Im Mittelpunkt der Jahresversammlung des CSU-Stadtverbandes Lichtenfels in der Gastwirtschaft Müller in Reundorf stand die Wahl des Vorstands, bei der für den nicht mehr kandidierenden Ronald Kaiser der JB-Stadtrat Christian Bauer zum neuen Vorsitzenden einstimmig gewählt wurde. Nach siebenjähriger Amtszeit wollte Ronald Kaiser, der ja gleichzeitig auch CSU-Ortsvorsitzender von Lichtenfels ist, die Verantwortung auf breitere Schultern legen.
Schlechtes Wahlergebnis soll Ansporn für die Zukunft sein
Da seit längerer Zeit Corona-bedingt keine Hauptversammlung mehr stattfand, holte Kaiser bei seinem Rückblick etwas weiter aus. So habe man bei der Kommunalwahl im März 2020 bei der Bürgermeisterwahl schlecht abgeschnitten und auch bei der Wahl des Stadtrats ein Mandat verloren. Dies solle aber Ansporn sein, die im Wahlkampf vorgebrachten Vorschläge weiter voranzutreiben und die bei einer Bürgerbefragung eingegangenen Ideen weiter zu entwickeln.
„Wir wollen Lichtenfels voranbringen und dazu brauchen wir die Mitwirkung der Bürger“, stellte Kaiser fest. Soweit es die Pandemie zuließ, habe man zum traditionellen Heringsessen Politiker wie etwa Markus Blume, Monika Hohlmeier oder den Landrat Christian Meißner als Redner eingeladen und sich zum Sommerfest auf dem roten Hügel bei der Werdenfelser Hütte getroffen. Auch habe man sich um die Online-Darstellung gekümmert und insbesondere die Facebook-Seite des CSU-Stadtverbandes optimiert.
Seit 24 Jahren Mitglied der CSU
Bei der Neuwahl des Vorstands des CSU-Stadtverbands wurde Christian Bauer als einziger Kandidat mit einem einstimmigen Votum zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 44-jährige JB-Stadtrat, der seit 24 Jahren CSU-Mitglied ist, hat sich schon in der Jungen Union als stellvertretender Ortsvorsitzender und stellvertretender Kreisvorsitzender engagiert und gehört mittlerweile seit sieben Jahren dem CSU-Kreisvorstand an.
Bauer bedankte sich bei Ronald Kaiser für dessen engagierte Arbeit während der vergangenen sieben Jahre. Bei der Wahl der Stellvertreter legte Gerhard Popp Wert auf eine Frau und schlug die 29-jährige Anna-Lena Holzschuh aus dem CSU-Ortsverband Reundorf vor, die auch einstimmig gewählt wurde. Als weitere Stellvertreter wählten die anwesenden Mitglieder den CSU-Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, Frank Rubner, und den JB-Stadtrat Philipp Molendo.
Landrat Christian Meißner warf einen Blick voraus auf die Landtags-, Bezirkstags- und Landratswahl im Jahr 2023. Er war sich sicher, dass es eine große Aufgabe werden wird, die zahlreichen Herausforderungen, vor denen nicht nur das ganze Land, sondern auch der Landkreis steht, zu überwinden. „Wir müssen die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, die Inflation und die hohen Energiepreise hervorgerufene Krise aber auch als Chance begreifen und daran arbeiten, dass unser Landkreis stark durch und gut aus dieser Situation herauskommt“, äußerte sich Christian Meißner in diesem Zusammenhang.
Bei Verkauf des alten Klinikums zeichne sich eine Lösung ab
Für den Landkreis Lichtenfels gelte es, zahlreiche Projekte fortzuführen und neue aufzubauen. Der Klinikverbund Regiomed und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung bleibe eine Daueraufgabe, und bei einer möglichen Veräußerung des Helmut-G.-Walther-Klinikums zeichne sich eine Lösung ab, fuhr Landrat Meißner fort. „Wir haben mit dem FADZ eine Riesenchance, und ich möchte diesen Entwicklungsprozess intensiv begleiten“, unterstrich der Landrat. In dem Innovationsdreieck Coburg-Kronach-Lichtenfels müsse Lichtenfels als Hochschulstandort weiter ausgebaut werden
Immer wichtiger werde auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel der ÖPNV, hier werde seit vielen Jahren im Landkreis Lichtenfels intensive Aufbauarbeit geleistet. Durch den Beitritt zum VGN und den Nahverkehrsplan mit zahlreichen Rufbussen sei der Landkreis hier jetzt schon gut aufgestellt, vieles könne aber noch optimiert werden, so Christian Meißner weiter, der den Klimaschutz und vielfältige diesbezügliche Aktivitäten als größte Herausforderung der nächsten Jahre herausstellte.
Gründung von Regionalwerken intensiv vorantreiben
Die Initiative zur Gründung von Regionalwerken komme gut voran. Der Schlüssel sei aber auch, dass der Energienutzungsplan, den der Landkreis aufstellen möchte, und der Aufbau von Regionalwerken zielstrebig und intensiv vorangetrieben werde, um die benötigte Energie vor Ort erzeugen und vermarkten zu können, stellte der Landrat abschließend fest.
Von Alfred Thieret