Die heimische Firma IBC Solar hat mit den Flächenabschnitten Süd und Südwest zwei von insgesamt vier Teilbereichen des Solarparks Draisdorf-Eggenbach mit einer Leistung von zehn Megawattpeak (MWp) offiziell eingeweiht. Mit Wattpeak bezeichnet man die von Solarmodulen abgegebene elektrische Leistung unter Standard-Testbedingungen. Der Netzanschluss – inklusive der restlichen beiden Felder Nord und West – steht bevor und ist auf den 23. September terminiert.
Der komplette Solarpark wird jährlich rund 21 400 Megawattstunden (MWh) Strom erzeugen und kann somit den Bedarf von rund 6100 Drei-Personen-Haushalten decken. Eingespeist wird der Strom ins Umspannwerk des sieben Kilometer entfernten Ebensfeld.
„Vielleicht sind Sie angefeindet worden, liebe Grundstücksbesitzer, dass Sie Ihre Flächen für eine Photovoltaikanlage zur Verfügung stellen“, begrüßte der Diplom-Physiker und Vorstandvorsitzende von IBC Solar, Udo Möhrstedt, die Gäste im kleinen Zelt vor Ort mitten in der Flur. Dass so ein Projekt nicht nur Freunde habe, sei nichts Neues. 18,6 Hektar sind für den Solarpark bebaut worden, 18,6 Hektar früheres Ackerland, das jetzt unter den Modulen brach liegt. Doch daraus ergeben sich auch neue Möglichkeiten für die Klein-Tierwelt und die Bodenstruktur.

„Wir könnten in unserer Gemeinde noch mehr Flächen ausweisen“, so Erster Bürgermeister Bernhard Storath in seinem Grußwort. Storath sprach als Politiker und Landwirt gleichermaßen. Man habe hier bereits eine Biogas-, eine Windkraft- und eine kleine Wasserkraftanlage. Allgemein sei die Akzeptanz von Solarparks ganz gut. Er fügte aber an: „Im Nachhinein hätte ich wohl etwas mehr auf die Gemeindeflächen verteilt.“ Er meint damit statt weniger sehr großer Flächen. Ausdrücklich betonte der Bürgermeister: „Ich bin der festen Überzeugung: Dies ist der richtige Weg! Hier wird nachhaltig und verantwortlich gedacht, auch für unsere Kinder und Kindeskinder!“
Thomas Engel: Wichtiger Schritt in Richtung Energiewende
Auch der Vizepräsident der Regierung von Oberfranken, Thomas Engel, lobte das Projekt als wichtigen Schritt in Richtung Energiewende. Die Zahlen, die der Politiker aus Bayreuth nannte, waren eindrucksvoll: Insgesamt 54 016 Solarmodule sorgen für klimafreundlichen Solarstrom. Die Gesamtleistung des Parks von 20 Megawattpeak unterteilt sich dabei in die Flächenabschnitte Nord (4,6 MWp), West (5,4 MWp), Süd (6,3 MWp) und Südwest (3,7 MWp).
Geplant und realisiert hat den Solarpark die IBC Solar aus Bad Staffelstein. Die Zeitspanne von den ersten Ideen zur Planung, Verwirklichung, Finanzierung und letztlich Realisierung habe etwa zweieinhalb Jahre gedauert, beantworte Torsten Rungs (IBC) die anschließenden Fragen.
Keine Blendwirkung zu befürchten

Auch zu Bedenken wegen einer eventuellen Blendwirkung gab er Auskunft. Das in Auftrag gegebene Gutachten hätte keine Beeinträchtigung für Anwohner festgestellt.
Die Modulreihen seien perfekt auf die Geländeformation abgestimmt worden. In 80 Zentimeter Bodenabstand begänne die untere Reihe, die obere hätte knapp 280 Zentimeter Bodenabstand. „Fast 13 000 Einheiten CO-2 werden hier pro Jahr eingespart“, betonte er. Der Endverbraucher müsse sich um nichts kümmern, sagte er auf Nachfrage: „Er bekommt nur, ohne dass er es merkt, einen anderen Mix“, nämlich mit mehr „grünem“ Sonnenstrom.
Und IBC-Chef Udo Möhrstedt kommentiert: „Die Realisierung von Solarparks in der Region Oberfranken ist für uns als ansässiges Unternehmen immer etwas Besonderes.“
Investor des Solarparks Draisdorf-Eggenbach ist der in Bayreuth ansässige Solarkraftwerksbetreiber 7C Solarparken. Für den Erhalt der Leistungsfähigkeit und zur nachhaltigen Ertragssicherung des Solarparks sorgt IBC Solar allerdings auch in Zukunft. Denn die technische Betriebsführung bleibt in den Händen des Bad Staffelsteiner Unternehmens.

Von Monika Schütz