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LICHTENFELS

Fünf Millionen Förderung fürs FADZ sind da

In die Kirschbaummühle soll in drei bis vier Jahren das FADZ einziehen. Erster Bürgermeister Andreas Hügerich gab in der Stadtratsitzung Vergaben für Planungen zum Umbau von fast zwei Millionen Euro bekannt.Archivfoto: Steffen Huber Foto: Steffen Huber

Vorgestellt hatte er sich schon im Zweckverband Forschungs- & Anwendungszentrum für digitale Zukunftstechnologien Lichtenfels (FADZ) und im Kreisausschuss des Landkreises, am Montagabend machte Johannes Zeck seinen Antrittsbesuch im Lichtenfelser Stadtrat in der Stadthalle. Und der seit 1. Juli tätige Geschäftsleiter des FADZ-Zweckverbands hatte gleich eine Neuigkeit zu verkünden. So traf nach seinen Worten am Montag ein Förderbescheid des Bayerischen Wirtschaftsministeriums über fünf Millionen Euro ein. Mit diesem Geld soll die technische Erstausstattung im Machbar in der Laurenzistraße, in dem das FADZ und damit auch der Masterstudiengang „Additive Manufacturing and Leightweight Design“ der Hochschule Coburg seinen Betrieb aufgenommen hat, und später dann im endgültigen FADZ-Standort Kirschbaummühle finanziert werden.

Planungen und Wünsche der FADZ-Beteiligten bündeln

Aber auch zu seiner Position als Geschäftsleiter gab Zeck Auskunft. Er sehe es als seine Aufgabe an, die Planungen und Wünsche der Beteiligten am FADZ – also des Zweckverbands, des früheren Fördervereins und jetzigen Vereins Machbar e. V., des neuen FADZ-Wirtschaftsverbands und der Hochschule Coburg – zu bündeln. Letztere zeige sich ja für den Masterstudiengang verantwortlich, und für diesen fand kürzlich die Einführungsveranstaltung statt, so Zeck weiter.

Ab Mitte November würden die Studierenden dann in Lichtenfels mit ihrer Forschung beginnen. Des Weiteren gäbe es fünf bis sechs Anfragen von Unternehmen ans FADZ. Es seien Events für Jung und Alt geplant, dazu ein Tag der offenen Tür Ende November im Machbar sowie eine Veranstaltung mit dem Kreisjugendring.

Hierzu hakte dann Grünen-Fraktionssprecherin Dr. Susann Freiburg nach und wollte neben einem Organigramm fürs Gesamtkonstrukt FADZ auch die Zahl der Studierenden, Einzelheiten zu Aufträgen aus der Wirtschaft und den aktuellen Stand einer weiteren Säule des FADZ, des Lifelong Learning, wissen.

FADZ-Zweckverbandsvorsitzender und Erster Bürgermeister Andreas Hügerich sowie der neue Geschäftsleiter des Zweckverbands, Johannes Zeck (re.).Archivfoto: Steffen Huber Foto: Steffen Huber

18 Bewerbungen für den Studiengang

„Wir hatten 18 Studien-Bewerber, von denen sechs als Studierende immatrikuliert sind. Natürlich wären mehr schön, aber für den Start ist das okay“, antwortete der FADZ-Geschäftsleiter. Forschungsaufträge gäbe es noch keine, denn es seien noch kaum Maschinen vorhanden. Allerdings bestehe Interesse an Raumbuchungen für Workshops, beispielsweise im Bereich Unternehmenskommunikation. „Im Januar möchte außerdem eine Firma Räume mieten für ein Jahresstart-Event“, so Zeck weiter. Und zum Thema Lifelong Learning – also die Weiterbildungs-Säule des FADZ – verwies er auf einen Zertifikatslehrgang auf Bachelor-Niveau, der in Coburg geplant sei. Zum Thema Weiterbildung liefen im Übrigen noch Gespräche mit IHK und HWK.

„Wir sind auf einem guten Weg, brauchen aber noch Zeit und wollen das Portfolio des FADZ Stück für Stück entwickeln“, sagte Erster Bürgermeister Andreas Hügerich, gleichzeitig der Vorsitzende des FADZ-Zweckverbands. Er zeigte sich optimistisch, dass sich für das Sommersemester mehr Studierende bewerben würden.

Auf Frage von Dr. Christine Schmidt (Grüne), wie viele Stellen im Umfeld des FADZ noch entstehen und von wem diese bezahlt werden sollen, verwies Zweckverbandsvorsitzender Hügerich auf den FADZ-Wirtschaftsverband. Dessen 50 Mitglieder würden über ihre Beiträge eine Stelle für eine Netzwerkerin finanzieren. Diese soll laut Geschäftsleiter Zeck als Schnittstelle zur Wirtschaft tätig sein. Des Weiteren habe der Zweckverband eine Stelle für einen Techniker ausgeschrieben, da dieser verantwortlich für den Betrieb der Maschinen sei.

Dass die Stadt als Teil des Zweckverbands (Hügerich: „Das FADZ ist ein kompliziertes Konstrukt, weshalb wir künftig die Kommunikation klarer strukturieren wollen.“) bereits viel Geld für das Forschungs- und Anwendungszentrum für digitale Zukunftstechnologien ausgibt, wurde bei der Bekanntgabe von Vergaben aus der nichtöffentlichen Sitzung vom 9. September klar.

Planung für den Umbau ins FADZ kostet knapp zwei Millionen Euro

So geht die Tragwerksplanung für die Umnutzung der ehemaligen Kirschbaummühle ins FADZ für 285.931,73 Euro ans Büro „Mittnacht Beratende Ingenieure“ aus Würzburg. Die Fachplanung „Technische Ausrüstung“ erhält das Büro „TechnoPlan GmbH Ingenieurbüro“ aus Marktrodach für 598.504,49 Euro. Und gar 1.051.174,95 Euro kostet die Objektplanung für den Umbau der Kirschbaummühle samt Innenräume ins FADZ, um welche sich die Bietergemeinschaft aus „Architekturbüro Dr. Krause + Pfohl“ sowie und „reich.architekten BDA“ jeweils aus Weimar kümmern wird. Alles in allem kostet also alleine die Planung zum Umbau der Kirschbaummühle die Stadt 1,936 Millionen Euro.

 

Von Steffen Huber

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