Es war wieder ein voller Erfolg. Zum siebten und achten Mal fand im Bad Staffelsteiner Hof die Comedy-Nacht statt. Und wie jedes Mal war alles bis auf den letzten Platz besetzt. Kein Wunder, das Programm klang verheißungsvoll. Konnte es dem Anspruch gerecht werden?
Den Anfang machte Fredi Breunig. Er hatte die undankbare Aufgabe, den „Anheizer“ zu spielen, was ihm auch gelang. Er stellte sich die Frage, ob nun eine „künstliche Intelligenz“ wirklich intelligent ist. „Das musste ich ausprobieren und hab gefragt, ob Adam und Eva einen Bauchnabel hatten.“
Fusseln im Bauchnabel
Als Antwort erhielt er wenige Sekunden später, dass Adam und Eva von Gott geschaffen worden seien, inklusive einer längeren wissenschaftlichen Abhandlung mit dem Ergebnis, dass es keine Hinweise gebe, die auf einen Bauchnabel schließen ließen. Da wollte er die KI aufs Glatteis führen. „Wo sammeln sich dann bei Adam und Eva die Fusseln, die man sonst immer im Bauchnabel findet?“
Diese Frage habe einen gewissen humoristischen Ansatz, befand sie. Allerdings seien nirgendwo Hinweise auf eine mögliche Bekleidung zu finden, sodass sich auch keine Fusseln absetzen könnten.

Das Publikum hatte Spaß an Breunigs Darbietung und spendete viel Applaus, als er Platz für Alexander Göttlicher, den „göttlichen Comedian“, machte. Musikalisch nahm dieser Franken auf die Schippe, vor allem die doppelte Verneinung hatte es ihm angetan. Und die Überschwänglichkeit. „Net gemeckert ist das höchste Lob, das man so kriegen kann.“ Und „Passt scho“ ist schon euphorisch.
Was er sagt und was er meint
Angesichts der Zweideutigkeiten, die in der fränkischen Sprach üblich seien, hielten die Zuschauerinnen und Zuschauer sich die Bäuche vor Lachen. „Der Franke sagt was. Was er aber meint, ist oft was ganz anderes.“ Und heute müsse man ja aufpassen, was man sagt.
„Man darf ja nicht mal mehr über Sex reden“, gab Göttlicher zu. Dazu habe er einen kleinen psychologischen Test dazu entwickelt: „Welche von den anwesenden Frauen möchte heute noch Sex?“ Als sich niemand meldete, grinste er: „Soll ich mal die Gegenprobe machen und die Herren fragen?“ Doch sein Fazit war versöhnlich und rief beim Publikum breite Zustimmung hervor: „Bayern ist schön. Aber Franken ist das Paradies.“
Und dann kam sie, die wohl sehnsüchtig erwartete Putzfee Ines Procter. Wie gewohnt kam sie mit ihrem Staubwedel und polierte den Herren mit schütterem Haar die Köpfe, bis sie einen echten Glatzkopf ausmachte, dem sie mit Hingabe die Platte abstaubte.
Das Monster liegt im Bett
Auf der Bühne erzählte sie dann von ihrem Zuhause. So kam sie auch auf ihre Kinder. „Irgendwie, so mit 13, so alt ist mein Sohn, fangen die des Stinken an. Da würgt sogar die Waschmaschine, wenn ich die Klamotten wasche.“ Während der Corona-Pandemie habe sie auch ihre Tochter wieder mal gesehen. „Mei, ist die groß geworden. Scheint nett zu sein.“

Sie referierte ein wenig über die Jugend und über die Ehe. „Früher, als Kind, da ist man in der Nacht schnell zur Toilette und wieder zurück ins Bett gerannt und war froh, dass einen das Monster unterm Bett nicht erwischt hat. Heute lässt man sich Zeit, denn das Monster liegt ja im Bett – und schnarcht.“
Erklärungsbedürftige Witze
Abgelöst wurde sie von Gery Gerspitzer, der im Stil von Fredl Fesl das Publikum erheiterte. „Ich hatte ne schwere Kindheit, musste mit meinem Bruder bis zu seiner Hochzeit in einem Bett schlafen. Danach waren wir dann zu dritt.“
Humorvoll nahm er nicht nur den deutschen Schlager aufs Korn. Aber manche Witze dauerten länger, bis sie ankamen. „Ich geb ja gern Konzerte im Winter in der Hofer Freiheitshalle, da muss man fürs Heizen nix zahlen.“ Den Gag musste er leider erklären. „Frei-Heiz-Halle.“ Dennoch war die Stimmung bei ihm ausgelassen, die meisten seiner Gags zündeten sofort.
Den Abschluss machte der „Beklopfte“, Wolfgang Düringer. Die meisten Witze machte er auf Kosten seiner Frau, ob nun echt oder nicht. „Neulich hat sie nen Bikini getragen. Ich hab noch nie so viel Bikini gesehen.“ So kalauerte er sich durch sein Programm, bis er sich mit den Worten „Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Bauch, wenn er leer ist“, verabschiedete.

Zwischendurch spielte Rainer Bauersfeld und gab einige seiner Stücke zum Besten, auch gemeinsam mit Markus Scharfenberg, der die Technik betreute und dem man wirklich eine gute Stimme attestieren kann.
Nach mehr als zweieinhalb Stunden endete dann der Abend, der mit Sicherheit bei einigen Zuschauerinnen und Zuschauern Muskelkater vom Lachen hinterlassen hat und der, so das Versprechen, auch im nächsten Jahr wieder stattfinden wird.
Von Werner Diefenthal