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REDWITZ

Freibad-Sanierung Redwitz: Hauptschwimmbecken als nächstes

Die Sanierung des Mehrzweckbeckens im Schwimmbad Redwitz stand im Mittelpunkt der Aprilsitzung des Gemeinderats. Foto: Werner Knoth

Im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Redwitz stand die Sanierung des Freibads mit der Fortsetzung beim Hauptschwimmbecken. Zuerst gab Bürgermeister Jürgen Gäbelein einen kurzen Sachstandsbericht über die momentanen Arbeiten im Schwimmbad mit der Erneuerung des Kinderplanschbeckens. Er verwies darauf, dass bereits 2018 Umwälzpumpen eingebaut wurden. 2019 gab es zur Aktivierung des Bades einen Runden Tisch, 2021 begann die Sanierung.

Aber daneben stünden verschiedene andere Großprojekte. Laut Bürgermeister muss bei den beiden vordringlichen Projekten, der Sanierung des Mehrzweckbeckens im Schwimmbad und dem Neubau eines Kindergartens in Mannsgereuth, ein Kredit von etwa 2,3 Millionen Euro aufgenommen werden. Damit steige die Pro-Kopf-Verschuldung von derzeit 315,91 auf 997,44 Euro. Weiteres Großprojekt wäre die Turnhalle.

Turnhalle eine Herzenssache für die Redwitzer

Dritter Bürgermeister Stephan Arndt (SPD) stellte die Turnhalle als Herzenssache für die Redwitzer und für das Schul- und Vereinsleben heraus. Uwe Hoh (CSU) sah das genauso. Martin Paulusch (UBR) sagte, dass das Schwimmbad fertiggestellt werden müsse. Jochen Körner (SPD) betonte, dass man auf die größtmögliche Förderung beim Schwimmbad angewiesen sei, und plädierte für eine Verschiebung auf das kommende Jahr, um aus einem Bundesförderungsprogramm Zuschüsse zu bekommen.

Gäbelein betonte, dass man angefangene Projekte erst fertigstellen müsse, bevor man andere Großprojekte wie die Turnhalle beginne. Ein Beschluss soll aber erst in der nächsten Gemeinderatssitzung gefasst werden. Abschließend erläuterte er die Maßnahmen im Schwimmbad ausführlich.

Bereits 1987 wurde der Kopf des Mehrzweckbeckens zusammen mit dem Umkleidegebäude saniert. Mittlerweile gebe es erhebliche Frostschäden bei den Durchschreite-Becken und dem Mehrzweckbecken. Im Zusammenhang mit der Sanierung dieses Beckens müsse die Wasserführung gemäß neuer DIN-Normen nach dem Prinzip der Berliner Wasserführung (Vertikaldurchströmung und 100 Prozent Rohwasser-Rücklauf über die Überlaufrinne) umgebaut werden.

Mehrzweckbecken, Durchschreite- Becken und Bademeisterpavillon

Folgende Maßnahmen sind am Mehrzweckbecken erforderlich: Abschneiden des vorhandenen Beckenkopfs, Einschneiden von „Rinnen“ im Fliesenbelag des Beckenbodens, Rückbau der Rein- und Rohwasserleitung im Bereich des Beckenumgangs bis zum Schwallwasserbehälter beziehungsweise in die Technik, Einbau von Reinwasserrinnen im Boden mit entsprechender Verrohrung, neue Überlaufrinne mit erforderlichem Querschnitt und neue Anschlüsse der Rohwasserleitungen, Auskleidung der Beckenwände und des -bodens mit Edelstahl, Auskleidung der Durchschreite-Becken mit Edelstahl und Erneuerung der über 30 Jahre alten Folienabdeckung.

Außerdem stünden Maßnahmen am Gebäude beziehungsweise der Neubau des Bademeisterpavillons an: Nachdem die Sicherheitsfachkraft für Arbeitssicherheit die Bademeisterkabine mehrfach bemängelt hat, soll in der Mitte der südlichen Beckenseite des Mehrzweckbeckens ein neuer Stützpunkt errichtet werden. Dieser wäre zentral von allen Einrichtungen der Anlage zu erreichen. Ein Umbau der bestehenden Bademeisterkabine sei auf Grund von Eingriffen in die Sanitärinstallation (Behinderten-WC mit Dusche) nicht wirtschaftlich.

Im Bereich der Technikräume werde ein Glas-Metall-Fassadenelement zur Verbesserung der Zugänglichkeit ersetzt. Der bestehende Technik-Pavillon solle zum Lager umgebaut werden. Zur Verbesserung der Nutzbarkeit würden neue Türen und Lüftungsgitter eingebaut. Die Fassade werde angepasst.

Die Fachplaner für die technische Gebäudeausrüstung hätten die Badewassertechnik begutachtet. Hierbei hätten sie festgestellt, dass das Spülluftgebläse am Ende seines Lebenszyklus angelangt ist, die Leitungsführung im Boden ständig Leckstellen aufweist und das Messwasser direkt in den Kanal abgeleitet wird (etwa 1,8 Kubikmeter pro Tag).

