„Arten- und Insektensterben im Landkreis Lichtenfels. Eine qualitative und quantitative Analyse“, so ist der Vortrag von Hermann Hacker am Freitag, 20. Januar, um 19.30 Uhr bei der Kultur-Initiative Bad Staffelstein (KIS) überschrieben.
Die Weltnaturkonferenz im Dezember 2022 in kanadischen Montreal machte in bedrückender Weise auf das weltweite, drastische Artensterben aufmerksam. Es stellt neben dem Klimawandel und der Aufheizung der Erdatmosphäre die zweite, globale, alleine vom Menschen verursachte Herausforderung dar. Die 200 Vertragsstaaten einigten sich darauf, dass bis 2030 mindestens 30 Prozent der Landschaft und des Meeres zu Schutzgebieten und Vorranggebieten unter Schutz gestellt werden. Die Risiken aus Pestiziden und Düngemitteln für die Natur sollen halbiert werden.
Eines der am besten erforschten Gebiete in Deutschland
Was bedeutet das für das Obermain-Gebiet und den Landkreis Lichtenfels? Darauf wird Hermann Hacker eingehen. Der versierte Insektenforscher ist als langjähriger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Entomologen“ (ABE) Mitinitiator des Projekts „Tagfalter in Bayern“, das vom Bayerischen Landesamt für Umweltschutz (LFU) herausgegeben wurde. Er vertritt Bayern bei der „Roten Liste der Nachtfalter Deutschlands“, das vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) herausgeben wird.
Was Insekten und Schmetterlinge betrifft, so ist der Landkreis Lichtenfels, der drei Groß-Naturräume umfasst, eines er am besten erforschten Gebiete in Bayern und Deutschland. Zwar einer der kleinsten Landkreise, aber von Pflanzen und Tieren sehr gut ausgestattet, wenig industrialisiert und relativ dünn besiedelt. Die während der letzten 100 Jahre dokumentierten Daten mehrerer Forscher umfassen 300.000 Einzeldaten, die damit eine hohe, statistisch bestens abgesicherte Aussage zulassen.
Der Eintritt ist frei; die Alte Darre wird um 19 Uhr geöffnet. (red)