In einem kleinen, aber festlichen Rahmen, feierte die Freiwillige Feuerwehr Schney in der Turnhalle der FT ihr 150-jähriges Gründungsjubiläum. Nach der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste, ging der verdienstvolle Vorsitzende Erich Wachsmann, der auch lange Jahre als Kommandant die aktiven Feuerwehrleute anführte, kurz auf die Historie der Schneyer Wehr ein.
Die Freiwillige Feuerwehr Schney sei am 19. Januar 1873 von 31 aktiven und drei passiven Mitgliedern gegründet worden. Das wirtschaftliche Leben in der Gemeinde sei in dieser Zeit weitgehend von der Arbeiterschaft der damaligen Porzellanfabrik bestimmt worden. Diese Arbeiter hätten schon damals eine Gemeinschaft gebildet und auch erkannt, dass im Leben nur in dieser Gemeinschaft etwas erreicht werden konnte. So dürfte auch die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr aus diesem Kreis hervorgegangen sein.

Die Gründungsmitglieder erkannten schon damals, dass in Notzeiten und bei Gefahr eine gut zusammenarbeitende Gemeinschaft vorhanden sein müsse, um größere Schwierigkeiten sowie Unheil meistern zu können. Diese zusammenarbeitende Gemeinschaft konnte über 150 Jahre des Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr erhalten und weitergeführt werden. Aufgrund der mehrjährigen Corona-Pandemie wolle man das Gründungsfest aber lediglich mit einem Festabend begehen. Als Festredner konnte die Schneyer Wehr den Bezirksheimatpfleger Prof. Günter Dippold, einen gebürtigen Schneyer, gewinnen, der trotz weniger vorhandener Quellen mit seinem lebendigen und fundierten Vortrag über die Schneyer Feuerwehrgeschichte die Anwesenden in seinen Bann zog (Bericht folgt).
Über Generationen Bestand
Wenn man sich vergegenwärtige, wie viel sich in den vergangenen 150 Jahren verändert habe, dann merke man, dass es nur wenige Dinge gebe, die über Generationen hinweg Bestand haben, die Feuerwehr Schney mit ihrem unermüdlichen Einsatz und ihrer Hilfsbereitschaft gehöre definitiv dazu, lobte der Kreisbrandrat Timm Vogler. Dafür wolle er seinen ganz persönlichen Dank und seine Anerkennung aussprechen. Der Feuerwehrdienst sei freiwillig und ehrenamtlich, selbstlos und gehe zu Lasten der Freizeit der Aktiven. Dies bedeute, 24 Stunden, sieben Tage die Woche bereit zu sein, um den Dienst zum Wohle der Allgemeinheit, zu leisten.
Ein leuchtendes Beispiel
„Retten, Löschen, Bergen, Schützen“: So lasse sich das umfassende Aufgabenfeld der Feuerwehr kurz umreißen. Diese Aufzählung mache mit wenigen Worten deutlich, wie breit angelegt der Einsatzbereich der Feuerwehrfrauen und -männer ist. Zu leisten sei das alles nur mit Idealismus, Verlässlichkeit und Fachkompetenz. Feuerwehr sei somit ein leuchtendes Beispiel dafür, was Verantwortungsbereitschaft für das Gemeinwesen bedeutet.
Landrat Christian Meißner betonte die Besonderheit des 150-jährigen Jubiläums. Dies bedeute eben auch, dass die Feuerwehr in dieser Zeit der Bevölkerung bei Bränden oder in anderen Notfällen zur Hilfe eilte. Wenn er jährlich verdiente Feuerwehrleute für 25- oder 40-jährigen aktiven Dienst in der Feuerwehr im Auftrag des Bayerischen Innenministers Joachim Herrmann mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen auszeichne, dann hätten diese einen Großteil ihrer Freizeit der Feuerwehr und dem Brandschutz gewidmet und damit hilfsbedürftigen Menschen geholfen. Deshalb müsse man jedem danken, der Feuerwehrdienst leistet.