Baukosten in Höhe von 1.350.000 Euro brutto

Die Baukosten würden auf von 1.350.000 Euro brutto geschätzt. Hinzu kämen Nebenkosten wie Architektenhonorar, Gebühren etc. in Höhe von etwa 20 Prozent der Baukosten. Nach dem Sonderprogramm Schwimmbadförderung des Freistaates sei eine Förderung von etwa 17,5 Prozent zu erwarten.

Eine Entscheidung soll laut Gäbelein in der nächsten Sitzung am 19. April fallen. Bis Mitte Juli sollen der Zuschuss beantragt und Ausschreibungen erfolgt sein. Zielsetzung sei die Vergabe im August/September 2023 und die Baufertigstellung bis April 2024, rechtzeitig zum Beginn der Freibadsaison im Mai 2024. Dann könne man sich um die Turnhalle kümmern.

Aus dem Gemeinderat

• Genehmigt wurde der Bauantrag der Gemeinde Redwitz auf Errichtung eines Spielplatzes in Obristfeld. Aktuell befindet sich der Spielplatz in der Dorfmitte. Er soll auf das Grundstück des Feuerwehrhauses verlegt werden. Dort sollen die schon jetzt vorhandene Schaukel wieder errichtet werden, außerdem eine neue Spielkombination sowie eine Sitzgelegenheit.

• Der Regionale Planungsverband Oberfranken-West hat neue Potenzialflächen für die Windenergienutzung ausgewiesen. Darunter ist auch eine 60 Hektar große, die sich größtenteils in der Gemeinde Redwitz befindet; etwa 15 Hektar davon entfallen auf das Gebiet von Burgkunstadt. Die Potenzialflächen werden nun von der Regionalplanung in Zusammenarbeit mit der Regierung von Oberfranken und den kreisfreien Städten und Landratsämtern geprüft.

Die sich daraus ergebenden Flächen bilden die Grundlage für den Fortschreibungsentwurf des neuen Teilkapitels „Windenergie“, der im nächsten Verfahrensschritt dem Planungsausschuss des Regionalen Planungsverbandes Oberfranken-West zur Beschlussfassung vorgelegt werden soll. Anschließend wird das erforderliche Beteiligungsverfahren eingeleitet.

• Die Freiwillige Feuerwehr Trainau hat Michael Göldel zum Kommandanten und Julia Frohna zur seiner Stellvertreterin gewählt. Der Gemeinderat hat beide in ihren Ämtern bestätigt.

• Geschäftsstellenleiter Heinrich Dinkel informierte über die Klage der Gemeinde gegen den Bescheid des Landratsamtes Lichtenfels vom 13. Dezember 2019, der eine Niederschlagswasserabgabe von 21.976,49 Euro für das Jahr 2014 festgesetzt hat. Eine Befreiung von der Abgabe war laut Landratsamt Lichtenfels nicht möglich: 2014 wurde im Kanalnetz von Trübenbach, das an die Kläranlage Redwitz angeschlossen ist, Mischwasser über ein Fangbecken auf dem Gebiet des Marktes Marktgraitz abgeschlagen. Dafür lag aber keine wasserrechtliche Erlaubnis vor. Das Verwaltungsgericht Bayreuth hat die Klage abgewiesen (das OT berichtete). Der Kläranlagenbetreiber sei dafür verantwortlich, dass alle wasserrechtlichen Genehmigungen vorliegen.

• Bürgermeister Gäbelein gab Beschlüsse aus der vorigen nichtöffentlichen Sitzung bekannt: Mit dem FC Redwitz soll ein neuer einheitlicher Pachtvertrag abgeschlossen werden, der rückwirkend ab 1. Januar 2023 gilt. Nachdem für die Sanierung der badetechnischen Anlagen am Kinderbecken des Freibades kein annehmbares Angebot eingegangen war, wurde die Ausschreibung aufgehoben und der Erste Bürgermeister wegen der Dringlichkeit beauftragt, nach Aufsplittung der Arbeiten und Einholen weiterer Angebote die Aufträge zu vergeben.

• Beschlossen wurde der weitere Breitbandausbau und den Einstieg ins Auswahlverfahren gemäß der Bayerischen Gigabitrichtlinie. Gewählt wurde das sogenannte Betreibermodell, das heißt, dass die Gemeinde die Leerrohre selbst verlegt und anschließend an einen Provider verpachtet. Zur Ausschreibung ist nur ein Angebot der Telekom Deutschland GmbH eingegangen. Eine erneute Ausschreibung wurde vorgeschlagen.

• Das Landratsamt Lichtenfels hat darauf hingewiesen, dass das Verfahren zur Neufestsetzung des Überschwemmungsgebietes an Rodach und Steinach in den Bereichen der Gemeinden Redwitz, Marktgraitz und Marktzeuln abgeschlossen ist. Die neue Verordnung wurde im Amtsblatt Nr. 3 des Landkreises Lichtenfels vom 24. März veröffentlicht und ist am 25. März in Kraft getreten. Das Amtsblatt ist auf der Homepage des Landratsamtes einzusehen.

• Egon Neder (SPD) bat, am Badeplatz an der Rodach in Unterlangenstadt einen weiteren, größeren Abfallkorb auszustellen, da der bestehende nicht ausreiche.

 

Von Werner Knoth

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