Aus bisher noch ungeklärter Ursache haben in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, kurz nach Mitternacht, das Haupt- und Nebengebäude eines Wohnhauses im Ebensfelder Gemeindeteil in Flammen gestanden. Ein Bewohner erlitt laut Polizeipräsidium Oberfranken durch die Flammen leichte Verletzungen und wurde durch den Notarzt versorgt.
84 Feuerwehrleute aus neun Feuerwehren im Einsatz
Ein weiterer Bewohner, der Meiter des Nebengebäudes, ist mit mittelschweren Brandverletzungen und einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Zunächst war „nur“ ein Zimmerbrand alarmiert worden, schnell aber erfolgte die Alarmstufenerhöhung auf Dachstuhlbrand, da laut Feuerwehr Ebensfeld beim Eintreffen der ersten Kräfte ein Teil des Gebäudekomplexes in Vollbrand stand. Weitere Kräfte wurden nachgefordert. Unter schwerem Atemschutz und unter Einsatz der Drehleiter aus Ebensfeld und Lichtenfels wurde der Löschangriff von mehreren Seiten unternommen.

„Es war ein Mehrfamilienhaus mit Nebenwohngebäude. Entstanden ist der Brand im Nebengebäude“, erläutert Kreisbrandrat Timm Vogler im Gespräch mit dieser Redaktion. „Leider hat das Feuer dann aber über eine Holztüre und über ein Fenster auf das Hauptgebäude übergegriffen.“ Das Fenster barst aufgrund der starken Hitze, die Flammen konnten sich ihren Weg bahnen. Das Nebengebäude wurde in Erd- und Obergeschoss vollständig zerstört, das Dach stürzte ein. „Im Hauptgebäude gab es eine Holztreppe vom Keller bis zum Dachgeschoss, die ebenfalls sehr stark beschädigt wurde.“ Das erschwerte den Zugang für die Einsatzkräfte.

„Insgesamt war dem schnellen Eingreifen der Einsatzkräfte zu verdanken, dass nicht mehr passiert ist“, betont der Kreisbrandrat. Die Einsatzleitung hatten der Oberbrunner Kommandant Martin Schmidt, Kreisbrandmeister Christian Schilder und Timm Vogler gemeinsam inne. „Sie haben hervorragend gearbeitet. Auch der Rettungsdienst hat uns super abgesichert. Wir sind heilfroh, dass kein Kamerad verletzt wurde.“, lobt und bilanziert der KBR. „Nicht auszudenken, wenn der Brand eine Stunde später entstanden wäre, die Leute geschlafen hätten und die Feuerwehr nicht so schnell vor Ort gewesen wäre...: Es war kurz vor knapp.“
Immer wieder flammten im Laufe des Einsatzes kleine Glutnester auf, die abgelöscht werden mussten. Die Brandwache der Feuerwehren Oberbrunn und Ebensfeld dauerte nach eigenen Angaben bis zirka 5 Uhr. Ein Übergreifen auf Nachbaranwesen konnte aber vermieden werden. Auch das Hauptgebäude dürfte nach Einschätzung der Feuerwehr noch teilbewohnbar sein.
Oberbrunner Kommandant, KBM und KBR teilen sich die Einsatzleitung

Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen der Polizei auf rund 100 000 Euro. Die Feuerwehren aus Lichtenfels, Altenkunstadt mit dem Gerätewagen Atemschutz, Bad Staffelstein, Birkach, Ebensfeld, Ebern, Oberbrunn, Rattelsdorf und Unterleiterbach waren mit insgesamt 84 Einsatzkräften am Brandort und hatten die Flammen gegen 2 Uhr unter Kontrolle. Den Rettungsdienst mitgerechnet, seien insgesamt 130 Einsatzkräfte vor Ort gewesen, so Timm Vogler.
Der Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizeiinspektion Coburg hat laut Pressemitteilung noch in der Nacht die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Von Markus Drossel