Ganz Burkersdorf war auf den Beinen, um den Abschluss der Dorferneuerung feiern. Zudem wurde das Dorfgemeinschafts- und Feuerwehrhaus seiner Bestimmung übergeben. In mehrjähriger Bauzeit sind ein attraktiver Ortsmittelpunkt sowie ein neues gemeinschaftliches Domizil von Feuerwehr und Dorfgemeinschaft geschaffen worden. Mit dem Ausbau der Kreisstraße KC 22, der Burgkunstadter Straße sowie der Ortsstraße „Am Bach“ wurden wichtige Baumaßnahmen ausgeführt.
„Wir haben für Burkersdorf einen neuen Ortskern und Mittelpunkt geschaffen“, betonte Bürgermeister Bernd Rebhan, als er in lauter strahlende Gesichter im vollen Festzelt blickte.
Dank allen freiwilligen Helfern der Dorfgemeinschaft
Der Bürgermeister dankte allen freiwilligen Helfern der Dorfgemeinschaft Burkersdorf mit Ortssprecher Volker Wündisch an der Spitze für ihr Engagement beim Bau des Gebäudes wie auch allen Planern sowie bauausführenden Firmen. Besonderer Dank gebühre der Geistlichkeit für das Überlassen des Platzes an zentraler Stelle unterhalb der Marienkirche, den Fördermittelgebern – sprich dem Freistaat Bayern und dem Amt für ländliche Entwicklung – wie auch dem Landkreis mit Landrat Klaus Löffler für den Ausbau der KC 22.
Die einfache Dorferneuerung umfasste den Ausbau und die Gestaltung der Burgkunstadter Straße – inklusive der Anlage von Parkplätzen, den Ausbau und die Gestaltung der Straße „Am Bach“, den Ausbau des Verbindungsweges zwischen „Burgkunstadter Straße“ und „Am Bach“, die Errichtung von Parkplätzen am Friedhof sowie die Neugestaltung des ehemaligen Pfarrgartens mit Freifläche. Insgesamt erstreckte sich die Bauzeit von Juni 2018 bis November 2021.
Im Zuge der Baumaßnahmen wurde auch an schnelles Internet gedacht
Auf die Gesamtkosten von 1.352.561,59 Euro gewährte das Amt für Ländliche Entwicklung eine Förderung von 994.464 Euro, sodass ein Eigenanteil für den Markt Küps von 358.097,59 Euro verblieb. Auf Initiative der Marktgemeinde wurde – im Zuge der Baumaßnahmen – ein 520 Meter langer Netzverbund für die spätere Versorgung mit superschnellem Internet verbaut, mit Kosten von etwa 110.000 Euro.

Das Dorfgemeinschaftshaus schlug mit 545.968,97 Euro zu Buche, das Feuerwehrhaus mit 215.123,09 Euro. Zuschüsse gab es für das Dorfgemeinschaftshaus in Höhe von 212.439 Euro sowie für das Feuerwehrhaus von 57.750 Euro. Somit betrugen die Eigenanteile des Markts 333.529,97 Euro sowie 157.373,09 Euro. Der erste Besprechungstermin war bereits Ende September 2016. Baubeginn war am 19. April 2018, Fertigstellung am 14. Dezember 2019.
Auch die Kreisstraße KC 22 wurde ausgebaut
Gefeiert wurde auch der Ausbau der Kreisstraße KC 22 in der Ortsdurchfahrt Burkersdorf, einschließlich Ersatzneubau der Brücke über den Fabrikgraben. Im Oktober 2016 beschloss der Kreistag, die Ortsdurchfahrt gemeinsam mit dem Markt Küps im Rahmen der Dorferneuerung auszubauen. Die Planung wurde mit den Bürgern vor Ort abgestimmt und vorgestellt. Der Ausbau erfolgte auf einer Länge von 475 Metern und einer Breite von sechs Metern.

Zudem wurden Gehwege und eine barrierefreie Querungshilfe für die Verkehrssicherheit angelegt. Bauträger war der Landkreis. Der Gesamtinvest belief sich auf etwa 2,46 Millionen Euro – mit einem Anteil des Landkreises Kronach von 2,064 Millionen Euro und des Markts Küps von 396.000 Euro.
„Wir bauen nicht für uns, sondern für die Bedürfnisse der Menschen vor Ort“, betonte der Landrat und dankte diesbezüglich besonders der engagierten Bürgerschaft mit Sprachrohr Volker Wündisch. Dieser zeigte sich „sprachlos“, was in den vergangenen fünf Jahren in Burkersdorf passiert sei: „Das ist sagenhaft!“ Bereits vor rund 20 Jahren hatte man die Notwendigkeit einer Sanierung des maroden Vereinsheims erkannt.
Nach langem Gerangel um Verantwortlichkeiten, habe man schließlich – so Wündisch – ab 2014 das Heft selbst in die Hand genommen. Das Planungsteam mit einer bunten Mischung engagierter Bürger habe sich in insgesamt 45 Sitzungen beraten, sieben Besichtigungsfahrten anderer Objekte unternommen, drei Bürgerversammlungen initiiert und sich beim Bau mit rund 2.000 ehrenamtlichen Stunden eingebracht. Eine besondere Überraschung und Würdigung hatten 1. Kommandant Thomas Ultsch und 1. FFW-Vorsitzender Jürgen Ströbele für den „Leader“ in petto, wird doch der Zugangsweg zum Dorfhaus „Volker-Wündisch-Allee“ benannt.
Dorfereneuerung als Impuls für die Dorfgemeinschaft

„Bayern tut viel für den ländlichen Raum“, würdigte Friedrich Bihler vom Amt für Ländliche Entwicklung. Er hoffe, dass von der äußerlichen Erneuerung des Orts auch ein Impuls für die Dorfgemeinschaft ausgehe. Weitere Glückwünsche entboten Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger namens der Kreisbrandinspektion Kronach sowie die Planer Markus Albrecht (Büro IVS) und Alexander Hempfling (Büro 3D).
Mit der Dorferneuerung habe man versucht, bekundete Albrecht, das Dorf zu verschönern und der Bevölkerung einen Mehrwert zu schaffen. Von einem schönen Auftrag sprach auch Hempfling, der die Synergien des multifunktionellen Gebäudes herausstellte: „Die Dorfgemeinschaft ist die Feuerwehr und die Feuerwehr ist die Dorfgemeinschaft.“

Der Segen Gottes für den neuen Gebäudekomplex
In sorgsam ausgewählten Worten erbaten die Pfarrer Norbert Lang und Reinhold König den Segen Gottes für den Gebäudekomplex sowie für alle, die darin ein und ausgehen. Besonders freuten sie sich über den kürzlich freigegebenen und schon ausgiebig in Beschlag genommenen Kinderspielplatz auf dem Areal. Als Geschenke übergaben sie ein Kreuz in den Kirchenfarben sowie zusätzlich einen Christopherus für das Feuerwehrhaus.
Um die „Rundumerneuerung“ zu verdeutlichen, wurde eine Gedenktafel enthüllt. Eröffnet worden war der Festtag mit einer Festparade mit den Verantwortlichen der Maßnahmen, Ehrengästen aus der Politik, örtlichen Vereinen sowie Abordnungen der Feuerwehren der Großgemeinde Küps. Angeführt wurde der Zug vom Symphonischen Blasorchester Küps.
Von Heike Schülein