aktualisiert:

MICHELAU

Auch Michelau für das Regionalwerk Obermain

Auch Michelau für das Regionalwerk Oberfranken
Sonnenstrom für die Kommune: Noch mehr PV-Flächen wie hier an der Maintalhalle könnten im Zuge des „Regionalwerk Obermain“ in Michelau entstehen. Foto: Heinz Fischer

Zur jüngsten Sitzung des Gemeinderates Michelau begrüßte Bürgermeister Jochen Weber den Pressesprecher des Landratsamtes Lichtenfels, Andreas Grosch. Hauptpunkt der Tagesordnung war der Beschluss zur Teilnahme der Kommune am Regionalwerk Obermain. Vorher stellte Grosch das Projekt in allen Einzelheiten vor. Elf Städte und Gemeinden sowie der Kreis sollen sich an diesem Projekt beteiligen.

Bürgerbeteiligung sichern

Ziel sei es, die Energiewende in kommunaler Hand zu halten und die Versorgung sicherzustellen. Weiterhin diene das Projekt der interkommunalen Zusammenarbeit, der Entlastung der Verwaltung und der Wertschöpfung in der Region. Auch solle damit die Bürgerbeteiligung an diversen Projekten sichergestellt werden.

Um die Gründung des Werks voranzutreiben, seien nun von den Gemeinden entsprechende Beschlüsse zu fassen, so der Grundsatzbeschluss zur Gründung eines gemeinsamen Kommunalunternehmens (gKU). Dieses sei nötig, um bei den aktuellen Herausforderungen der Energiekrise die kommunale Aufgabe der Energieversorgung sicherzustellen. Somit biete der Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen eine Möglichkeit der Teilhabe von Kommunen an den Geschäftsfeldern Erzeugung regenerativer Energien und Stromverkauf.

Schnellstmöglich umsetzen

In mehreren Bürgermeister-Dienstbesprechungen des Arbeitskreises sei auf Einladung des Landrats Christian Meißner und der Klimaschutz-Beauftragten des Landkreises, Anika Leimeister, ausführlich über die Geschäftsplanung des Regionalwerks beraten worden. Alle elf Rathaus-Vertreter seien sich einig gewesen, dieses Konzept schnellstmöglich umsetzen zu wollen.

Dazu sei zunächst die Gründung des Regionalwerks nötig. Damit würde sich die große Chance eröffnen, den anvisierten Ausbau der Energiewende, insbesondere Windräder, PV-Flächen und PV-Dachflächen sowie Wärmenetze ,im Interesse der Bürger zu gestalten und die damit verbundenen Wertschöpfung für die Allgemeinheit im Gemeindegebiet und im Landkreis zu sichern. Vor Ort könne somit Energie und Wärme erzeugt, vermarktet und verbraucht werden.

Aufgabe des Regionalwerks sei zunächst die Suche und Identifizierung von Projekten und deren Entwicklung, so zum Beispiel Flächensicherung, Kartierungen und Beantragung von Netzeinspeisepunkten.

Kostenschlüssel

Natürlich, so Pressesprecher Grosch, würden hierbei auch Kosten entstehen, die nach einem Schlüssel basierend auf Einwohnerzahl und Fläche berechnet würden. So kämen auf die Gemeinde Michelau in den nächsten fünf Jahren Kosten in Höhe von rund 74.500 Euro zu. Den Aufwand für das Gesamtprojekt bezifferte er auf 1,5 Millionen Euro.

In der Folge äußerten sich die Fraktionen zum Thema. Dr. Judith May von der CSU sagte die Unterstützung ihrer Fraktion zu. Das „Regionalwerk Obermain“ sei definitiv zielführend für die Zukunft. Auch Dritter Bürgermeister Andreas Robisch (SPD) signalisierte Unterstützung. Die Kommunen müssten das Rad nicht neu erfinden, so seine Meinung. Auch Lutz Weisser (FW) und Simone Naumann (UBM) sehen das Projekt als eine gute Sache an, die eigentlich überfällig gewesen sei.

Neuverschuldung zulässig?

Dirk Fischer (CSU) hinterfragte, ob sich denn die Gemeinde eine Neuverschuldung erlauben könne. Dies, so Grosch, sei kein Problem, da es sich bei der Energieversorgung um eine Pflichtmaßnahme handle. Andrea Hoch fragte nach, ob denn jederzeit ein Ausstieg aus einem Einzelprojekt oder der ganzen Maßnahme möglich sei. Auch dies bejahte der Pressesprecher. Auf die Frage von Roland Braun (SPD), wie es denn um die Flächensicherung stehe, verwies Bürgermeister Weber auf die nachfolgende nichtöffentliche Sitzung, in der dieser Punkt behandelt werden sollte. Schließlich wurde dem Projekt „Regionalwerk Obermain“ mit einer Gegenstimme von Roland Braun zugestimmt.

Auch Michelau für das Regionalwerk Oberfranken
Die Öffnungszeiten für den Wertstoffhof sollen testweise um einen Tag erweitert werden. Foto: Heinz Fischer

Ein weiteres Thema war der Antrag von Andreas Robisch (SPD) zur Erweiterung der Öffnungszeiten im Michelauer Wertstoffhof in den Sommermonaten. Hier sollte der Bevölkerung die Möglichkeit gegeben werden, auch neben Freitag und Samstag noch an einem weiteren Tag, eventuell Mittwoch, anliefern zu können.

Testphase oder mehrß

Die Fraktionen standen dem Vorschlag prinzipiell offen gegenüber. Man sollte, so Dr. Judith May, dies in einer Testphase ausprobieren.

Simone Naumann ging noch einen Schritt weiter. Sie schlug vor, für Grüngut einen Platz zu schaffen, der rund um die Uhr angefahren werden könne. Hier allerdings war das Gremium nicht zu überzeugen.

Aus dem Gemeinderat

Es folgten noch einige Bekanntgaben des Bürgermeisters aus der jüngsten nichtöffentlichen Sitzung:

• Der Gemeinderat stimmte der Beauftragung der Firma Stefan Fischer für die Installation einer Gasheizung im Feuerwehrgerätehaus Schwürbitz zum Preis von 37.000 Euro zu.

• Die deutsche Glasfaser startete den Ausbau am 11. Juli mit einem Spatenstich in der Austraße.

• Am 20. September 2023 findet eine Besichtigung des Wasserkraftwerkes mit Herrn Böhm statt.

• Der Brunnen in Lettenreuth wurde überprüft und funktioniert wieder.

• Ferienpässe werden ab Freitag, 21. Juli im Deutschen Korbmuseum ausgegeben.

• Ein besonderer Dank des Bürgermeisters ging an die Feuerwehren der Großgemeinde für die Einsätze in den vergangenen Tagen; bedingt durch die Hitze wurden an vier Tagen sechs Einsätze absolviert. Das Gremium honorierte den Einsatz der Wehren mit Applaus.

 

Von Heinz Fischer

Weitere Artikel