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VIERZEHNHEILIGEN

Kapitel der Franziskaner in Vierzehnheiligen

Kapitel der Franziskaner in Vierzehnheiligen
Provinzialminister Pater Cornelius Bohl (vorne) begrüßte die Franziskanerpatres in der päpstlichen Basilika in Vierzehnheiligen. Foto: Gerd Klemenz

Erstmals nach drei Jahren trafen sich die Brüder der Deutschen Franziskanerprovinz wieder zum gemeinsamen Kapitel, das vergangene Woche im Haus 2 der Bildungs- und Tagungshäuser Vierzehnheiligen stattfand. Gleich eine Woche nach der Deutschen Bischofskonferenz trafen sich im „fränkischen Betlehem“ etwa 80 Franziskaner aus der ganzen Republik.

Das Kapitel setzt sich zusammen aus der Leitung des Ordens und der Klöster in Deutschland, sowie einer gleichen Anzahl an gewählten Brüdern. Neben diesen 60 stimmberechtigten Kapitularen waren auch weitere Brüder beim offenen ersten Teil des Provinzkapitels willkommen. Neben den Gebetszeiten und Gottesdiensten stand auf der Tagesordnung der Rechenschaftsbericht des Provinzialminister Pater Cornelius Bohl.

Zu Beginn fasste er die Situation des Ordens und die Entwicklung der Provinz in den letzten Jahren zusammen. Nach der Aussprache zum Provinzialsbericht und den weiteren Berichten aus den Häusern und Werken stellte Pater Thomas Hraschnik aus Salzburg seine Eindrücke aus der Visitation vor. Der Österreicher war als Generalvisitator in den letzten Monaten durch Deutschland gereist und hatte sämtliche Franziskanerklöster und Brüder der Deutschen Provinz besucht und mit jedem einzelnen gesprochen.

Mitten in einem Konsolidierungsprozess

Kapitel der Franziskaner in Vierzehnheiligen
Guardian Pater Maximilian zelebrierte am Gnadenaltar in der Basilika einen Gottesdienst zum Provinzkapitel der Deutschen Franziskaner. Foto: Gerd Klemenz

Da Pater Hraschnik Corona-positiv getestet wurde, konnte er seinen Bericht nur digital über eine Video-Schaltung präsentieren. Die Franziskaner in Deutschland sind mitten in einem Konsolidierungsprozess. Durch die abnehmende Zahl der aktiven Brüder können viele Klöster und Aufgaben nicht mehr gehalten werden. Thema des Kapitels war auch die interfranziskanische Zusammenarbeit. Pater Andreas Murk, der Provinzialminister der Deutschen Franziskaner-Minoriten, Bruder Helmut Rakowski, der Provinzialvikar der Kapuziner in Deutschland sowie Pater Fritz Wenigwieser, der Provinzialminister der Österreichischen Franziskanerprovinz waren zum Austausch gekommen. Zusammen mit Schwester Friederike Müller, Franziskanerin aus Dillingen, stand bei einem Bibliolog das gemeinsame Arbeiten mit der heiligen Schrift auf dem Programm.

Anträge aus den Reihen werden behandelt

Kapitel der Franziskaner in Vierzehnheiligen
Guardian Pater Maximilian zelebrierte am Gnadenaltar in der Basilika einen Gottesdienst zum Provinzkapitel der Deutschen Franziskaner. Foto: Gerd Klemenz

„Bei einem Provinzkapitel werden Anträge aus den Reihen der Brüder bearbeitet, die gleichsam eine Arbeitsbeschreibung und Roadmap für die künftige Provinzleitung darstellen. Dazu gehören innovative Projekte, Restrukturierungsmaßnahmen, spirituelle Angebote und neue Spielregeln des Zusammenlebens“, berichtet Guardian Pater Maximilian. „Die aktuell schwierige Situation der Kirche nach dem Kölner und Münchner Missbrauchs-Gutachten, die Beeinträchtigungen der Corona-Situation und die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs beschäftigten die Mitbrüder sehr“, fügt er an. Seit der Coronazeit fanden alle brüderlichen Treffen nur digital statt.

Bei der Messe in der Basilika, der Guardian Pater Maximilian vorstand, wurde für einen baldigen Frieden in der Ukraine gebetet. Der zweite Teil des Provinzkapitels, bei dem vor allem eine neue Provinzleitung gewählt wird, findet im Juni dieses Jahres in Haus Ohrbeck bei Osnabrück statt.

Kapitel der Franziskaner in Vierzehnheiligen
Guardian Pater Maximilian zelebrierte am Gnadenaltar in der Basilika einen Gottesdienst zum Provinzkapitel der Deutschen Franziskaner. Foto: Gerd Klemenz

Von Gerd Klemenz

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