Ich, der Zeulner Abraham, stehe gleich gegenüber vom Rathaus in Marktzeuln auf meinem Sockel und habe den kompletten Überblick über das Geschehen im Marktflecken. Viele kennen mich, viele sollen mich noch kennenlernen. Ich bin zwar nur aus Sandstein, aber mein Mundwerk ist so scharf wie der Krummsäbel in meiner Hand. Also werde ich ab und zu mal meine Beobachtungen aus Marktzeuln in Worten fassen und euch zum Lesen und Nachdenken überlassen. So wie immer wieder in der Vergangenheit:
Es ist bei weitem keine Selbstverständlichkeit und fast ein Alleinstellungsmerkmal in Marktzeuln: Sportstätten wie der Fußballplatz und die Turnhalle werden nicht von der Kommune, sondern von einem Verein, in diesem Fall vom TSV Marktzeuln, bereitgestellt, gepflegt und erhalten. Zum Wohle aller sportbegeisterten Marktzeulner und hier besonders der Jugend.
Dazu kommt noch das seit einigen Jahren neben der Turnhalle angelegte, gerne und oft frequentierte Mini-Spielfeld. Man kann sich nun leicht denken, wie viel Arbeit und Mühe dahintersteckt, diese Anlagen und Immobilien in Schuss zu halten.
Viel Vereinsgeld kostet dies alles, und noch viel mehr ehrenamtliche Arbeitsstunden leisten die Mitglieder des Vereins für das Gemeinwohl.
Nun gibt es aber bedauerlicher Weise Zeitgenossen, die nichts Besseres zu tun haben, als ihre Zerstörungswut an diesem Vereinseigentum auszulassen. Das geht an mit diversen Fahrübungen auf dem Sportplatz, bei dem der Rasen nachhaltig kaputt gemacht wurde. Es geht weiter mit zerstörten Banden und mit Bänken, die demoliert wurden und in der nahen Rodach landeten.
Viel schlimmer noch geht es jedoch an der Turnhalle zu. Hier wurden zum Beispiel Dachrinnen und Beleuchtungseinheiten mit gezielten Ballschüssen mutwillig beschädigt. Und schlimmer noch: Es wurden Feuer geschürt und dabei Tornetze in Brand gesetzt.
Nicht auszudenken, wenn bei so einer Zündelei das Feuer auf das Gebäude übergegriffen hätte. Dagegen sind Hundehaufen, Abfall und Essensreste, die das Gelände um die Turnhalle „zieren“, fast noch ein kleineres Übel.
So hat mir Petra Niechziol, die Vorsitzende des TSV erzählt, dass hier in den vergangenen Jahren Schäden in Höhe von gut 10.000 Euro entstanden sind, die letztendlich der Verein berappen musste. Und das bei eh schon klammen Kassenverhältnissen. Anzeigen bei der Polizei waren bedauerlicherweise nicht von Erfolg gekrönt, man hat jetzt – ebenfalls mit erheblichen Kostenaufwand – rings um das Gebäude eine Videoüberwachung installiert. So will man versuchen, die Täter dingfest zu machen oder zumindest abzuschrecken.
Diese Übeltäter oder Übeltäterinnen sollten sich mal vor Augen führen, was sie da anrichten und welche Gefahren (Brandschäden) dahinter lauern. Gerade in den Sportvereinen gibt es weiß Gott genug Möglichkeiten, überschüssige Kraft abzubauen. Auch ohne Eigentum anderer zu zerstören.
In diesem Sinne:
euer Abraham