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MICHELAU

In Michelau grünt und blüht es auch ohne Förderung

Blühwiesen gibt es in der Gemeinde Michelau auch ohne Förderprogramme genug, meint der Gemeinderat. Foto: SymbolOT-Archiv/Dieter Radziej

Soll die Gemeinde Michelau eigene Flächen als Blühwiesen für das Projekt „Natürlich Bayern“ des Deutschen Landschaftspflegeverbands melden? Einen entsprechenden Antrag hatte Ralf Hirle (Die Grünen) eingereicht. Bürgermeister Jochen Weber und mit ihm letztlich auch die Mehrheit der Gemeinderäte sprach sich dagegen aus.

Der Lichtenfelser Landschaftspflegeverband sammelt entsprechende Vorschläge. Es geht darum, wertvolle Lebensräume für Insekten zu schaffen. Die dafür unternommenen Maßnahmen werden mit bis zu 90 Prozent bezuschusst. Weber machte aber darauf aufmerksam, dass eine entsprechende Förderung mit Vorgaben und Auflagen und damit auch mehr Aufwand verbunden ist. Das empfindet er als hinderlich.

Zudem könnten gemeldete Flächen nicht mehr als Ausgleichsflächen etwa für das Gewerbegebiet „Am Bahnhof“ genutzt werden. Unabhängig von solchen Initiativen verfüge die Gemeinde aber jetzt schon über 17 250 Quadratmeter Blühflächen innerorts. Das Bauamt prüfe bei jeder geplanten Maßnahme, ob im Zuge dessen auch weitere Wiesen angelegt werden können. Hier werde momentan auch nur zweimal im Jahr gemäht, ausgenommen Wiesenstreifen an den Straßen, bei denen darauf geachtet werden muss, dass die Sicht nicht eingeschränkt wird.

CSU-Fraktionsvorsitzende Judith May stützte diese Argumentation. Ja, es sei wichtig, Lebensräume für Insekten zu schaffen beziehungsweise zu erhalten. Aber bei solchen Programmen müsse so viel beachtet werden. Sie erachtete es deshalb als sinnvoller, sich aus eigener Initiative darum zu kümmern.

„Wir in Michelau machen genug mit unseren Auen und so weiter, für Landschaft und Insekten und Natur“, bekräftigte auch Roland Braun (SPD). Als Beispiel nannte er den Uferstreifen am Rudufersee, der nur einmal im Jahr gemäht werde. Die SPD-Fraktion war sich hier allerdings nicht einig: Dritter Bürgermeister Hubert Robisch, Fraktionsvorsitzender Andreas Robisch und Jürgen Spitzenberger stimmten zusammen mit Andrea Hoch (Freie Wähler), Simone Naumann (parteilos) und Ralf Hirle für den Antrag. Die Mehrheit aber lehnte ihn ab.

Zurückgewiesen wurde auch der Antrag der Spielvereinigung Lettenreuth, den gemeindlichen Bolzplatz in einen Rasenplatz umzuwandeln. Zuvor hatte sich schon der Bauausschuss dagegen ausgesprochen. Er hatte auf die Kosten verwiesen. Außerdem sollte kein Präzedenzfall für andere Vereine geschaffen werden.

Zudem seien die Bolzplätze für die Dorfjugend geschaffen worden und sollten dieser auch weiterhin zur Verfügung stehen. Dem folgte der Gemeinderat. Dirk Fischer (CSU) wurde als Vorsitzender der Spielvereinigung von der Abstimmung ausgeschlossen.

Von AnNette Körber

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