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MICHELAU

Nachverdichten schafft Wohnraum in Michelau

An der Georg-Friedrich-Händel-Straße nahe der Norma in Michelau entstanden in den 1990 Jahren in diesen Häusern etliche Sozialwohnungen. Die Sozialbindung ist inzwischen weggefallen. Foto: Roger Martin

In den eigenen vier Wänden wohnen und damit im Alter finanziell unabhängiger zu sein: Das ist der Traum vieler Menschen. In unseren ländlichen Graden ist dies eher möglich, als in Ballungsräumen, wo Grundstücke und Immobilien deutlich teurer sind.

Berufsanfänger, Einkommensschwächere oder junge Familien sind zunächst auf Mietwohnungen angewiesen. In Michelau betragen die durchschnittlichen Preise für die Kaltmiete pro Quadratmeter knapp unter sieben Euro. Die einzelnen Angebote sind aber – wie anderswo auch - stark abhängig vom Zustand der jeweiligen Wohnung.

Verschiedene Online-Portale weisen für die gesamte Großgemeinde eine ungewöhnlich große Bandbreite an Mietpreisen aus. Dazu kommen höhere Preise für die Kerngemeinde als in den Ortsteilen Schwürbitz, Lettenreuth und Neuensee.

Das Angebot an Mietwohnungen auf dem privaten Wohnungsmarkt sei in der Korbmachergemeinde „begrenzt“, teilt Stephan Meier von der Gemeindeverwaltung auf Nachfrage dieser Redaktion mit. Kommunale Mietwohnungen seien derzeit nicht verfügbar.

Meier ist davon überzeugt, dass der Bedarf an neuem mietbarem Wohnraum in der insgesamt 6300 Einwohner zählenden Großgemeinde vorhanden ist. „In welchem Umfang ist uns nicht bekannt,“ sagt er allerdings.

Platz für den Bau neuer Immobilien, in denen auch Mietwohnungen entstehen könnten, gibt es in Michelau. Und die Gemeinde tut selbst einiges dafür, um Baugrundstücke erschließungsreif zu machen. Rund 180 Baugrundstücke eignen sich laut Stephan Meier in der Nähe bereits bestehender Gebäude zum „Nachverdichten“. 100 davon befänden sich in der Kerngemeinde.

In der Vergangenheit habe die Kommune mehrere rechtskräftige Bebauungspläne zur Erschließung von Baugrundstücken aufgestellt. In vielen anderen Fällen aber seien in diesem Zusammenhang die notwendigen Grundstücksverhandlungen zum Verkauf des möglichen Baulandes mit den Eigentümern bislang leider nicht erfolgreich gewesen.

Im Gemeindeteil Lettenreuth erschließe die Gemeinde derzeit ein Baugebiet mit rund 30 neuen Bauplätzen. Dort sei der seitens der Kommune auch der Bau von Mietwohnungen geplant. Bislang habe sich aber dafür noch kein Investor entscheiden können.

In den vergangenen Jahren hat es seitens privater Bauträger kein größeres Projekt zur Schaffung von Mietwohnraum gegeben, so Meier weiter. Die jüngste größere Investition dieser Art datiere aus den 1990er Jahren. Momentan plane ein privater Investor den Bau von etwa sieben Mietwohnungen, so Meier weiter.

In den 1990er Jahren habe die Kommune am Ortseingang – von Richtung Schney kommend – eine größere Zahl von Sozialwohnungen bauen lassen, die inzwischen aus der Sozialbindung herausgefallen seien. Nach wie vor gebe es in diesem Häuserkomplex aber etliche Mietwohnungen.

Momentan plane die Gemeinde nicht, weitere Sozialwohnungen errichten zu lassen.

 

Von Roger Martin

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