Die Gemeinderatssitzung neigt sich ihrem Ende zu. Das Gremium hat über eine Fahrradrampe am Bahnhof und die Weihnachtsbeleuchtung diskutiert, Bürgermeister Jochen Weber hat mehrere Bekanntgaben vorgelesen. Es ist die letzte davon, die es in sich hat: Die Prüfung des Brückenbauwerks 7 hat ergeben, dass empfohlen wird, den Zugang sofort auf 3,5 Tonnen zu beschränken. Die Standfestigkeit sei nicht mehr gegeben.
Es handelt sich um die Brücke zum Wertstoffhof, für den sich die Gemeinderäte gerade auf eine Verbesserung geeinigt haben: Sie hatten dem Antrag von SPD/JSB-Fraktionsvorsitzendem Andreas Robisch zugestimmt, im Sommer einen weiteren Tag zu öffnen.
Neue Öffnungszeiten
Nach Rücksprache mit dem Landratsamt und den Mitarbeitern des Wertstoffhofs werden die Öffnungszeiten wie folgt geändert: Mai bis Oktober mittwochs von 16 bis 18 Uhr, freitags von 14 bis 17 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr sowie November bis April freitags von 14 bis 16 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr. Damit werden im Sommer die Öffnungszeiten auf wöchentlich zehn Stunden erhöht, im Winter aber auf sechs Stunden reduziert. Andreas Robisch bedankte sich für die konstruktive Zusammenarbeit im Gremium. Er zeigte sich überzeugt, damit etwas Gutes für die Gemeinde erreicht zu haben.
Wenn sie es denn weiter nutzen kann. Eine Beschränkung der Brücke auf Fahrzeuge mit maximal 3,5 Tonnen Gewicht bedeutet zwar, dass die Anlieferung von Grüngut und Wertstoffen weiter möglich bleibt. Anders sieht allerdings es aus, wenn die Firma Panzer die gefüllten Mulden abtransportieren möchte. Ihre Lastwagenfahrer werden künftig nicht mehr den Weg über die Brücke nehmen können.

Es gibt noch eine Alternative, und die schlägt das Landratsamt auch vor: der Weg, der von der Ortsverbindung Michelau-Schwürbitz abzweigt und eigentlich wegen Hochwassergefahr für den motorisierten Verkehr gesperrt ist. „Da steht grad auch das Wasser drauf“, merkte der Bürgermeister an.
Problematische Alternative
Das zeigt schon, wie problematisch diese Ausweichmöglichkeit ist. Wenn der Weg unter Wasser steht, ist er auch für die Firma Panzer nicht nutzbar. Sollte die Brücke über den Biberbach nicht saniert oder erneuert werden, könne es deshalb passieren, dass der Wertstoffhof geschlossen wird. Darauf weist das Landratsamt in seiner Mail hin, die erst kurz vor der Gemeinderatssitzung eingegangen ist.
Wie sich das Problem lösen lässt, das wird das Gremium und die Verwaltung wohl in der nächsten Zeit beschäftigen.
Aus dem Gemeinderat
• Einstimmig beschloss der Gemeinderat, einem Antrag der CSU-/JU-Fraktion zu folgen und Kostenvoranschläge für weihnachtliche Dekoration für Oberreuth und für eine neue Beleuchtung für den Weihnachtsbaum neben der Johannes-kirche in Michelau einzuholen. Oberreuth soll mindestens zwei Sterne analog der Ausstattung in den anderen Ortsteilen erhalten. Der untere Kranz des großen Weihnachtsbaum in Michelau ist seit einem Gemeinderatsbeschluss von 2019 nicht mehr geschmückt worden, um Vandalismus vorzubeugen. Roland Braun (SPD) fasste die mehrheitlich vorherrschende Meinung zusammen: „Der Christbaum gehört bis runter beleuchtet. Wir müssen den Beschluss von 2019 halt aufheben. Und auf die zwei, drei Sterne für Oberreuth kommt's auch nicht an.“
• Zur ersten Änderung des Bebauungsplans Lettenreuth West, zweiter und dritter Teilabschnitt, mit integriertem Grünordnungsplan hat der Gemeinderat die eingegangenen Stellungnahmen gewürdigt. Weil die Untere Naturschutzbehörde die vorgesehene Kompensationsfläche nicht anerkannt hat, wurde der Plan entsprechend den Vorschlägen des Amts überarbeitet. Der Gemeinderat hat die erneute Auslegung beschlossen.
• Judith May (CSU) wies darauf hin, dass im Frühjahr veröffentlicht werden soll, wie es mit dem Fußweg nach Krappenroth weitergeht. Wenn der Plan steht, lasse sich nicht mehr viel ändern, meinte sie. Deshalb sollte die Gemeinde jetzt nachfassen.
• Sabine Wich (JSB) fragte nach dem aktuellen Stand bei der Schwürbitzer Mainbrücke. Bürgermeister Jochen Weber informierte darüber, dass das Wasserwirtschaftsamt einer Pontonbrücke für Fußgänger und Radler während der Bauzeit zugestimmt hat. Für die Brücke selbst liefen die Ausschreibungen; im Frühjahr soll der Bau starten. Er sagte zu, erneut nachzufragen, ob es einen Zuschuss gebe, weil die Schwürbitzer Feuerwehr die Brücke für ihre Einsätze an der Bahnlinie benötigt. (tam)
tam