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Druckerhöhung für Lettenreuth und Oberreuth kommt

In der Gemeinderatssitzung wurden auch zwei Vorhaben und eine Machbarkeitsstudie vorgestellt.

Udo Weber vom Büro Kittner & Weber erklärte, warum eine Druckerhöhung für die Wasserversorgung in Lettenreuth und Oberreuth erforderlich ist: In Lettenreuth werde zum Teil nicht mal 1,5 bar erreicht. Das könne für die Feuerwehr im Ernstfall zum Problem werden: Bei weniger als 1,5 bar könne es passieren, dass die Wassersäule abreißt. „Wenn die Feuerwehr dann nicht sofort aufhört, Wasser abzuziehen, zerreißt's ihnen die Leitungen.“

Eine Druckerhöhungsanlage sei also schon aus Gründen des Brandschutzes dringend erforderlich, umso mehr, als in Lettenreuth gerade ein Baugebiet mit 30 Bauplätzen erschlossen wird. Eine weitere Wasserentnahme wird sich auf den Druck auswirken, bestätigte Weber auf Nachfrage von Dirk Fischer (CSU). Da es auch in Oberreuth Druckprobleme gibt, empfahlt er eine zentrale Anlage für beide Ortsteile. Weber sprach von Investitionskosten in Höhe von 169.000 Euro – weniger, als im Haushalt veranschlagt. Sabine Wich (JSB) schlug vor, den Rest für die laufenden Kosten (16.418 Euro) zu verwenden. In Schwürbitz sei eine Druckerhöhung nicht erforderlich; Weber empfahl, es hier bei der Anbindung an die FWO zu belassen. Der Gemeinderat beschloss also eine Druckerhöhung nur für Letten- und Oberreuth.

Weniger positiv fällt das Ergebnis der Machbarkeitsstudie für eine Enthärtungsanlage fürs Wasserwerk aus. Jonas Pohl vom Büro Weyrauther verglich die beiden möglichen Varianten. Sein Fazit: Das Ionenaustauschverfahren ist nicht geeignet, da es sich nicht im Bestandsgebäude umsetzen ließe und eine enorme Chemikalienmenge benötigt würde. Auch das Membranfiltrationsverfahren ist nur bedingt geeignet: Hier würden 60.000 Kubikmeter Trinkwasser nur für das Verfahren selbst benötigt. Da die Gemeinde etwa 340.000 Kubikmeter Wasser im Jahr verbraucht, aber nur 400.000 Kubikmeter fördern darf, wären die Reserven ausgereizt. Angesichts dieser Tatsache und der höheren Kosten stimmten die Gemeinderäte gegen eine Enthärtungsanlage. Wer trotzdem eine will, muss nun privat aktiv werden.

Ein interessantes Wohnungsprojekt stellte Thomas Siebenhaar von der Projekt Bauart Wohninvest vor: Sein Unternehmen beabsichtigt, auf einem Grundstück in der Kantstraße zehn Wohnungen in drei Häusern zu schaffen, von denen neun förderfähig wären. Dafür habe die Regierung von Oberfranken Mittel aus dem Bayerischen Wohnbauförderprogramm in Aussicht gestellt. Im Auge hat er auch das Gelände des ehemaligen Edeka, wo dreigeschossige Häuser möglich wären. Dort wäre den Gemeinderäten ein solches Projekt auch lieber, müsste doch in der Kantstraße erst der Bebauungsplan geändert werden und es ginge wertvolle Fläche verloren. Allerdings ließe sich das Vorhaben dort schneller umsetzen, da es dafür schon einen Plan gibt.

Siebenhaar gab zu bedenken, dass nicht klar sei, ob es das Förderprogramm nach der Landtagswahl im Herbst noch in der bestehenden Form geben werde. Eine Abstimmung ergab, dass der Gemeinderat mehrheitlich (fünf Gegenstimmen) dem Plan positiv gegenüber steht. (tam)

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