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MICHELAU

Massiver Kellerbrand in Michelau: ein Verletzter

Die Polizei macht sich ein Bild vom Geschehen. Foto: Florian Helmbrecht

Ein massiver Kellerbrand mit erheblicher Rauchentwicklung hat am Dienstag kurz nach 2 Uhr in Michelau für einen großen Feuerwehreinsatz gesorgt. Die Bewohner des mehrgeschossigen Wohn- und Geschäftshauses konnten sich selbst ins Freie retten, eine Person wurde vom Rettungsdienst vorsorglich mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in das Krankenhaus eingeliefert.

Zeitweise war die Straße in dichten Rauch gehüllt. Foto: Florian Helmbrecht/Feuerwehr Lichtenfels

Holger Förtsch, Kommandant der Feuerwehr Michelau, war Einsatzleiter und mit seiner Mannschaft als erstes vor Ort. „Als wir ankamen, hat es schon kräftig aus dem Keller herausgequalmt“, schildert er die Situation im Gespräch mit dieser Redaktion. So ging ein erster Trupp unter Atemschutz in das Untergeschoss des Hauses vor. „Aufgrund des dichten Rauchs in dem sehr niedrigen, engen und verbauten Keller taten wir uns zunächst schwer, den Brandherd zu lokalisieren.“

Im Wäscheraum ist das Feuer entstanden

Vermutlich hatte eine Waschmaschine oder ein Wäschetrockner aufgrund eines technischen Defekts Feuer gefangen. Die brennende Kunststoffverkleidung setzte starke Atemgifte frei. Die Feuerwehrler bekämpften die Flammen, schufen eine Entlüftungsöffnung und drängten den beißenden Qualm mit dem Hochdrucklüfter aus dem Gebäude. Zeitweise war die gesamte Bahnhofstraße verraucht.

„Die Vermieterin hat erst vor wenigen Monaten neue Rauchwarnmelder installiert. Und mindestens einer hat ausgelöst und alarmiert. Das war eine sehr gute Investition!“
Timm Vogler, Kreisbrandrat
Auch die Drehleiter aus Lichtenfels kam beim massiven Kellerbrand in Michelau zum Einsatz. Foto: Florian Helmbrecht/Feuerwehr Lichtenfels

Der Einsatz sei alles in allem problemlos verlaufen, sagt der Michelauer Kommandant. Insgesamt waren 60 Feuerwehrleute aus Michelau, Schwürbitz, Neuensee, Schney, Lichtenfels (Drehleiter und Tanklöschfahrzeug) und der Gerätewagen Atemschutz aus Altenkunstadt eingebunden. „Bei Alarmierung eines Wohnhausbrandes ist es grundsätzlich egal, ob Keller- oder Zimmerbrand: Die Drehleiter wird immer in Anleiterbereitschaft gesetzt“, erklärt Kreisbrandrat Timm Vogler. „Auch in dieser Nacht war das Treppenhaus komplett verraucht. Können wir durch ein Treppenhaus nicht mehr vorgehen und es sind noch Personen im Gebäude, bliebe nur noch die Rettung über die Leitern der Feuerwehr.“ Auch für einen etwaigen Außenangriff wird die Drehleiter gebraucht.

Durch das massive Aufgebot und Hand-in-Hand-Arbeiten konnte der Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden. „Holger Förtsch hat als Einsatzleiter einen perfekten Job gemacht“, lobt Kreisbrandrat Timm Vogler. Die Brandfahnder der Kriminalpolizei nahmen die Ermittlungen auf.

60 Einsatzkräfte halfen, den Kellerbrand zu bekämpfen. Foto: Florian Helmbrecht

Die Bewohner hatten viel Glück im Unglück: „Als wir ankamen, waren deutlich Rauchmelder zu hören. Die Rauchmelder sorgten dafür, dass die Bewohner auf das Feuer aufmerksam wurden“, so Einsatzleiter Holger Förtsch. Kreisbrandrat Timm Vogler ergänzt: „Ich habe vor Ort mit der Vermieterin gesprochen. Sie hat erst vor wenigen Monaten neue Rauchwarnmelder installiert. Und mindestens einer hat ausgelöst und alarmiert. Er hat dazu beigetragen, dass alle ‘rausgekommen sind ohne größere Beeinträchtigungen. Das war eine sehr gute Investition!“

Das Haus ist vorerst nicht mehr bewohnbar

Dennoch: Das mehrgeschossige Haus ist vorerst nicht mehr bewohnbar. Holger Förtsch: „Einige der Anwohner kamen bei Verwandten unter, bei einer Person kümmert sich die Gemeinde Michelau um eine Unterkunft.“ Gegen 4.30 Uhr hieß es dann Abrücken für die Michelauer Feuerwehr, die Aufräumarbeiten im Feuerwehrhaus zogen sich noch bis 6 Uhr hin. Der Schaden wird laut Polizeipräsidium Oberfranken auf 50 000 Euro geschätzt. Kreisbrandrat Timm Vogler bilanziert: „Der Raum ist vollständig ausgebrannt. Welche Schäden letztlich in den oberen Stockwerken aufgrund der massiven Verrauchung entstanden sind, wird sich erst noch herausstellen.“

 

Von Markus Drossel

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