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Baumgärtner kandidiert zum dritten Mal für den Landtag

Baumgärtner kandidiert zum dritten Mal für den Landtag
In der Natur entspannt sich Jürgen Baumgärtner. Sein Mandat will der Abgeordneter der CSU bei der Landtagswahl verteidigen. Foto: Gabriele Fölsche

Wie kamen Sie zur Politik?

Jürgen Baumgärtner: Ich war schon immer ein sehr politischer Mensch. Schon in meiner Kindheit wurde am Küchentisch viel über Politik gesprochen – meine Eltern sind und waren übrigens der Arbeiterpartei SPD verbunden.

Warum die CSU?

Baumgärtner: Mit der CSU verbinden mich Werte und Ziele, und zwar die Gestaltung einer liberalen, sozialen, heimatverbundenen und gleichzeitig zukunftsorientierten Politik für die gegenwärtigen und die kommenden Generationen.

Was sind für Sie aktuell die drei wichtigsten landespolitischen Themen?

Baumgärtner: Stärkung der Wirtschaft in einer Verbindung von Ökologie und Ökonomie, Investitionen in Bildung und Wissenschaft, bezahlbarer Wohnraum.

Worüber würden Sie gern Ihre erste Rede der neuen Wahlperiode im Landtag halten?

Baumgärtner: Mittlerweile durfte ich schon einige Reden im Hohen Hause des Bayerischen Landtags halten. Dafür bin ich sehr dankbar. Wenn ich mir aussuchen könnte, über welches Thema ich in der neuen Legislatur zuerst sprechen könnte, dann wären es die Herausforderungen in meiner Heimat und die Stärkung des ländlichen Raums in Oberfranken.

Was würden Sie zu ändern versuchen, wenn Sie wieder in den Landtag gewählt werden?

Baumgärtner: In Bayern ist schon vieles sehr gut und ich bin sehr dankbar, dass ich in den vergangenen Jahren daran mitwirken durfte, vieles zu gestalten – von der Hochschulentwicklung in Kronach und Lichtenfels, über zielgerichtete Wirtschaftsförderung, bis hin zu Verbesserungen im gesamtem Ressort Wohnen, Bau und Verkehr. Ein Ziel, das ich bisher noch nicht mehrheitlich verwirklichen konnte, ist es Sonderwirtschaftszonen in ländlichen Regionen mit besonderem Bedarf zu schaffen. Dies strebe ich in der nächsten Legislatur an.

Was sind Ihre wichtigsten Ziele?

Baumgärtner: Mein wichtigstes Ziel ist es, meine Heimat zu stärken und für die gegenwärtigen und kommenden Generationen zu einem Ort zu machen, an dem man von der Kindheit bis zum letzten Alter ein sehr gutes Leben verbringen kann.

Der Klimawandel bedroht das Leben auf der Erde – sollte der Verhinderung oberste Priorität in allen Politikbereichen eingeräumt werden oder was ist Ihnen wichtiger?

Baumgärtner: Es geht nicht darum, was mir wichtig ist, sondern darum was die Menschen in unserer Gesellschaft denken und leisten können. Die Wissenschaft, das IPCC, sagt, wir müssen den CO2-Ausstoß reduzieren, um dem Klimawandel entgegenzusteuern. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass Deutschland diese Wende nicht allein schaffen kann. Wir können in Deutschland beispielhaft vorangehen und das müssen wir für die kommenden Generationen auch tun, aber klar ist auch, dass wir die internationale Gemeinschaft brauchen, um den Klimawandel einzudämmen. Was mich in der Diskussion um den Klimawandel stört, ist die Absolutheit, mit der sie von einigen Seiten geführt wird: Entweder der Klimawandel wird geleugnet oder seine Vermeidung wird über alles gesetzt, auch über geltendes Recht. Wer sich ehrlich macht, sollte befördern, dass wir engagiert vorangehen und alle für die Menschen leistbaren Maßnahmen zügig umsetzen, um den Klimawandel einzudämmen, und gleichzeitig sehen und prüfen, wie wir uns anpassen können, denn die Realität ist doch, dass die Folgen des Klimawandels bereits zu spüren sind, und wir aktuell und perspektivisch sehen müssen, wie wir damit leben.

Warum sollten die Bürger Sie wählen?

Baumgärtner: Was ich anbieten kann, ist eine sehr starke Verbundenheit mit den Menschen in unserer Region und zu unserer gemeinsamen Heimat, für die ich mich sehr engagiert im Bayerischen Landtag einsetzen möchte, wie ich es bereits in den vergangenen Jahren getan habe.

Was wäre Ihrer Ansicht nach der beste Koalitionspartner für Ihre Partei?

Baumgärtner: Der beste Koalitionspartner wären die Freien Wähler. Eine Fortsetzung der erfolgreichen schwarz-orangenen Koalition kann ich mir sehr gut vorstellen.

Können Sie sich eine Zusammenarbeit mit der AfD vorstellen?

Baumgärtner: Nein, eine Zusammenarbeit mit einer rechtsextrem geprägten Partei lehne ich ab.

Haben Sie als Politiker schon Anfeindungen erlebt?

Baumgärtner: Ja, ich erlebe regelmäßig Anfeindungen, und nicht nur ich, sondern auch meine Familie, die nichts mit meinem politischen Engagement zu tun hat. Ich bedauere diese Entwicklung in der Politik sehr, denn unter diesen Umständen braucht man sich nicht wundern, wenn sich immer mehr Menschen aus der Politik zurückziehen. Einen großen Anteil, an dem Trend zu Anfeindungen und persönlichen Angriffen gegenüber Politikern, hat meines Erachtens die Kultur in den sogenannten sozialen Medien.

Würden Sie einen Flüchtling bei sich aufnehmen?

Baumgärtner: Nein, ich würde keinen Fremden oder keine Fremde – aus Deutschland oder dem Ausland – einfach mit in mein Haus einziehen lassen.

Sollte Deutschland die Ukraine bis zu einem Sieg unterstützen oder wie lange ist das notwendig?

Baumgärtner: Diese Frage würde ich sehr gerne von der Bundesregierung beantwortet bekommen. Persönlich bin ich der Überzeugung, dass es richtig ist, die Ukraine zu unterstützen, solange sie ausschließlich ihr eigenes Territorium verteidigt und unsere eigene Leistungsfähigkeit nicht überschritten wird.

Was würden Sie mit einem Lottogewinn von einer Million Euro machen?

Baumgärtner: Die Hälfte würde ich meinen Kindern geben. 250.000 Euro bekäme die LCC Stiftung und 250.000 Euro würde ich für Housing First spenden.

Ihr Lieblingsbuch/Film?

Baumgärtner: Buch: Bernard Benson „Der Weg zum Glück“; Film: Braveheart.

Wovor fürchten Sie sich – außer vor dem Tod?

Baumgärtner: Im Alter allein zu sein – das ist keine schöne Vorstellung.

Jürgen Baumgärner

Alter: 50 Jahre

Wohnort: Steinberg/Wilhelmsthal

Beruf: Berufsoffizier, seit 2013 Landtagsabgeordneter

Hobbys: Lesen, Wandern, Radfahren

Urlaubsziele: Frankenwald, Bayerischer Wald, Südtirol

 

Die Fragen stellte Gerhard Herrmann

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