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LICHTENFELS / SCHNEY

"Ja" zur Flüchtlingsunterkunft in Schney

Bauauschuss genehmigt Antrag für Flüchtlingsunterkunft in Schney
Auf einem Grundstück am Ortseingang von Schney ist die Errichtung einer Notunterkunft für Flüchtlinge geplant. Foto: Marion Nikol

Nach Diskussionen um eine Notunterkunft für Geflüchtete im Lichtenfelser Ortsteil Schney hat der Bauausschuss der Stadt Lichtenfels den Antrag am Dienstag genehmigt. Das elfköpfige Gremium, mit dem Ersten Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) als Vorsitzenden, stimmte bei einer öffentlichen Sitzung mehrheitlich dafür – es gab eine Gegenstimme. Die kam vom Grünen-Abgeordneten Siegbert Koch.

„Wir haben in Lichtenfels leerstehende Gebäude wie die Maiacher Stiftung oder das alte Krankenhaus, in denen man Flüchtlinge unterbringen könnte. Ich verstehe nicht, warum man etwas Neues bauen will, zumal die Schneyer Bürger in der Mehrzahl dagegen sind“, begründete Siegbert Koch (Bündnis 90/Die Grünen) sein Votum im Nachgespräch mit dem Obermain-Tagblatt.

Das Bauvorhaben wurde im März dieses Jahres bei einer Bürgerversammlung in der Franken-Akademie vorgestellt und entfachte eine hitzige Debatte mit Zwischenrufen einzelner Teilnehmer. Offenbar rechnete man auch am Dienstag mit Unmut: Zwei Polizisten begleiteten die öffentliche Sitzung. Die Abstimmung verlief allerdings unaufgeregt, mit nur wenigen Zuschauern im Saal.

Hinterm Zaun

Dem Landratsamt zufolge existieren keine anderweitigen Objekte für eine entsprechende Unterkunft im Landkreis oder wären zu sanieren – mit geschätzten Kosten in Millionenhöhe.

Das „Alte Klinikum“ stehe beispielsweise nicht zur Verfügung, da es vor vielen Jahren komplett vom „Netz“ genommen wurde und die Schäden, unter anderem an den Ver- und Entsorgungsleitungen, zu groß seien. „Dem 'Alten Klinikum' wurde ein Vollverschließ attestiert“, heißt es auf der Webseite des Landratsamtes, auf der ein Video Einblicke ins marode Gebäude verschafft.

Geplant ist laut Landratsamt ein zweigeschossiger Bau in Modulbauweise oberhalb des Fußballgeländes  am Lichtenfelser Weg in Schney, Ausgesucht wurde das Grundstück, da es über eine gute Verkehrsanbindung und Infrastruktur verfüge. Ein zwei Meter hoher Zaun soll das Areal abgrenzen.

Weitere Themen

Der Ausbau der Oberen Sandstraße wird entsprechend dem Ergebnis der Anwohnerversammlung vom 3. Juli 2023 erfolgen. In dieser hatten sich die Bürgerinnen und Bürger gegen eine Einbahnstraße und für den Ausbau des Gegenverkehrs ausgesprochen. Bürgermeister Andreas Hügerich kündigte an, zeitnah das Vorhaben auszuschreiben, damit der Ausbau noch in diesem Jahr beginnen könne.

Der Winterdienst wird auf dem Jura die Straßen zu den gewohnten Servicezeiten räumen – zwischen 5.30 bis 22 Uhr. Die Dienstleistung wird künftig von der Stadt Lichtenfels und nicht mehr vom Landkreis ausgeführt. Da die Jura-Region aufgrund der Höhenlage schneereicher als die Straßen im Stadtgebiet ist, bedarf es dort mehr Streu- und Räumungseinsätze. Für die Stadt Lichtenfels geht die Übernahme der bisherigen Servicezeiten mit Mehrkosten in Höhe von circa 10.000 Euro jährlich im Vergleich zu den im Stadtgebiet üblichen Winterdienst-Servicezeiten (7 bis 20 Uhr) einher.

Diskutiert wurde außerdem eine Bauvoranfrage für ein von der Regierung Oberfranken geförderten Wohnungsbau mit zwölf barrierefreien Wohneinheiten in der Langen Straße, Gemarkung Burgberg. „Ich sehe es kritisch, dort zu bauen“, sagte Stadtbaumeister Gerhard Pülz. In dem Gebiet herrsche Hochwassergefahr, der Bau müsste daher auf Stützen errichtet werden. Man einigte sich darauf, die Anfrage erneut zu prüfen, sobald ein Hochwasserschutzkonzept vorliege. Dieses sei im Herbst zu erwarten.

Carolin Gißibl

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