Die Feuerwehr Uetzing feiert ihr 150-jähriges Bestehen, und im Döbertengrund kommen alle und helfen mit. Der Zusammenhalt in den Dörfern zeigte sich bereits vom vergangenen Samstag an vom Zeltaufbau bis hin zum Festkommers am Donnerstagabend.
Da die Abholung der Ehrengäste und des Schirmherrn, Ehrenkreisbrandrat Siegfried Kerner, sprichwörtlich ins Wasser fiel, wurde das Programm kurzerhand geändert, und alles fand im Festzelt statt. Die Uetzinger Blaskapelle mit ihrem musikalischen Leiter Petr Horejsi sorgte für die musikalische Unterhaltung des Abends. Eine Auflockerung erfuhr der Festabend mit Gedichten der Uetzinger und Serkendorfer Ehrendamen.
Gekonnt nahm Siegfried Kerner unter Assistenz der Verantwortlichen des Jubelvereins und des Bürgermeisters Mario Schönwald sowie Thomas Kunzelmann von der Brauerei Hetzel den Bieranstich vor. Die Bühne hatte der Uetzinger Obst- und Gartenbauverein prachtvoll geschmückt. Dahinter leuchtete das vom heimischen Künstler Werner Simeoni bereits 1998 geschaffene große Wandbild, das die herrliche Landschaft von Uetzing zeigt.
Die Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste nahm der Vorsitzende des Festausschusses, Marcus Ultsch, vor. „Manch' Auswärtiger wird sich sicherlich fragen: Ihr Uetzinger verbringt in 22 Festausschuss-Sitzungen über 1500 Stunden, und seit Samstag, teils bei strömenden Regen, organisiert ihr mit vielen Helfern dieses Fest.

Ihr ladet über 3000 Menschen aus nah und fern ein, verfasst in unendlichen Stunden eine Festschrift, holt eine Showband, den Erwachsenenleistungsmarsch sowie den Kreisfeuerwehrtag mit über zehn Blaskapellen in euer Dorf, zudem nehmt ihr viel Geld und Risiko in die Hand, um ein Vereinsfest auf die Beine zu stellen. Muss denn das alles sein?“, fragte Ultsch in das gut gefüllte Festzelt – und es kam die Antwort „Ja, dass muss sein“ zurück.
„Es ist höchste Zeit, dass wir Menschen wieder zusammenkommen. Wir Uetzinger sind, wie aus der Historie heraus bekannt ist, geboren um zu feiern“, so der Festausschussvorsitzende zum Schluss. Siegfried Kerner erklärte in seinem Grußwort, dass er sich freue, Schirmherr in Uetzing zu sein. „Diese ehrenvolle Aufgabe beim 150-jährigen Jubiläum übertragen zu bekommen, ja, das erfüllt mich mit Stolz. 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr ist eine wahnsinnig lange Zeit. In dieser Zeit haben Generationen von Männer und Frauen die Sicherheit ihrer Bürger in den Vordergrund gestellt“, betonte Kerner.
Zahlreiche Grußworte
Gerade in Uetzing wurde in den vergangenen Jahren durch den Bau des Gerätehauses sehr viel geleistet. Darüber hinaus fand noch Ausbildung statt und es wurden Einsätze gefahren. „Respekt für eure Leistung. Was wäre unsere Bevölkerung ohne unsere Feuerwehren? – Wir wären schlecht bestellt. Und deshalb mein Dank an die Kommunen, dass sie die notwendigen Gerätschaften zur Verfügung stellen. Das kostet Geld – aber nicht für unsere Feuerwehren, sondern zum Schutz der Bevölkerung“, so der Schirmherr zum Schluss.

Es folgten weitere Grußworte von Sachgebietsleiter für Öffentliche Sicherheit und Ordnung im Landratsamt Lichtenfels, Achim Liesaus, dem Bürgermeister der Stadt Bad Staffelstein, Mario Schönwald, dem Uetzinger Ortssprecher und Stadtrat Manuel Schrüfer, von Kommandant Thomas Schwarz und Vorsitzendem Frank Glock von der Jubelwehr sowie vom Patenverein der FF Serkendorf. „150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Uetzing – die lange und stressige Vorbereitungszeit ist vorbei. Ab heute wird bis Sonntag gefeiert. Und für diese tolle Leistung gratuliere ich euch ganz herzlich“, so Kreisbrandrat Timm Vogler.
Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber
Im Rahmen dieses Abends wurde Hermann Schramm eine besondere Ehrung zuteil: Kreisbrandrat Timm Vogler verlieh ihm das Bayerische Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. „Er steht zu jeder Tag- und Nachtzeit der Feuerwehr zur Verfügung. Hermann Schramm ist 1982 in die Ortswehr eingetreten und war seitdem mit ausschlaggebend für die Entwicklung der Wehr. Ohne ihm würde die Feuerwehr nicht so hier stehen, wie wir sie jetzt vorfinden“, hob 2. Kommandant Bernd Schramm hervor.
Löschmeister Schramm hat eine beeindruckende Laufbahn in der Feuerwehr hingelegt. So war er Mitgründer der Jugendfeuerwehr Uetzing und über viele Jahre einer ihrer Ausbilder. Zahlreiche Lehrgänge an den staatlichen Feuerwehrschulen und auf Landkreisebene absolvierte der heute 60-Jährige. Schramm war bei den ersten Funklehrgängen im Landkreis als Ausbilder unter der Leitung von Ottmar Jahn tätig. 1998 gehörte der „Beck“, wie er liebevoll von den Kameraden gerufen wird, dem Festausschuss zum 125-jährigen Jubiläum an. Nicht zuletzt war der Geehrte von 1990 bis 2003 und von 2006 bis 2012 jeweils stellvertretender Kommandant der Uetzinger Wehr.

Ein Rückblick auf die Geschichte der Wehr durch 2. Kommandant Schramm schloss sich an. Mit dem großen Zapfenstreich und der Nationalhymne fand der erste Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten der Uetzinger Feuerwehr einen würdigen Abschluss.
Von Gerd Klemenz