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HOCHSTADT

Es bleibt bei einer Zufahrt

Der Plan für das Baugebiet „Am Hofweg“: Zufahrt zum Baugebiet. Die Räte hielten daran fest, dass es nur einseitig über die Pommernstraße beziehungsweise über die Straße Am Klostergut erschlossen wird, um Durchgangsverkehr zu vermeiden. Foto: Quelle: IVS - Tobias Semmler

In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Gemeinderat ausschließlich mit dem Bebauungsplan des neu zu erschließenden Wohngebietes „Am Hofweg“.

In der Zeit vom 17. November bis 16. Dezember 2022 hat die Beteiligung der Öffentlichkeit, Behörden und Träger öffentlicher Belange sowie der Nachbargemeinden stattgefunden. Entsprechende Stellungnahmen und Einwendungen wurden nun abgearbeitet. Hierzu erteilte Bürgermeister Max Zeulner das Wort an Tobias Semmler vom Ingenieurbüro IVS, das mit den Planungen für das Wohngebiet beauftragt ist.

Bereits bei der Bürgerversammlung am 24. November 2022 wurde laut Semmler eine Einwendung zur Planung vorgebracht. Eine Anwohnerin habe damals gefragt, warum die Zufahrt zum Baugebiet nur einseitig über die Pommernstraße beziehungsweise über die Straße Am Klostergut und nicht etwa auch über den Hofweg machbar sei. Die Begründung laute, dass hierdurch ein verstärktes Aufkommen von Durchfahrtsverkehr befürchtet werde. Viele Verkehrsteilnehmer, auch Auswärtige, könnten die Durchfahrt als Abkürzung nutzen. Somit würde das Verkehrsaufkommen intensiviert. Die Räte hielten somit daran fest, die Straße Hofweg nicht als reguläre Zufahrt zum Baugebiet zu öffnen.

Ein weiterer Einwand kam seitens des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege. Dieses verweist darauf, das Fundmeldungen von vorgeschichtlichen Artefakten aus angrenzenden Bereichen, aber auch direkt aus dem künftigen Baugebiet darauf hindeuten könnten, das sich im Baugebiet ein Bodendenkmal befinden könnte.

Die Gemeinde komme daher nicht umhin, im Vorfeld eine Sondierung des Gebietes durchführen zu lassen, so Semmler. Hierbei würden auf dem Baugebiet vier Streifen mit je zehn Metern Breite und 50 Zentimetern Tiefe ausgehoben, um eventuell vorhandene Baudenkmäler feststellen zu können. Die Kosten für die Baggerarbeiten belasten den Gemeindesäckel laut Bürgermeister Zeulner mit etwa 3000 bis 4000 Euro.

Vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten war unter anderem der Arten- und Insektenschutz angemahnt worden. Auf eine Insekten freundliche Beleuchtung von Straßen, Fassaden und Außenanlagen sei zu achten. Es sollten Leuchtmittel mit warmweißen LED-Lampen mit einer Farbtemperatur von 2700 bis maximal 3000 Kelvin zur Anwendung kommen.

Straßenbeleuchtung soll Insekten freundlich sein

Nach kurzer Beratung war sich das Gremium einig, zwar die Straßenbeleuchtung entsprechend konzipieren zu lassen, den künftigen Bauherren jedoch nicht vorschreiben zu wollen, welche Beleuchtungen innerhalb der Grundstücke zum Einsatz kommen.

Das Landratsamtes Lichtenfels hatte ebenfalls auf den Artenschutz hingewiesen. Als Ackerfläche sei die Fläche potenziell Lebensraum feldbrütender Vögel. Ein Vorkommen der streng geschützten Feldlerche sei nicht auszuschließen. Es solle entweder eine Erfassung nach den fachlichen Maßgaben erfolgen oder eine so genannte „Worst-Case“-Betrachtung ausgeführt werden.

Laut Semmler sind beide Wege gangbar und rechtssicher. Die „Worst-Case“-Betrachtung könne jedoch dazu führen, dass Maßnahmen stattfänden, die aufgrund fehlender Brutpaare möglicherweise gar nicht erforderlich wären. Die Feld-Erfassung bringe genauere Ergebnisse, sei allerdings zeitintensiver und abhängig von der Brutzeit. Der Bürgermeister sprach sich hierzu für eine Kartierung des Vogelbestandes durch den Landesbund für Vogelschutz (LBV) aus, was die Gemeinderäte durchweg begrüßten.

Zahlreiche weitere Hinweise eingearbeitet

Zahlreiche fachliche Hinweise zur Planrealsierung gab es auch seitens des Wasserwirtschaftsamtes Kronach in Bezug auf die Wasserversorgung, den Grundwasserschutz, die Abwasserbeseitigung und den Schutz vor Überschwemmung. Die Stellungnahmen hierzu sowie jene von zahlreichen anderen Institutionen wurden vom Gremium berücksichtigt und planerisch gewürdigt.

Von Werner Hauber

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