Sie leuchten schon weitem durch das triste November-Grau: die orangefarbenen Schals an den Bronzeskulpturen im Kurpark neben der Obermain Therme. Zu den jährlich stattfindenden „Orange Days“, die ebenfalls am „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ beginnen (25. November), haben die Soroptimisten in einer angekündigten und vom Werksleiter der Therme, Hans-Josef Stich, ausdrücklich genehmigten Aktion die acht Frauenskulpturen dekoriert. Diese Aktion fand erstmalig in Bad Staffelstein statt. Die Farbe orange ist dabei nicht zufällig gewählt. Sie ist ein weltweites Symbol, ein Erkennungszeichen der Solidarität mit den Opfern.
„In Deutschland wird jeden dritten Tag eine Frau durch ihren Partner getötet, jede vierte Frau erlebt sexuelle oder körperliche Gewalt durch den Partner. Laut Statistik gibt es jährlich 140 000 Fälle von häuslicher Gewalt“, nennt Monica Schütz die erschreckenden aktuellen Zahlen. Monica Schütz ist Vorstandsmitglied bei den „Soroptimist International“ (SI). Dieser Verband setzt sich europaweit unter dem Slogan „Orange the World – Stand up for Women“ für eine nachhaltige Verwirklichung der Grundrechte von Frauen ein.
Unter diesem Motto startete am 25. November die weltweite Kampagne „Orange Days – 16 Tage im Zeichen der nachhaltigen Verwirklichung der Grundrechte von Frauen.“

In Coburg wird der Hexenturm beleuchtet
Soroptimist International Deutschland beteiligt sich landesweit mit vielseitigen Aktionen. In Coburg wird der Hexenturm beleuchtet: Hinterleuchtet werden hierfür alle Fenster, inklusive der Zinnen, in Orange. Im Rosengarten, an der Mohrenbrücke, vor dem Alexandrinen-Volksbad und vor dem Hexenturm werden die weiblichen Skulpturen mit orangefarbenen Schals dekoriert.

An den Skulpturen machen – wie auch im Bad Staffelsteiner Kurpark – laminierte Info-Flyer und ein QR-Code auf die Aktion aufmerksam und verweisen auf die Internetseite „Orange Days Website“ des SI Clubs Coburgn. „Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ wird ebenso in den Schaufenstern zu sehen sein – dies geschieht auch in Zusammenarbeit mit dem Coburger Designforum Oberfranken der Hochschule Coburg.
„Es ist wichtig, auf dieses Thema deutschland- und weltweit aufmerksam zu machen“, sagt Barbara von Mengershauses, Präsidentin im SI Club Coburg. „Es ist uns ein Anliegen, in unserer Region mit diesen Aktionen unseren Teil dazu beizutragen“, so die ganz in Orange gekleidete Club-Präsidentin weiter. „Die Farbe der Solidarität ist orange. Viele Frauen tragen weltweit an diesen Tagen ein orangenes Kleidungsstück. Wir würden uns freuen, wenn sich auch hier viele Frauen dem anschließen“, so ihr Wunsch.
Weltweites Zeichen gegen Benachteiligung von Frauen
Die Verhinderung von Gewalt gegen Frauen spiele eine entscheidende Rolle und sei die Basis für die Gleichstellung der Geschlechter. Sowohl im realen Leben als auch im Netz erführen Millionen von Frauen und Mädchen tagtäglich Gewalt und Diskriminierung. Dazu eine Aussage von Dr. Renate Tewaag, Präsidentin von Soroptimist International Deutschland: „Während der ,Orange Days‘ setzen wir weltweit ein starkes Zeichen gegen die Benachteiligung von Frauen und positionieren uns klar gegen Gewalt gegen Frauen.“

Seit 1999 ruft die UN Frauen auf der ganzen Welt zu den „Orange Days“ auf. Als eine der größten Service-Organisationen berufstätiger Frauen unterstützt SI-Deutschland diese Initiative, die noch bis zum 10. Dezember geht, zum Internationalen Tag der Menschenrechte.
Die Nummer des Hilfs-Telefons für Betroffene lautet Tel. (08000) 116016. Weitergehende Informationen erhält man auch im Internet unter: www.soroptimist.de.

Von Monika Schütz