Zur Jahresversammlung des Musikvereins Marktzeuln hatte Vorsitzende Barbara Lang am Freitag in den Biergarten am Musikheim eingeladen. Die Mitgliederversammlung hätte eigentlich im März stattfinden sollen, wurde aber Pandemie-bedingt in den Juni verlegt. Ein Vorteil, so die Vorsitzende, könne man doch jetzt die Veranstaltung im Freien bei bestem Sommerwetter abhalten.
Barbara Lang ging auf die Statistik ein. 266 Mitglieder zählt der Verein, davon 62 Aktive. Die Zahlen seien etwas rückläufig, nicht nur durch Corona bedingt, auch seien im abgelaufenen Jahr keine passiven Mitglieder dazugekommen, während fünf Verstorbene zu beklagen waren. Hier sei in Zukunft wieder verstärkt Werbung nötig.
Regelmäßige Proben im Vereinsgarten
Die Probenarbeit der drei musikalischen Formationen war erwartungsgemäß stark eingeschränkt. Das Nachwuchsorchester Hochstadt-Marktzeuln konnte im ganzen Jahr 2020 fünf Mal proben, die „Böhmische Kraft“ hatte ihren bisher letzten Auftritt im März 2020 zum Kommers der Schützengesellschaft, das Hauptorchester konnte drei Mal im Garten und zwei Mal in der Turnhalle des TSV proben. Hierfür ging ein Dank an den TSV Marktzeuln.
Seit Juni werden wieder regelmäßig Proben im Vereinsgarten abgehalten. 35 Kinder und Jugendliche werden in Kooperation mit dem Musikverein Hochstadt ausgebildet. Neben einigen Musiklehrern dozieren auch Christian Stenglein, Anni Steiner und Susi Schliefer.
Trotz Pandemie wurden Leistungsabzeichen vergeben
Trotz der Pandemie fanden die Leistungskurse des NBMB statt: Hier konnten einige Jugendliche ihr Leistungsabzeichen erwerben und zwar:
• Bronze 2020: Anni und Steffi Backert, Katharina Degen, Lilly Gambert, Luca Leikheim, Patrick Rose.
• Silber 2020: Lucy Backert, Sandra Hohmann, Niels Ködel, Patrick Rose.
• Gold 2020: Tim Wendler.
• Bronze 2021: Sandra Hohmann.
• Silber 2021: Paulina Hohmann, Katharina Eck (Nachwuchsorchester/Hochstadt).
• Gold 2021: Lucy Backert (die Prüfung steht im August an).
Weiter berichtete Lang vom Fortschritt des Projekts „Fernwärme“: In Zukunft soll die Hackschnitzelheizung der Schule das Musikhaus und den Kindergarten mit versorgen. Die Anschlüsse seien vorhanden, es könne bald mit der Installation begonnen werden. Zuschüsse seien zugesichert.
Die Kooperation mit dem Musikverein Hochstadt wolle man noch vertiefen. Man wolle zusammen üben und musizieren, wo es Sinn macht, und alle Synergien nutzen.
Musikverein profitiert von Fördermitteln
Kassierer Peter Pietz freute sich in seinem Kassenbericht über die großzügigen Fördermittel aufgrund der Corona-Pandemie. Dadurch habe eine beträchtliche Menge an Notenmaterial angeschafft werden können. Die finanzielle Lage des Vereins sei stabil. Man könne zwar keine großen Einnahmen verzeichnen, doch hielten sich auch die Ausgaben im Rahmen, da man die Fixkosten für das Vereinsheim minimieren konnte. So konnte Kassenprüfer Heinz Fischer eine einwandfreie und sehr übersichtliche Kassenführung bestätigen.
Schriftführerin Vanessa Leikeim verlas das Protokoll der Hauptversammlung von 2020; alle weiteren Protokolle, so Leikeim, können jederzeit eingesehen werden.
Die Freude am gemeinsamen Musizieren steht an erster Stelle
Im Namen des Bürgermeisters dankte Gemeinderat Heinz Fischer dem Verein für sein Durchhaltevermögen in diesen schweren Zeiten und gab der Hoffnung auf einen baldigen Neubeginn Ausdruck, wenn das Marktzeulner Orchester wieder als Aushängeschild der Gemeinde in Zeuln und Umgebung aufspielen kann. Lob gab es für die geplante Fusion der Probenarbeit mit Hochstadt. Für das Fernwärme-Projekt stellte Fischer die Unterstützung der Kommune in Aussicht.
Bernhard Pietz fragte nach, wie sich denn bei gemeinsamen Auftritten mit Hochstadt die organisatorische und finanzielle Seite gestalte. Barbara Lang erwiderte, dies sei noch nicht final geklärt, man werde hier sicher eine praktikable Lösung finden. Dirigent Stenglein warf ein, das an erster Stelle die Freude am gemeinsamen Musizieren stehe.
Für 2022 plant der Kreisverband eine Fahrt und ein Konzert
Florian Zapf berichtete vom Kreisverband: Vieles sei geplant gewesen, wenig konnte gemacht werden. Dennoch gab es den Leistungskurs zum D1-Abzeichen, zum Teil online. Alle 16 Jugendlichen haben bestanden. Für 2022 plane man in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband Bamberg eine Fahrt zum europäischen Blasmusikwettbewerb nach Kerkrade (NL), auch ist ein gemeinsames Konzert im Herbst 2022 in der Konzerthalle Bamberg angedacht.
Dirigent Christian Stenglein bemerkte dazu, dass sehr viele Musikerinnen und Musiker gerade aus Marktzeuln und Hochstadt im Kreisorchester mitwirken. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass man bald wieder normal proben, musizieren und auftreten könne, im Kreisorchester wie in den Vereinen.
Nach 50 Jahren ist Schluss: Klaus Sünkel hört auf
Seit 50 Jahren spielte Klaus Sünkel mit seiner Posaune im Orchester des Musikvereins Marktzeuln und erhielt dafür auch eine Ehrung seitens des Bayerischen Musikbundes. Nun hat er sich entschieden, seine aktive musikalische Karriere zu beenden. Mit großem Bedauern, aber auch mit Verständnis nahmen es die Freunde und Kollegen zur Kenntnis. Vorsitzende Barbara Lang nahm die Hauptversammlung zum Anlass, um dem Posaunisten herzlich für sein langes und intensives Engagement zu danken.
Standing Ovations gab es für Sünkel von der gesamten Versammlung, die er nicht ohne Rührung entgegennahm. „Vielleicht“, meinte er augenzwinkernd, „könnt ihr mich ja noch manchmal auf dem Marktplatz in Lichtenfels hören“. (hfi)
Der neue Vorstand