute Zukunft haben werden“, war sich Rainer Beck sicher.

Der Abschluss der Ausbildung sei aber nur der erste Teil des persönlichen Weges. Das Lernen werde nie aufhören. Dies sei keine Drohung, sondern der ständige Wandel in der Arbeitswelt erfordere auch lebenslanges Lernen. „Mit euch als Nachwuchs und mit eurem neuen Wissen ziehen häufig auch Neuerungen und Innovationen in die Betriebe ein“, so Beck. Dies sei ein Vorteil, den die Ausbildungsbetriebe haben. Im Bereich der Kreishandwerkerschaft Lichtenfels seien dies aktuell über 110. Natürlich müsse sich auch das Handwerk entwickeln, technologisch auf dem aktuellen Stand bleiben und versuchen, die Zukunft immer ein Stück vorauszuschauen.
Öffnung der Zunfttruhe
Mit dem Öffnen der Zunfttruhe sprach Winfried Adolf die jungen Leute vom Zwang der Lehre los und frei, erklärte sie durch Handschlag zu Gesellen und händigte ihnen unter Mitwirkung von SHK-Obermeister Frank Wagner und des Geschäftsstellenleiters der Kreishandwerkerschaft, Danny Dobmeier, die Gesellenbriefe aus. Mit dem alten Handwerker-Spruch „Gott segne das ehrbare Handwerk“ beendete Adolf die Zeremonie.
Landrat Christian Meißner beglückwünschte die jungen Frauen und Männer zur bestandenen Gesellenprüfung. Nicht nur das Handwerk sei stolz auf sie, sondern auch die Kommunalpolitik wisse, was sie am Handwerk habe. Vielleicht habe man in den zurückliegenden Jahrzehnten ein funktionierendes Handwerk für selbstverständlich gehalten, jetzt mache sich aber überall der Fachkräftemangel negativ bemerkbar.
Bürgermeister Andreas Hügerich gratulierte den jungen Leuten zu ihrem erfolgreichen Abschluss. Sie seien nun qualifizierte Fachkräfte, die unsere Gesellschaft dringend brauche. Sein Dank galt auch den Ausbildungsbetrieben.
Die Prüfungsbesten
Tradition hat auch die Auszeichnung der Prüfungsbesten. Der Obermeister Winfried Adolf und der Geschäftsstellenleiter Danny Dobmeier gratulierten Janina Wagner (Prüfungsbeste, Notendurchschnitt 1,3), Fabian Teufel (1,5) und Marcel Rößner (1,5) zu ihren hervorragenden Leistungen, die alle drei ihre Ausbildung als Feinwerkmechaniker der Fachrichtung Werkzeugbau bei der Firma Robert Hofmann in Schney erhielten.
Die neuen Gesellinnen und Gesellen
Folgende Junghandwerker haben die Gesellenprüfung bestanden:
Bäcker: Sascha Weiß (Beiersdorfer Landbrot, Coburg)
Maler: Kai Albrecht (Wittig & Paulfranz, Rödental), Ali Gol Gholami (Schleicher, Kronach), Marcel Hildebrandt (Bruno Kessel, Coburg), Joe Höllein (Harry Friedrich, Ebersdorf), Maurice Kalb (Heinrich Schmid, Grub am Forst).
Feinwerkmechaniker/Werkzeugbau: Kilian Diederich, Sandro Krauß,
Lukas Notka (alle Vogel & Heppner, Lichtenfels), Dana Hagel, Kilian Meixner, Hannes Schramm (alle Siegfried Hofmann, Lichtenfels), Thomas Lorber, Marcel Rößner, Fabian
Teufel, Janina Wagner (alle Robert Hofmann, Lichtenfels).
Mechatroniker: Markus Betz,
Marco Troche (Siegfried Hofmann, Lichtenfels), Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: Johannes Amon (Wagner-Amon, Lichtenfels), René Kubus (Limmer+Söllner, Altenkunstadt), Tobias Lotz (Marius Steinhauser, Lichtenfels), Kevin Reichenbach (Casper Haustechnik, Altenkunstadt), Jannis Sittig (Vetter Haustechnik,
Burgkunstadt), Nico Schaub (Heizungsbau Denzler, Ebensfeld).
Von Alfred Thieret