Die Woche vor 25 Jahren im Obermain-Tagblatt
Um die regionale Verbundenheit zu unterstreichen und die Architektur- und Bauingenieurstudenten der Fachhochschule Coburg für „Beton als vielfältigen Baustoff“ zu begeistern, wurde 1990 der Michael-Dechant-Preis – in Erinnerung an den früheren Firmenchef des Weismainer Bauunternehmens – ins Leben gerufen. Bei der 1996er-Auflage des Wettbewerbs zum Thema „Gestalten und Konstruieren in Beton“ prämiert die Jury (aus führenden Dechant-Mitarbeitern sowie zwei externen Ingenieuren und Architekten) die Arbeiten von Jakob Kolbersberger (Bamberg), Günter Steinfelder (Bamberg) und Christian Gumbert (Eggolsheim) als die besten. Die Geldpreise von 5000, 3000 und 2000 Mark werden im Rahmen einer Feierstunde übergeben. Im Übrigen verzichten die Jurymitglieder auf ihre Aufwandsentschädigung und spenden diese an das Bayerische Rote Kreuz.

Zuleitung beim Oberwallenstadter Umspannwerk brennt
Sprühende Funken an einer 20-Kilovolt-Freileitung werden am Vormittag des 19. Mai 1996 am Umspannwerk Oberwallenstadt gesichtet und gemeldet: In sieben Metern Höhe brennt eine Isolierung an einer Zuleitung – auch nachdem der EVO-Störungsdienst den Strom abschaltet. Also rückt die Feuerwehr Lichtenfels an und löscht. Als Ursache für den Brand wird ein technischer Defekt vermutet.
Kriegerdenkmal neu geweiht
Die Feuerwehr Romansthal lässt ihre neue Tragkraftspritze TS 8/8 durch Dekan Gerhard Hellgeth segnen. In Schönbrunn wird das Kriegerdenkmal, dessen Anlage ein Jahr zuvor durch einen Verkehrsunfall stark beschädigt und inzwischen umfassend saniert und wieder hergestellt wurde, durch Dekan Hellgeth neu eingeweiht. Die Anlage mit Bildhäuschen und zwei flankierenden Namenstafeln steht seit 1953 an der jetzigen Stelle, nachdem das Ehrenmal von 1924 am Brunnen infolge des Blutzolls im Zweiten Weltkrieg mit weiteren 34 Opfern zu klein war, erläutert Ulrich Gurowski, zweiter Vorsitzender der Soldatenkameradschaft. Mitte der 1960er-Jahre sei es mit Sondhofener Steinplatten und Eisenzaun erweitert und eingefasst worden.
Sanierungsarbeiten an der Wiesener Kirche
Abschnittsweise wird auch an der Wiesener Sankt-Andreas-Kirche der Innen- und Außenbereich saniert. Aktuell steht die Fassade von Chor und Sakristei eingerüstet: Bis Ende des Jahres sollen die Sandsteinsanierungsarbeiten dauern, die auf 46000 Mark veranschlagt sind.

In der Staffelsteiner Bärengasse wird auch die Fassade des Seelmannshauses, einem denkmalgeschützten stattlichen Walmdachhaus aus dem 16. Jahrhundert, derzeit fachgerecht saniert. Es gilt als eines der ältesten und als ortsbildprägendes Gebäude im Altstadt-Ensemble.
Den Schlaf des Gerechten schläft in der Staffelsteiner Bahnhofstraße ein allein stehender Mann noch, während ein Fremder seine unverschlossene Wohnung betritt. Zum Glück – denn der Passant hat die besten Absichten: Auf dem Weg zur Arbeit um 7 Uhr früh sieht der städtische Arbeiter zufällig einen Feuerschein hinter dem Fenster der Wohnung und hält an, um zu helfen. Mit ein paar Eimern Wasser löscht er den Zimmerbrand, der durch eine umgefallene Kerze entstanden ist. Eine Kommode und die Zimmerdecke sind stark verrußt – und der schlaftrunkende Bewohner hinterher wohl überrascht.
„Qualität statt Preiskampf“
Erfolgreicher Unternehmer und seit zwölf Jahren Bundesinnungsmeister ist er: Nun wird der Lichtenfelser Kurt Schütz zum Ehrenmeister des oberfränkischen Handwerks ernannt. Das fortwährende Engagement für seinen Berufsstand – von der Tradition zur Moderne – sei ihm nicht hoch genug anzurechnen, würdigt HWK-Hauptgeschäftsführer Veit Holzschuher in seiner Laudatio anlässlich der Frühjahrsversammlung der Kreishandwerkerschaft: „Sie haben auf Qualitätswettbewerb anstelle des Preiswettbewerbs gesetzt, um die Existenz ihres Berufsstandes zu gewährleisten.“
Der Gesangverein Obersdorf ernennt Fritz Fischer, Hans Kaltwasser und Vereinswirtin Anna Brückner für über 25-jährige Vereinstreue zu Ehrenmitgliedern. Erich Priemer war 27 Jahre lang Vorsitzender des Redwitzer Kleintierzuchtvereins und wird deshalb von seinem Nachfolger Hubert Renner zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Größter Erfolg der Vereinsgeschichte
4100 Zuschauer im Weismainer Waldstadion bezeugen die Sensation am 24. Mai 1996 live vor Ort: Der SCW sichert sich unter Trainer Matthias Fröba durch ein 2:2 gegen den FC Bayern Hof schon vor dem Saisonende den notwendigen einen Punkt, um sich in der Bayernliga-Tabelle uneinholbar abzusetzen und den Aufstieg in die Regionalliga möglich zu machen. Der Jubel und die Feiern über den Durchmarsch von der Landesliga Nord in die damals dritthöchste deutsche Fußball-Liga wollen an diesem Tag kein Ende nehmen. Trainer, Spieler, Funktionäre und Fans liegen sich in den Armen: Es ist der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte.
Harald Koch verteidigt seinen bayerischen Meistertitel im Modellsegelflug F3B-E und steht sogar zusammen mit Sohn Heiko auf dem Treppchen, denn dieser holt sich den dritten Platz. In der Mannschaftswertung holt das Trio der Segelfluggruppe Burgkunstadt (Werner Hahn, Harald und Heiko Koch) ebenfalls Gold.
Von Gabi Kriese