40 Feuerwehrmänner aus den 24 Freiwilligen Feuerwehren des Stadtgebietes von Lichtenfels wurden nach zweijähriger Corona-bedingter Pause bei einer gemeinsamen Festveranstaltung im Stadtschloss für 25- und 40-jährige aktive Dienstzeit mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber beziehungsweise Gold ausgezeichnet.
Mit der Feier werde der ehrenamtliche Einsatz langjähriger aktiver Feuerwehrleute gewürdigt, betonte Bürgermeister Andreas Hügerich bei der Begrüßung. Es sei nicht selbstverständlich, was die Feuerwehrleute für ihre Mitmenschen leisten. Ob bei Tag oder Nacht, wann immer ihre Hilfe gebraucht werde, stehe die Feuerwehr bereitwillig zur Verfügung. Zudem würden die Einsätze, ob Brände, Unfälle oder Naturkatastrophen, immer mehr von den Feuerwehrleuten verlangen, sie seien nicht als Einzelner, sondern als Team gefordert.
Der Bürgermeister bedankte sich herzlich für das ehrenamtliche Engagement im Dienst am Nächsten, wünschte weiterhin allen Aktiven eine gute Zusammenarbeit und stets eine gesunde Heimkehr vom Einsatzort.
Schlüsselerlebnis: Brand des „Karibischen Ecks“

Landrat Christian Meißner erzählte von einem einschneidenden Schlüsselerlebnis, das er kürzlich an einem Sonntagmorgen hatte. So lief er beim Joggen gegen 8 Uhr am „Karibischen Eck“ am Ortswiesensee vorbei und als er kurze Zeit später heimkehrte, fand er die Meldung vor: „,Karibisches Eck‘ im Vollbrand“. Das habe ihm gezeigt, wie schnell so etwas gehen kann. Plötzlich gehen die Sirenen und schon sind die Feuerwehrleute unterwegs, um zu helfen, egal zu welcher Zeit.
„Wir wissen schon zu schätzen, was von den vielen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern im Landkreis geleistet wird“, stellte der Landrat fest. Selbst eine Feuerwehr in einem kleinen Ort sei wichtig, weil sie als erste eingreifen könne, ehe bei einem größeren Ereignis die Stützpunktwehr anrückt. Zum Schluss bedankte er sich bei allen aktiven Feuerwehrdienstleistenden, insbesondere bei den für ihre lange Dienstzeit Geehrten, für ihr gezeigtes Engagement.
Kreisbrandrat Timm Vogler stellte erfreut fest, dass nach den zweidreivierteljährigen Corona-bedingten Einschränkungen endlich wieder Feuerwehrausbildungen in Präsenz möglich, der Übungsbetrieb der Wehren wieder angelaufen und die verschiedensten Veranstaltungen wieder erlaubt seien. Glücklicherweise sei keine Feuerwehr im Landkreis in dieser langen Zeit Pandemie-bedingt ausgefallen.

„Gemeinsam und getragen von gegenseitigem Verständnis und kameradschaftlicher Unterstützung haben wir diese schwierige Zeit gemeistert und konnten Menschen, die in Not geraten sind, adäquat helfen und Gefahr für Leben, Gesundheit und Sachwerte abwenden beziehungsweise mindern“, hob Timm Vogler hervor.
Die gelebte Mitverantwortung des Einzelnen für seinen Nächsten sei die Stärke des ehrenamtlichen Engagements als Feuerwehrleute. Er nahm deshalb die Feierstunde zum Anlass, den zu Ehrenden – stellvertretend für alle 3600 Feuerwehrmänner und -frauen im Landkreis – für die Erfüllung dieser umfangreichen, vielseitigen und schwierigen Pflichten besonders zu danken.
Ein Eckpfeiler des gesellschaftlichen Zusammenlebens
Vogler wünschte den aktiven Feuerwehrmitgliedern weiterhin die Kraft, den Mut und die Zuversicht, die nötig sind, um diese wichtige ehrenamtliche Herausforderung zu meistern. Schließlich sei diese Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement einer der Eckpfeiler des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Anschließend zeichnete er zusammen mit dem Landrat, dem Bürgermeister, Kreisbrandinspektor Hermann Schuberth und Kreisbrandmeister Alexander Klose sowie den Feuerwehrreferenten Roland Lowig und Otto Dinkel die Feuerwehrleute mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Silber oder Gold, einer Urkunde und einem Geschenk aus.
Den seit 40 Jahren aktiven Feuerwehrleuten finanziert der Landkreis zusätzlich einen einwöchigen Aufenthalt im Feuerwehrerholungsheim in Bayerisch Gmain, während die Stadt die Aufenthaltskosten für die Ehepartner übernimmt. Als kleine Anerkennung für ihr Engagement lud der Bürgermeister alle Anwesenden zu einem ausgezeichneten warmen Buffet ein, wobei einige städtische Mitarbeiter die Gäste mit Getränken bewirteten. Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgte die 20-jährige Jasmin Sünkel am Klavier, während im anschließenden unterhaltsamen Teil die Band „ROZ“ aufspielte.
Ehrungen
25-jährige aktive Dienstzeit: Sven Bergmann (FF Lichtenfels/Main), Steve Ahles (FF Oberlangheim), Sebastian Voll, Christian Woock (beide FF Reundorf), Stefan Hetzel, Franz Schwendemann, Thomas Will (alle FF Roth), Christian Feil, Andreas Lunz (beide FF Rothmannsthal), Thorsten Dauer, Patrick Nielsen, Alexander Ultsch (alle FF Schney), Roland Neumann, Dirk Schaller, Klaus Sünkel (alle FF Seubelsdorf), Markus Fischer, Matthias Schamberger und Tino Schamberger (alle FF Wallenstadt).
40-jährige aktive Dienstzeit: Richard Herold, Valentin Krappmann, Michael Schlund (alle FF Lahm), Martin Dirauf, Bruno Ultsch (beide FF Mistelfeld), Dieter Deinhardt, Josef Dinkel, Rainer Dinkel, Otmar Springer, Peter Treubel, Martin Vetter (alle FF Oberlangheim), Edgar Schultheiß (FF Reundorf), Georg Schütz (FF Roth), Willibald Barth (FF Rothmannsthal), Rolf Mann, Florian Pfaff (beide FF Schney), Stefan Kraus, Wolfgang Popp (beide FF Seubelsdorf), Wolfgang Klemens, Günther Lamm, Georg Zillig (alle FF Stetten), Walter Knöferl (WF Veenendaal).
Von Alfred Thieret