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Mit einem Actionbound, einer Art digitalen Schatzsuche, können Familien die mittelalterliche Festungsanlage in Coburg als Abenteurer erkunden. Die Museen, wie etwa die fürstliche Rüstkammer oder die beeindruckende Glassammlung bieten ebenfalls Gelegenheit zum Staunen, der Coburger Hofgarten lädt zum gemütlichen Ausklang ein. Wie wunderbar, durch das 9 Euro-Ticket keinen Parkplatz suchen oder bezahlen zu müssen.
Bist du mutig, tapfer und schlau? Dann bist du mit deiner Familie genau der oder die Richtige, um die Truppe des Festungskommandanten Georg auf der Veste Coburg zu verstärken. Der kostenlose Actionbound „Potzblitz und Pulverdampf“, eine Art digitale Schatzsuche via GPS, macht Familien zu Abenteurern und verleiht der Entdeckung der mittelalterlichen Burganlage das „gewisse Etwas“.

Ziel ist es, möglichst viele Punkte zu sammeln – diese gibt es bei richtig gelösten Aufgaben an verschiedenen Stationen in und um die Veste. Auftraggeber ist dabei Georg Friedrich von Erffa, der vor rund 400 Jahren lebte und über dessen Leben man viel erfährt. Doch auch, wenn man unter den empfohlenen zehn Jahren zu jung zum Zuhören ist, können auf diese Weise viele Winkel der Burg entdeckt werden. Kann eine Aufgabe nicht gelöst werden, kann man diese überspringen. Der Start ist vor dem Prunktor am Eingang zur Veste. Doch auch „analog“ besticht die Veste Coburg durch Weitläufigkeit und Anmut. Erstmals 1056 urkundlich erwähnt wurde sie in den folgenden Jahrhunderten auf Grund ihrer strategisch günstigen Lage immer weiter ausgebaut. Ein berühmter Gast war 1530 der Reformator Martin Luther, der hier zeitweise an seiner Bibel-Übersetzung arbeitete. Das Burginnere mit derzeit herrlich blühenden Bäumen und Sträuchern schafft ein kleines Paradies für träumende Eltern und tobende Kinder. Viele kleine Türmchen bieten Raum zum Rückzug, an allerlei Aussichtspunkten kann man den Blick bis hin zur Schwesterburg Veste Heldburg und darüber hinaus schweifen lassen. Auch der „Burgbär“ zieht die Blicke auf sich, ebenso wie verschiedene Skulpturen, Brunnen und Geschütze auf dem gesamten Gelände.
Kunstsammlungen der Veste Coburg
Wer davon noch mehr sehen möchte, dem seien die Kunstsammlungen der Veste Coburg empfohlen: Verschiedene Gemälde und Skulpturen, Kunsthandwerk, das Kupferstichkabinett warten auf Erwachsene, historische Waffen, Kutschen und Schlitten, Münzen und Medaillen, Orden und Ehrenzeichen vermutlich eher auf jüngere Besucherinnen und Besucher. Eine klassische, aber spannende Museums-Rally mit Stift und Papier reizt dabei den Gewinner-Trieb. Wer einen festen Rahmen und persönliche Informationen von Fachkräften bevorzugt, der kann sich vorab beim „Entdecker-Rundgang auf der Veste „Geheimgang, Bär und Kommandant““ anmelden.

Der rund 25-minütige Rückweg in die Innenstadt führt geradewegs durch den Hofgarten. Als Herrengarten angelegt ist er heute Mittelpunkt für viele Familien, Sportler und Flanierende gleichermaßen. Eine herrliche Kulisse für ein Picknick oder einen ausgedehnten Besuch auf einem der Spielplätze.
Wer noch fit ist, kann anschließend noch das nahe Naturkunde-Museum, ebenfalls im Hofgarten, ansteuern: Dieses ist mit mehr als 700.000 Sammlungsstücken und einer Ausstellungfläche von 2.400 Quadratmetern das größte Naturkundemuseum Nordbayerns. Schon die Coburger Herzöge haben seit dem 18. Jahrhundert einige Exponate hierfür gesammelt. Heute zeigt es Mineralien, Fossilien, heimische Tiere und Pflanzen, exotische Tiere, Urmenschen, Völkerkunde und vieles mehr. Die aktuelle Sonderausstellung, die noch bis zum 3. Juli zu sehen ist, steht unter dem Titel „Zoo Mockba – Spielzeugtiere aus der Sowjetunion, 1950 bis 1980“.
Als weitere Freizeitaktivitäten sind auch ein Besuch des Schlosses Ehrenburg, der Stadtresidenz der Coburger Herzöge, oder des Landestheaters zu nennen. Außerdem können natürlich ein Stadtbummel, ein Cafe- oder Restaurantbesuch ergänzt werden. Jedoch empfiehlt sich gerade für Familien, den Tag „nicht zu voll zu packen“, sondern lieber Highlights zu setzen und dem Unvorhergesehene, das ja immer irgendwann eintritt, locker zu begegnen. Schließlich ermöglicht das 9€-Ticket ja mehrere Besuche in der nahen und quirligen Stadt Coburg.
Informationen: Actionbound zur Veste: de.actionbound.com/bound/potzblitz-und-pulverdampf-rund-um-die-veste-coburg; Kunstsammlungen der Veste Coburg: veste.kunstsammlungen-coburg.de; Naturkundemuseum: naturkunde-museum-coburg.de.
Erreichbarkeit
Der Regionalexpress fährt regelmäßig von Lichtenfels nach Coburg, die kürzeste Fahrzeit beträgt 19 Minuten, in der Regel müssen Reisende nicht umsteigen.
Variante 1: Der Bus der Linie 5 fährt regelmäßig ab dem Zentralen Omnibusbahnhof zur Veste Coburg und zurück, die Fahrtzeit beträgt rund 25 Minuten. Der Fahrpreis ist im 9€-Ticket inbegriffen.
Variante 2: Der Veste Express der Geckobahn bringt Fahrgäste ebenfalls zur Veste Coburg und zurück. Abfahrt und Ankunft sind in der Herrngasse, die vom Bahnhof aus in rund 10 Minuten Fußweg zu erreichen ist. Der Fahrpreis ist im 9€-Ticket nicht enthalten.
Von CORINNA TÜBEL