Wasserrettungsdienst, Einsatz bei Hochwasser, Schwimmausbildung, Präventionsarbeit in Kindergärten – dass die in Ebensfeld seit über 60 Jahren engagiert wirkende Wasserwacht-Ortsgruppe ungemein wertvoll ist, darüber gibt es sicher keine zwei Meinungen. Die Unterbringung des Fuhrparks und die daraus resultierende, immer dringlicher werdende Frage eines neuen Standorts scheint aber eine nicht einfach zu lösende Herausforderung zu sein, so der Tenor der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.
Bürgermeister Bernhard Storath hieß hierzu neben weiteren interessierten Bürgern auch einige Vertreter der Ebensfelder Wasserwacht im Rathaus willkommen, darunter auch Ortsgruppenleiter Florian Gehringer.
BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak übernahm die Aufgabe, die Situation der unter anderem auch 30 Rettungsschwimmer zählenden Ortsgruppe darzustellen. Sehr deutlich wurde hierbei die Vielfalt des Wirkens nicht nur im Gemeindebereich, sondern auch darüber hinaus. Mittlerweile – ein wichtiger Meilenstein – beinhaltet die Ebensfelder Wasserwacht auch eine 2020 von behördlicher Seite genehmigte Schnelleinsatzgruppe, wie es sie zuvor bereits in Zapfendorf und Bad Staffelstein gab.
Fahrzeug für Schnelleinsatzgruppe kommt zwischen Mai und Juni
Für die neue Schnelleinsatzgruppe wurde über das Staatsministerium ein neues Fahrzeug beantragt und genehmigt. Es dürfte nach langer Wartezeit wohl zwischen Mai und Juni in Ebensfeld ankommen, so die Prognose von Ortsgruppenleiter Gehringer.
Doch das Fahrzeug passt nicht in die Wachstation der Wasserwacht am Badesee. Nun kann sich die Gemeinde gut vorstellen, hierzu der Organisation ein bislang vom Markt Ebensfeld genutztes Gebäude nahe des Sportplatzes zur Verfügung zu stellen. Diese böte genug Platz zur Unterbringung des neuen Fahrzeugs und bei Hochwasser auch der Boote.
Weil es hinsichtlich der Umsetzung aber noch einige Fragen zu klären gilt, konnte noch kein Beschluss hierüber gefasst werden. „Man ist ja froh, wenn man solche Leute hat“, würdigte der Bürgermeister die Arbeit der Wasserwacht. Deshalb wird die Kommune ihr Möglichstes tun, um eine Lösung herbeizuführen.

Zwischen Niederau und Wiesen beabsichtigen ein Kiesgewinnungsunternehmen und das Wasserwirtschaftsamt Kronach bekanntlich gemeinschaftlich, den Kiesabbau zu erweitern sowie mit dem Ziel der Renaturierung des dort einst begradigten Mains eine Laufverlängerung des Flusses herzustellen.
Kiesabbau und Renaturierung bei Niederau: Wie ist der Stand?
Allerdings prallen, wie sich im Laufe des Verfahrens deutlich zeigte, allerhand verschiedene Interessenkonflikte aufeinander. Die Bauern beklagen etwa den drohenden Verlust einer immensen landwirtschaftlichen Nutzfläche.
Momentan gestaltet sich der Fortgang des Planfeststellungsprozesses schleppend. Auf Anfrage von Bernhardt Gehringer (CSU) hakte der Bürgermeister beim Landratsamt nach und teilte in der Sitzung die von dort erhaltene Antwort mit: Die Behörde warte noch auf überarbeitete Planunterlagen. Erst wenn diese sowie ein hydrologisches und ein hydraulisches Gutachten vorlägen, könne das Verfahren weitergeführt werden. Auch der im Planfeststellungsverfahren zwingend erforderliche Erörterungstermin könne erst dann stattfinden. Die Behörde schrieb abschließend: „Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Monaten das Verfahren weitergeführt wird.“
Wirtschaftswegekonzept: Noch ist nichts entschieden
Viele Wirtschaftswege im Ebensfelder Gemeindegebiet befinden sich in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Nachdem der Gemeinderat im Oktober 2022 einen Grundsatzbeschluss betreffend eines Wirtschaftswegekonzepts gefasst hatte, hat das Amt für ländliche Entwicklung zusammen mit Kostenschätzungen neun Wege westlich des Mains und elf Wege östlich des Mains zur Auswahl vorgelegt. Die Sanierung der Wirtschaftswege wird zu 75 Prozent staatlich gefördert, den Rest hat die Kommune zu tragen.
Nun ist wieder der Markt Ebensfeld am Zug, hat zu entscheiden, welche Wege er bei der Behörde zur Sanierung anmeldet. Doch der Gemeinderat konnte sich – wohl nicht zuletzt angesichts der finanziellen Tragweite – noch nicht zu einer Prioritätenliste durchringen. Mit 14 zu vier Stimmen wurde stattdessen beschlossen, sich mit der Thematik noch einmal zu befassen und alle vom Amt zur Auswahl gestellten Wege im Bauausschuss noch einmal vorzustellen. Dieser wird dann über eine Prioritätenliste befinden.
Ferner gab das Gremium in der Sitzung seinen Segen zur Errichtung eines seitens der Kindertagesstätte in Kleukheim geplanten, als Lagerhalle dienenden Nebengebäudes. Die Kosten belaufen sich auf rund 20.000 Euro.
Von mario deller