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MARKTZEULN

Musik für Körper, Geist und Seele

Die Schülerinnen und Schüler lauschen gebannt den Klängen des Quintetts. Foto: Heinz Fischer

Im Rahmen der Jugendförderung durch den Bezirk und der kulturellen Arbeit des Hauses Marteau – Internationale Musikbegegnungsstätte des Bezirks Oberfranken in Lichtenberg – führt das Blechbläserquintett Rekkenze Brass aus Hof im Auftrag des Bezirks in Schulen und anderen sozialen Einrichtungen in ganz Oberfranken die sogenannten „3Klang-Konzerte“ durch. So war das Quintett vor Kurzem auch in der Grundschule in Marktzeuln zu Gast.

Mit „3Klang – Musik für Körper, Geist und Seele“ bot das Ensemble ein interaktives Konzerterlebnis das Körper, Geist und Seele in Einklang bringt. Musik sei grundlegend für die Bildung und fördert neben sozialer Kompetenz auch mathematische Vorläuferfähigkeiten, so der Tenor der Veranstaltung. Für Kinder sei es mit dem Wegfall häuslichen Singens und Musizierens immer wichtiger, dass neben dem passiven Konsum von Liedern auch das aktive Musizieren ein Teil der Lebenswelt bleibt.

Junge Menschen zum Musizieren anregen

Ziel des Bezirkstages sei es, mit solchen Veranstaltungen die jungen Menschen zu eigenen musikalischen Betätigungen anzuregen, aber auch auf die Arbeit des Hauses Marteau in Lichtenberg und das Oberfränkische Jugendsinfonieorchester aufmerksam zu machen.

Schulleiterin Yvonne Seliger begrüßte die fünf Protagonisten, Benjamin Sebald (Piccolo-Trompete), Florian Zeh (Trompete), Janina Wolfrum (Horn), Elisabeth Nußrainer (Posaune) und Rainer Streit (Tuba). Nach einem Eingangsstück mit dem Titel „Spagnoletta“ wurden sogleich die Kinder der Schule in das Geschehen eingebunden.

Zum „Ungarischen Tanz Nr. 5“ von Brahms wurden im Takt der Musik bunte Tücher geschwenkt. Ohne Worte, nur pantomimisch erklärte Benjamin Sebald, was die Schülerinnen und Schüler mit den Tüchern anstellen sollten. Dann wurden die einzelnen Instrumente vorgestellt, von den Kindern mit entsprechenden Attributen versehen. Manche seien fröhlich, andere traurig oder gar frech in ihrem Klang, fanden die jungen Leute.

Es folgte ein Ratespiel, hier sollten die kleinen Zuhörer verschiedene Titel aus Kinderliedern und Film-Melodien erraten, so zum Beispiel das „Pippi-Langstrumpf-Lied“, das Thema aus dem „rosaroten Panter“ oder „Ein Männlein steht im Walde“. Da wurden auch schon mal die Lehrerinnen befragt, wenn die Kinder nicht weiter wussten.

Mit Kinderinstrumenten dürfen einige Schüler im Orchester mitwirken. Foto: Heinz Fischer

Wer alle Titel erraten konnten, erhielt als Belohnung eine CD der Gruppe. Erstklässler Vincent sortierte dann gekonnt die fünf Instrumente nach ihrer Größe und Stimmlage. Beim „Lummerlandlied“ aus der Augsburger Puppenkiste übte man Taktgefühl und Rhythmus.

Rainer Streit führte vor, wie man Naturinstrumenten wie einem großen Schneckenhaus oder einem Didgeridoo, dem Instrument der Maori aus Neuseeland, die schönsten Töne entlocken kann.

Täuschend echt das Quaken der Frösche imitiert

Spielt als Solist die lustige „Froschpolka“: Rainer Streit mit seiner grünen Posaune. Foto: Heinz Fischer

Passend zum Spitznamen der Marktzeulner interpretierten die Musiker dann die „Froschpolka“. Hier brillierte Rainer Streit mit seiner froschgrünen Posaune als Solist. Täuschend echt imitierte er das Quaken der Frösche mit dem bunten Instrument. Nun wurden kindgerechte Instrumente an einige mutige Schülerinnen und Schüler verteilt. Diese durften dann ausprobieren, wie man einen Ton zustande bringt und innerhalb kürzester Zeit wurden Töne produziert und gemeinsam eine kleine Melodie gespielt.

„I got you“ und „C-Jam Blues“ rundeten das gut einstündige Programm ab, und auch einige Zugaben durften nicht fehlen. Frenetischer Applaus des jungen Publikums war den fünf Musikern sicher.

Seit 1997 spielen sie bereits zusammen, machen zusammen mit dem Haus Marteau in Lichtenberg Werbung für Musik. Seit drei Jahren gibt es das Konzept „3Klang“. Nicht nur in Schulen, auch in Behinderteneinrichtungen und Seniorenheimen treten sie auf. „Wir wollen Werbung machen für die Musik, Menschen und besonders die Jugend zur Musik hinführen und begeistern“, so Rainer Streit. Dies ist dem Ensemble in der Marktzeulner Schule vollumfänglich gelungen.

Dankbar und voll des Lobes wurden die Musikerinnen und Musiker von der Schulleiterin verabschiedet. Als kleines Geschenk gab es eine Tüte Gummibonbons mit – wer hätte es gedacht – Froschmotiven.

 

Von Heinz Fischer

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