„Wir wollen die Bebauung ermöglichen, aber gestalten“, begründete Bürgermeister Bernd Rebhan die Aufstellung eines Bebauungsplans für den Bereich „Bahnhofsviertel“. In der Bevölkerung sind die Meinungen gespalten: die einen drängen auf eine Bebauung, andere sind nicht begeistert. Einstimmig wurde nun das Bebauungsplanverfahren eingeleitet.
Am 27. Juli war der Aufstellungsbeschluss gefallen. „Die Erwartungshaltung ist sehr hoch. Schneller ging es nicht. Es steckt sehr viel mehr an Detailarbeit drin“, erklärte Rebhan in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Für zwei Gebiete vom Bahnhofsviertel bis über die Bundesstraße gilt es den Bebauungsplan aufzustellen, weil wir einen unbeplanten Innenbereich haben.
Das Niederschlagswasser macht Probleme
Robert Dworschak vom Büro für Städtebau und Bauleitplanung (BFS) Bamberg präsentierte den intensiv mit Fraktionsvertretern vorbesprochenen Entwurf. Es geht um ein 25,6 Hektar großes Areal nördlich und südlich der Bundesstraße. Parallel dazu gab es eine Veränderungssperre für die meisten Grundstücke, die noch nicht im Sanierungsbereich waren. Das meiste ist Mischgebiet. Ein kleiner Bereich im Zentrum allgemeines Wohngebiet, sonst Gewerbegebiete. Der Rest sind Flächen für Gemeinbedarf und öffentliche Verkehrsflächen. In einem Bereich zwischen Bahnhof und Kantstraße gibt es größere unbebaute Bereiche eventuell für neue Bauplätze. Natürlich gilt Bestandsschutz. Im Rathausumfeld wird in einer langfristigen Planung davon ausgegangen, dass Bauwerke später von der Straße zurückgesetzt werden. Bei Veränderungen soll von viergeschossig auf dreigeschossig gegangen werden.
Dieter Lau (SPD) wandte sich gegen die Eile. Ursula Eberle-Berlips (CSU) verstand nicht, warum auf die Bremse getreten werden sollte. Die CSU habe eine ökologische Ausrichtung eingebracht. Das Niederschlagswasser macht Probleme, wenn es nicht auf der Fläche bleibt, gab Hubertus von Künsberg-Langenstadt (CSU) zu bedenken. „Trinkwasser als Gießwasser zu verwenden ist Verschwendung.“ Zisternen sind als „soll“-Bestimmung im Bebauungsplan enthalten, erklärte Bürgermeister Rebhan.
Die Auslegung wird im Januar starten
„Für uns stellen sich noch Fragen, die sich aus der Fraktionssitzung ergeben haben“, monierte SPD-Sprecher Ralf Pohl Respekt. Die Einbeziehung der Umgebung sei wichtiger als die Geschosszahl. Auch wollte er künftige Verkehrsführungen beinhaltet sehen. Der Gemeinderat hat im laufenden Verfahren die Möglichkeit, noch etwas zu ändern, versicherte Robert Dworschak.
Zunächst werden alle Träger öffentlicher Belange (weit über 30) gehört. Die Auslegung wird im Januar starten. Nach einem Monat werden die Ergebnisse zusammengefasst. Im zweiten Schritt kommt es zur Auslegung für die Bürgerbeteiligung. Diese kann Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein, außer es müssen Sondergutachten erstellt werden. „Wichtig ist, jetzt den ersten Schritt zu machen“, unterstrich der Rathauschef.
Aus dem Gemeinderat
Zweiter Bürgermeister Thomas Meyer beglückwünschte Bürgermeister Bernd Rebhan zur kommunalen Verdienstmedaille in Bronze. Seit mittlerweile 25 Jahren setzt sich Bernd Rebhan für die Marktgemeinde eingesetzt. Seit 1996 als Mitglied des Marktgemeinderats, dabei 15 Jahre als Zweiter Bürgermeister und seit 2017 als Bürgermeister.
Informiert wurde über den Planfeststellungsbeschluss für die Höchstspannungsleitung Redwitz-Schwandorf. Küps ist bei vier Masten 18 bis 21 südlich von Burkersdorf – Emmersheim betroffen.
Für die Jahresrechnungen 2019 und 2020 wurde einstimmig Entlastung erteilt. Rechnungsprüfungsausschussvorsitzender Ralf Pohl (SPD) mahnte aufgrund sehr langer Vernachlässigung an, über eine Mietpreiserhöhung für kommunale Wohnungen nachzudenken.
Beschlüsse aus der letzten nichtöffentlichen Sitzung: Das Gremium stimmte dem Gestattungsvertrag „Bürgersolarpark Löhlein“ zu. Beschlossen wurde die Schaffung einer Ausbildungsstelle für einen Beamten.
Von Rainer Glissnik