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LICHTENFELS / COBURG

Eine Chance für junge Mediziner in der Region

Große Freude bei der Verkündung der guten Nachrichten bei der Regiomed -eigenen Pressekonferenz: (v. li.) Theresa Weidner (Strategische Leiterin der Medical School Regiomed), Prof. Dr. Dr. med. Walter L. Strohmaier (Wissenschaftliche Koordination, Medical School Regiomed), PD Dr. med. Georg Breuer (Akademischer Leiter der Medical School Regiomed), IHK Ehrenpräsident Fridrich Herdan, MdL Martin Mittag, Michael Musick (Geschäftsführer der Regiomed-Kliniken GmbH), Landrat Sebastian Straubel, Oberbürgermeister Dominik Sauerteig, Landrat Christian Meißner (Vorsitzender der Gesellschafterversammlung), Christina Vatke (Stadtrat Coburg) und Prof. Dr. Johannes Brachmann (Geschäftsführer der Medical School Regiomed). Foto: Birgit Schwabe

Mit 1,46 Millionen Euro fördert der Freistaat Bayern die Medical School von Regiomed. Die Verantwortlichen des Klinikverbunds erhielten den Förderbescheid von Ministerpräsident Markus Söder und dem Staatsminister für Wissenschaft Markus Blume zur Förderung der Ausbildung von Medizinerinnen und Medizinern bei einer Feierstunde im Heimatministerium Nürnberg überreicht.

Mit dem Förderbescheid unterstütze der Freistaat erstmalig die Ausbildung in einem nicht ausschließlich universitären Bildungsmodell an den bayrischen Standorten des kommunalen Klinik-Verbundes in den Jahren 2023 und 2024, teilte Regiomed mit. Der Freistaat sichere damit dem von Regiomed initiierten Kooperationsmodell mit der staatlichen Universität Split eine für den Verbund erhebliche finanzielle Unterstützung für die Ausbildung der Studentinnen und Studenten im laufenden Krankenhausbetrieb zu. Für den regionalen Gesundheitskonzern sei die Förderung auch eine Anerkennung der Bemühungen um die Sicherung des ärztlichen Nachwuchses in einer ländlichen Region.

Die meisten der ersten Absolventen arbeiten in der Region

Die Verantwortlichen der RegiomedKliniken GmbH hätten frühzeitig auf den Fachkräftemangel reagiert und mit der Gründung der Medical School 2016 eine Erfolgsgeschichte veranlasst. Zusammen mit der Universität Split in Kroatien wurde bereits über 200 jungen Menschen ein Medizinstudium ohne strikte Zugangsbeschränkung ermöglicht, betonten die Verantwortlichen.

Auch die Gremien von Regiomed seien trotz der finanziellen Herausforderungen des Verbundes stets Verfechter des Modells gewesen, um dem Fachkräftemangel die Stirn zu bieten und einen Beitrag für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung in der Region zu leisten. Sichtbarer Erfolg sei der Abschluss des ersten Absolventenjahrgangs 2022 mit dem Erhalt der deutschen Berufserlaubnis für die jungen Medizinerinnen und Mediziner. Die Mehrzahl der ersten Absolventen habe die fachärztliche Ausbildung im Anschluss in den Verbundkliniken von Regiomed begonnen. Damit erfüllte sich ein großes Ziel der Gründung: möglichst viele Ärztinnen und Ärzte in der Region zu halten.

Verbesserung der Ausbildung und Sicherung der Versorgung

Die Studenten und Absolventen werden durch ein hervorragendes Team in Deutschland und Kroatien unterstützt, so Regiomed. Daneben helfen viele Ärzte aus dem Verbund mit ihrer Expertise und Fertigkeiten dabei, den Studenten wichtige Lehrinhalte zu vermitteln.

Ein direkter Austausch mit den Dozenten und kleine Lerngruppen seien Erfolgsgaranten für die Mediziner-Ausbildung. Zahlreiche regionale Sponsoren, die den neuen Ausbildungszweig finanziell sowie mit Stipendien unterstützten, die Oberfrankenstiftung und auch die engagierten Mitarbeitenden der Medical School stellten die Arbeit für das regionale Medizinstudium sicher. Daneben hätten sich auch zahlreiche Befürworter in der regionalen Politik gefunden.

„Wir sind als Regiomed-Verbund hocherfreut über die Förderung unserer Medical School durch den Freistaat Bayern, mit der unser Medizinstudium eine große Wertschätzung erfährt“ sagte Hauptgeschäftsfüher Michael Musick. Die Medical School werde mit den zugesagten Fördermitteln neben weiteren Verbesserungen beim Lehrangebot auch die Forschungsinfrastruktur bei Regiomed stärken und damit eine nachhaltige Basis für die künftige Versorgung der Bürger in der Region ermöglichen. „Mit dieser Förderung kann unser einzigartiges praxisorientiertes Medizinstudium in Split und bei Regiomed weiter ausgebaut werden“, ergänzte Professor Johannes Brachmann.

Bewerberinnen und Bewerber aus der Region hätten beste Chancen, auch ohne Numerus clausus zugelassen zu werden. (red)

Medizinstudium ohne NC

• In dem sechsjährigen Studienprogramm der Universität Split und des Regiomed-Verbundes verbringen die Studierenden die ersten drei Jahre an der Universität Split in Kroatien und erwerben dort die vorklinischen Grundlagen, bevor sie im vierten Studienjahr an die Regiomed-Kliniken nach Oberfranken und Südthüringen zurückkehren, um den klinischen Abschnitt abzuschließen.

• Dieses Studienmodell ermöglicht jährlich bis zu 30 Studierenden das Studium der Humanmedizin.

• Eine enge Bindung an die Kliniken der Region soll dafür sorgen, dass sich am Ende der Studienzeit viele Absolventen für eine Anstellung bei Regiomed entscheiden.

• Es wurde ein eigenes Auswahlverfahren ohne Numerus clausus entwickelt.

• Die Ausbildung in der Medical School zeichnet sich durch eine intensive Betreuung in Kleingruppen mit hohem Praxisbezug aus.

• Die Universität Split erhebt Studiengebühren von 13.000 Euro pro Jahr. Eine Finanzierung ist über BAföG, Stipendienmöglichkeiten (Landkreis Coburg, Bayerische Gesundheitsministerium, Begabtenförderung, lokale Stipendiengeber) sowie den Studienkredit der Sparkasse Coburg-Lichtenfels möglich.

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