Das „Regionalwerk Obermain“ ist derzeit im Landkreis in aller Munde. Die Landkreisverwaltung, die bei einem Zustandekommen des Projekts die Federführung hätte und möglichst alle Kommunen des Landkreises ins Boot holen möchte, will damit die Wertschöpfung regionaler Energieerzeugung vor Ort behalten. Nun hatte der Markt Ebensfeld darüber zu befinden, ob die Gemeinde hier einsteigt oder nicht.
Man sehe hierin eine interessante Möglichkeit, den anvisierten Ausbau der Energiewende im Sinne der Bürger zu gestalten, hieß es in dem dem Beschlussvorschlag vorgelagerten Statement der Verwaltung vorab. Das Anstreben von Zielen in einem größeren Verbund eröffne gute Chancen und habe ein stärkeres Gewicht als eine einzeln tätige Gemeinde. Zudem halte sich das finanzielle Risiko in Grenzen.
Auch kritische Stimmen zu hören in Sachen Regionalwerk
Doch seitens der Gemeinderäte erhielt das angedachte Projekt keineswegs nur Rückenwind. Aus seiner ablehnenden Haltung keinen Hehl machte etwa Tobias Engel (SPD): „Diesen Weg über ein Gemeindewerk halte ich für den falschen. Außerdem ist es sehr aufwändig und kostenintensiv.“ Er plädierte vielmehr für Energiegenossenschaften.
Mit knapper Mehrheit von elf zu acht Stimmen entschied sich das Gremium letztlich aber knapp für einen Beitritt der Marktgemeinde zum „Regionalwerk Obermain“ unter der Prämisse, dass sich mindestens fünf Kommunen im Landkreis beteiligen.
De facto rechtskräftig ist durch eine weitere Entscheidung des Gremiums der Bebauungsplan „Ebensfeld Nord III“ für ein Gewerbegebiet zwischen Ebensfeld und Unterneuses auf einer Fläche von knapp 15 Hektar. Nach Behandlung der Stellungnahmen nach erneuter Auslegung wurde der Bebauungsplan mit 13:6 Stimmen als Satzung beschlossen. Otto Weidner hatte zuvor noch einmal scharf Kritik am Vorhaben geübt.
Vor allem bemängelte er, dass das Verkehrsgutachten die Lärmbelastung der Bevölkerung nicht würdige, sondern nur darauf abstelle, dass die Straßen den zusätzlichen Verkehr aufnehmen könnten. Die Belastung sei als „akzeptabel“ zu erachten, bekräftigte Bürgermeister Storath hierauf die Haltung der Verwaltung auf Basis des Verkehrsgutachtens. „Ich verstehe alle Bedenken. Ein Gewerbegebiet ist immer umstritten“, räumte er ein, wies aber auch darauf hin, dass ein Großteil der Ausgleichsmaßnahme auf dem Planungsareal selbst umgesetzt werde.
Nächster Bauabschnitt Radweg Kleukheim Richtung Scheßlitz
Vorfreude verspüren können diejenigen Radler, die gerne oder notwendigerweise zwischen Kleukheim und Scheßlitz in die Pedale treten. In dem Bereich, für den der Markt Ebensfeld verantwortlich zeichnet, ist der erste Bauabschnitt bis zur ersten Abzweigung Richtung Scheßlitz bereits fertig gestellt. Nun gab das Gremium mit 18:1 Stimmen auch grünes Licht für den knapp zwei Kilometern langen zweiten Bauabschnitt bis zur Abzweigung Oberoberndorf. Umgesetzt werden soll die Maßnahme 2023/2024. Die Kostenschätzung beläuft sich auf 1,079 Millionen Euro. In welcher Höhe die Maßnahme staatlich gefördert wird, steht erst nach Erhalt des Zuwendungsbescheids fest.
Die für 2023 geplanten Sitzungen des Gemeinderats, des Bauausschusses und des Klimaausschusses sind nun terminiert, hieß es weiter. Diese sollen übrigens künftig wieder im Rathaus stattfinden. Der Bürgermeister ließ außerdem wissen, dass im kommenden Jahr Geburtstagskinder ab 80 Jahren und dann alle fünf Jahre wieder Besuch von der Gemeinde erhalten sollen.
Von mario deller