50 Jahre im aktiven Dienst
Der Landrat bedankte sich bei der Feuerwehr Schney für ihr großes Engagement mit einem Geschenk und wünschte ihr alles Gute für die Zukunft. Besonders freute sich der Landrat, dass er diesmal zusammen mit dem Kreisbrandrat und dem Bürgermeister ein Feuerwehr-Ehrenzeichen für 50-jährige aktive Dienstzeit an Raimund Fischer überreichen durfte, das erst seit dem Jahr 2020 für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen verliehen werde.
Die Feuerwehr Schney habe in den 150 Jahren ihres Bestehens immer wieder vor neuen Herausforderungen in ihrem Bestreben gestanden, der Bevölkerung beizustehen, wenn Hab und Gut bedroht waren, stellte Bürgermeister Andreas Hügerich fest. Anlässlich des Jubiläums überreichte er im Namen der Stadt eine Urkunde und ein Geschenk und sprach die herzlichsten Glückwünsche aus. Damit solle gleichzeitig Dank und Anerkennung zum Ausdruck gebracht werden für die Verdienste, die sich die Feuerwehr Schney in dieser Zeit um die Sicherheit und den Brand- und Katastrophenschutz der Allgemeinheit mit hohem Pflichtbewusstsein und großem ehrenamtlichen Engagement erworben habe. Für die Zukunft wünschte er alles Gute. Die Schneyer Stadträtin Elke Werner überbrachte neben ihren persönlichen Glückwünschen auch Grüße und Geschenke der Schneyer Vereine. Für die Feuerwehr Michelau gratulierte der Vorsitzende Markus Rübensaal.
Seit 1973 bei der Wehr
Gleich zwei verdiente Mitglieder konnten für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt werden. Bruno Holl trat 1973 mit 16 Jahren als Feuerwehranwärter ein und wurde mit 18 Jahren in den aktiven Dienst übernommen. Er war bei vielen Einsätzen dabei, hat alle Leistungsabzeichen abgelegt, war lange Zeit Atemschutzgeräteträger, hat beim Bau des Feuerwehrhauses mitgeholfen und mit dem eigenen Schlepper und Wagen das Abbruchmaterial weggefahren. Für diese große Verbundenheit bedankte sich Erich Wachsmann herzlich.

Aber auch der Vorsitzende selbst ist seit 50 Jahre Mitglied der Schneyer Wehr, sodass der Kommandant Alexander Ultsch die Laudatio vortrug. Erich Wachsmann trat zum 1. Juni 1972 in die Feuerwehr ein und engagierte sich von Oktober 1975 bis April 1978 als Kassier, 23 Jahre lang von 1978 bis 2001 als Kommandant, von 1978 bis 1988 als 2. Vorsitzender und von 1988 bis heute als 1. Vorsitzender. Von Dezember 1997 bis Februar 2016 fungierte er zudem als Kreisbrandmeister. Er absolvierte eine Vielzahl von Lehrgängen und legte alle Leistungsprüfungen ab. In seine Zeit fielen Abriss des alten sowie Planung und Bau des neuen Feuerwehrhauses (Einweihung im Juni 1987), Gründung der Jugendgruppe 1991, Erwerb einer neuen Fahne 2006, Anschaffung des neuen MZF 2009 und die Gründung der Kinderfeuerwehr 2018. Erich Wachsmann hat also mit viel Herzblut die letzten 50 Jahre der 150-jährigen Geschichte der Schneyer Feuerwehr wesentlich mitgeprägt.
Äußerst interessant war eine Zeitreise durch die Geschichte der Schneyer Feuerwehr mittels eines Dia-Vortrages, den Erich Wachsmann kompetent kommentierte. Da auch bei der Feuerwehr Nachwuchs schwer zu finden ist, rief Erich Wachsmann die Schneyer auf, sich dem Ehrenamt der Feuerwehr zu widmen, denn es gebe nichts Schöneres, als einem in Not geratenen Menschen zu helfen. Für die musikalische Unterhaltung sorgte der bekannte Alleinunterhalter Peter Hofmann mit eingängigen Melodien.
Von Alfred Thieret