Keinen Generationenwechsel – aber einen harmonisch verlaufenen Rollentausch gab es bei den Bad Staffelsteiner Kultur- und Freizeitfreunden. Die Wahlen in der Jahresversammlung ergaben gerade mal eine Verjüngung des dreiköpfigen Vorstands um 14 Jahre. 1. und 2. Vorsitzender (Hilmar Schubert und Rudi Paul) zogen sich in die zweite Reihe zurück, von dort übernahmen der bisherige Revisor Peter „Jake“ Häublein und Wirtschaftsreferent Ottmar Horn die beiden Führungspositionen. Konstante im Triumvirat: Silke Kern, die Vereinskassiererin.
Viele Vereine treibt derzeit die Sorge um Nachwuchsmotivation, Mitarbeits- und Führungsbereitschaft um, die vergangenen „Coronajahre“ haben dazu erheblich beigetragen. Umso erfreulicher war die Bereitschaft nahezu aller Ausschussmitglieder, weiterhin mitzugestalten.
Schöne Erfolge bei zahlreichen Turnieren
Für die „Dornigschützen“ berichtete deren neuer Abteilungsleiter Sebastian Gänßler mit berechtigtem Stolz von einem sehr erfolgreichen Jahr. An zahlreichen Turnieren auf regionaler und deutscher und europäischer Ebene nahmen Bogenschützinnen und -schützen der Gruppe teil und errangen erste, zweite und dritte Plätze. Wolfgang Quinger wurde sogar Deutscher Meister. Einen wahren Gruppensieg fuhren vier Dornigschützen beim bundesweiten Finale der Bowhunter-Liga in Fulda ein: 1. Antonia Fritsch, 2. Wolfgang Quinger, 3. Hans Wolf, 5. Bernd Freisleben. Des weiteren holte Hans Wolf mit dem Langbogen bei den Deutschen Meisterschaften im 3D-Bogenschießen in Kempten den dritten Platz, bei 360 Teilnehmern.
Neben all den Übungstagen am heimischen, komplett renovierten und umgebauten Parcours auch interne Turniere statt. Und auch die Geselligkeit in der agilen Truppe wurde bestens gepflegt.
Bilderabende und Exkursionen, Konzerte und Adventssingen
Fotogruppenleiter Mario Kern berichtete von regelmäßigen Stammtischen mit speziellen Themen, von Bilderabenden, an denen die Gruppenmitglieder ihre neuesten Bilderserien vorstellten, und von Exkursionen etwa nach Lichtenfels, Sanspareil oder zum Steinerlebnispfad bei Maroldsweisach und von einem Wochenendausflug nach Frankfurt. Auch hat die Fotogruppe erneut die Comedy-Nacht im „Staffelsteiner Hof“ fotografisch begleitet sowie in Mitwitz Auftritte der Tanzschule „Dance4Fun“. Der alljährliche Fotokalender wurde wieder gut angenommen.
„Im vergangenen Jahr wurde die Klampfengruppe 70 Jahre alt!“: So begann der Gruppenleiter des Bad Staffelsteiner Mandolinen- und Gitarrenorchesters, Rudi Paul, seit 63 Jahren Mandolinenspieler und seit 47 Jahren Gruppenleiter, Dirigent, Programmdirektor, Motivationsdampfmaschine, seinen Jahresbericht. Wegen der Corona-Auflagen war es nicht möglich, eine größere Geburtstagsveranstaltung vorzubereiten. Aber danach begann endlich wieder das „normale“ Gruppenleben: noch 26 Auftritte folgten im Berichtsjahr 2022.
Besonders bewegend waren das Ständchen zum 80. Geburtstag des Altlandrates Reinhard Leutner und je zwei Konzerte für die Heimbewohner der Seniorenresidenz und des BRK-Pflegeheimes. Am ersten Advent konnte wieder zum Adventssingen, diesmal in der „Sankt-Andreas-Kirche“ in Wiesen, eingeladen werden. Ein übervolles Haus und begeisterte Besucher bewiesen, dass die Klampfengruppe ihrem guten Ruf bestens gerecht wurde. Dass das Konzept der Gruppe – auch nach sieben Jahrzehnten – aufgeht, zeigte sich auch darin, dass bei den Wahlen die Gruppenführung im Amt bestätigt wurden.
Führungen in die Keltenstadt finden großen Anklang
Kulturreferent Karl-Heinz Müller berichtete von zwei „Stadtführungen“ in die Keltenstadt auf dem Staffelberg, die ebenso guten Anklang fanden wie eine Exkursion zu den drei Burgen von Arnstein. Die schönste Veranstaltung für ihn war die alljährliche Nikolausfeier. Er bedauerte aber auch, dass mehrere Veranstaltungen ausfallen mussten, darunter das „Mensch-ärgere-Dich-nicht-Turnier“ für Erwachsene und das Whisky-Tasting.
Ein echtes Erfolgsmodell für ältere Vereinsmitglieder und -freunde hat der Ehrenvorsitzende Georg Müller mit seiner Initiative „Reisen und Senioren“ geschaffen. Zwölf Seniorennachmittage mit insgesamt 543 Teilnehmern, drei Ein-Tages-Fahrten nach Cordova Plana in Tschechien, zu den Adlerwerken in Haibach und mit einer Schifffahrt von Veitshöchheim nach Würzburg sowie der Besuch des Weihnachtsmarktes in Treuchtlingen waren ebenso ausgebucht wie zwei Drei-Tages-Fahrten nach Holland und Auer in Südtirol. Insgesamt gab es 787 Teilnehmer.
In aller Kürze brachte Wanderleiter Horst Schwendner seinen Jahresbericht vor: Von März 2021 bis März 2023 veranstaltete er 13 Wanderungen mit 143 Wanderfreunden, dabei haben sie 157 Kilometer erwandert. Viele Teilnehmer lobten die sehr schöne Touren, die immer bestens vorbereitet waren.
Die Berichte von Kassier, Hauswart und Mitgliederbetreuerin

Die anschließenden Berichte der „Funktionäre“ rundeten das Gesamtbild des Vereinslebens bestens ab. Mitgliederbetreuerin Elisabeth Schwendner konnte 25 Geburtstagskindern mit 70 bis 95 Jahren gratulieren und 345 Geburtstagskarten versenden. Allerdings waren auch sieben Kondolenzkarten zu verfassen. Hauswart Rainer Schaller übernahm 2022 wieder Ausbesserungs- und Renovierungsarbeiten am Vereinsgasthaus durch – wie immer sehr professionell. Vereinsbuchhalter Mario Kern konstatierte, dass der Verein auf gesunden finanziellen Füßen steht.
Dies alles machte es dem scheidenden Vereinsvorsitzenden Hilmar Schubert etwas leichter, sein abschließendes Plädoyer kurz und einfach zu formulieren: Mit Stolz und großer Dankbarkeit trete er – wie auch Rudi Paul – in die zweite Reihe zurück.
Der schönste Teil der jährlichen Hauptversammlung folgte nach kurzer Pause: 13 Vereinsmitglieder, die seit 25, 40, 50, 60 und 70 Jahren dabei sind, wurden geehrt.
Der neue Gesamtausschuss
Von Karl-Heinz Müller