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LICHTENFELS

Die Realschule Burgkunstadt produziert bald Sonnenstrom

Die Realschule in Burgkunstadt soll mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach künftig das Licht der Sonne in Strom umwandeln.Archivfoto: Steffen Huber Foto: Steffen Huber

Bei der Sanierung des Gebäudes zu Beginn des Jahres war es noch kein Thema, nun hat der Landkreis seine Meinung geändert und will auf der Realschule in Burgkunstadt eine PV-Anlage installieren. Wie der Kreisausschuss beschlossen halt, will man dafür 150.000 Euro investieren. Die Anlage soll knapp 70 kWp groß sein, der jährliche Ertrag wird auf 66.357 kWp geschätzt, der so gewonnene Strom soll zu 99,4 Prozent vom Schulzentrum selbst verbraucht werden. Deswegen ist auch kein Speicher vorgesehen.

Lob gab es von Heinz Petterich (FW), Frank Novotny (SPD), der eine Bürgerbeteiligung anregte, und Dr. Susann Freiburg (Grüne), die betonte, dass auf alle öffentlichen Dächer PV-Anlagen gehörten. Landrat Christian Meißner wies darauf hin, dass mittlerweile eine politische Debatte geführt werde, dass auch Landkreise künftig Energie erzeugen dürfen. Darüber müsse man dann auch im Landkreis Lichtenfels reden.

Keine Förderung für Balkon-PV-Anlagen

Wurde die PV-Anlage auf der Realschule Burgkunstadt einstimmig angenommen, lehnte das Gremium den Antrag der AfD ab, kleine Balkonkraftwerke – also PV-Anlagen mit einem oder wenigen Modulen – mit maximal 300 Euro zu fördern. Die Begründung: Im laufenden Kreishaushalt sei kein Geld vorgesehen, außerdem sei auch ein „enormer“ verwaltungstechnischer Aufwand zu erwarten.

AfD-Sprecher Theo Taubmann verteidigte dagegen den Antrag. Dieses sei ein notwendiger Schritt, um die Klimaziele zu erreichen. Er verwies auf einen ähnlichen Antrag der Freien Wähler in Rödental im Landkreis Coburg. „Diese Förderung wäre Geld, dass beim kleinen Mann ankommt. Es kommt speziell Mietern zu Gute, die keine Möglichkeit haben, PV-Anlagen auf dem Dach zu installieren.“

Unterstützung gab es von den Grünen. Susann Freiburg gratulierte Taubmann zu dem Antrag: Damit leugne die hiesige AfD nicht länger den Klimawandel und liege damit nicht auf der Linie der Gesamt-Partei. Im Übrigen schlage auch die Deutsche Umwelthilfe eine solche Förderung von Balkon-PV-Anlagen vor, so Freiburg weiter, und ergänzte, eine Einkommensgrenze von 35.000 Euro im Jahr für einen Haushalt für die Förderung einzuführen.

Im Übrigen könne sie nicht verstehen, dass hier Gelder fehlen, und regte nach dem Vorbild der Stadt Lichtenfels an, einen Klimaschutzfonds einzurichten. Letztendlich fehle ihr im Kreistag noch eine Grundsatzerklärung zum Klimaschutz, auch habe sich der Landkreis noch keine Klimaziele gesteckt.

Auch Andreas Hügerich (SPD), der Erste Bürgermeister der Stadt Lichtenfels, sah den Antrag grundsätzlich positiv. Allerdings gab er zu bedenken, sich den Verwaltungsaufwand in Relation zum Ertrag anzusehen. „Der Landkreis wird etwas tun für die Energiewende“, war sich der Rathauschef der Kreisstadt sicher.

Klimaschutzbeauftragte will Leitfaden erstellen

Auch die Klimaschutzbeauftragte des Landkreises, Anika Leimeister, verwies auf den Verwaltungsaufwand. Gleichzeitig stellte sie die Idee vor, einen Leitfaden für den Kauf und die Installation von Balkon-Kraftwerken zu schaffen. Letztlich lehnte der Kreisausschuss gegen die Stimmen von Theo Taubmann und Susann Freiburg den Antrag ab.

Abschließend gab Landrat Christian Meißner noch bekannt, dass die AfD angefragt habe, ob in der Großküche von regiomed tatsächlich nur acht Angestellte beschäftig seien. Des Weiteren hätten CSU und Junge Bürger beantragt, einen Pflegestützpunkt im Landkreis einzurichten. Dies sei eine Vorhaben, das unbedingt diskutiert werden müsse, ergänzte Monika Faber (SPD). Schließlich sei die Aufgabe der Gesellschaft, dem mittlerweile größten Bevölkerungsanteil, nämlich den Senioren, eine Betreuung zukommen zu lassen. (hubi)

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