Freiflächen-Photovoltaikanlagen und damit verbunden die vom Stadtrat selbst erarbeitete Bewertungsmatrix waren das beherrschende Thema bei der jüngsten Sitzung des Gremiums. Es gab viele Vorschläge und Anregungen. Allein, eine Lösung sollte ausbleiben.
Es ging um eine neue Matrix für die Solarfelder in der Flur. Wie diese einmal aussehen könnte, dazu hatte die Fraktion der Grünen bereits entsprechende Vorschläge eingereicht. Zudem wurden von der Verwaltung alle Fraktionen angeschrieben und ebenfalls laut Bürgermeisterin Christine Frieß (CSU) gebeten, entsprechenden Anregungen vorzubringen.
Einspeiseleitung, Bepflanzung und Wasserschutz angesprochen
Einige Stadträte vertraten die Auffassung, es sei besser die Änderungen der Bewertungsmatrix nochmals zurückzustellen. Darüber wurde auch abgestimmt. 10:10 lautete das Ergebnis, die Mehrheit fehlte, die Diskussion begann. Eingehend beschäftigte sich das Gremium mit dem Thema Bodenqualität, das von Stadtrat Thomas Müller (Bürgerverein) ins Feld geführt wurde. Dabei ging es auch um die neue Einspeiseleitung, die quer durch den Stadtbereich verlaufen würde, ebenso wie die Höhe einer derartigen Anlage, die Bepflanzung und der Wasserschutz.
Letzteres griffen auch die Stadträte Sebastian Callens (Die Grünen) und Günter Knorr (CSU) auf. Für derartige Photovoltaikanlagen gebe es inzwischen viele Möglichkeiten und Modelle, wobei diese auch erhöht über andere großen Flächen, Parkplätze beispielsweise, errichtet werden könnten, so Knorr.
Wird hier mit zweierlei Maß gemessen?
Einerseits werde beim privaten Hausbau werde, so kritisierte Stadträtin Carmen Spindler-Blüchel (CSU), stets Wert gelegt auf einen möglichst geringen Bodenverbrauch, andererseits plant man riesige Grundstücke für Energieanlagen: Niemand denke hier offensichtlich an den Flächenverbrauch und die Wildtiere. Zweite Bürgermeisterin Susanne Bock von Wülfingen (FW) führte an, das es sinnvoll wäre, sich von oben den gesamten Stadtbereich einmal anzusehen. Dann erst solle man entscheiden, welche Flächen für derartige Anlagen geeignet wären und welche nicht.
Laut Stadträtin Bernarda Callens (Die Grünen) seien Photovolltaikanlagen auch eine Möglichkeiten für die Landwirtschaft sich ein zweites Standbein zu schaffen. Dritter Bürgermeister Manfred Hofmann und Katrin Weißmann (beide CSU) sprachen sich dagegen nachdrücklich für einen sparsamen Flächenverbrauch aus: Viele Landwirte würden sich um weitere Flächen bemühen und keine erhalten.
Es sei eben ein komplexes Thema, fasste Bürgermeisterin Christine Frieß (CSU) die Diskussion zusammen. „Vielleicht wäre es sinnvoll alle zwischenzeitlich vorgetragenen Anliegen zusammenzufassen, in die nochmalige Änderung der Bewertungsmatrix seitens der Verwaltung einzuarbeiten und diese dann den Fraktionsvorsitzenden zuzuleiten?“, stellte sie in den Raum. Danach sollte die Entscheidung in einer der nächsten Sitzungen oder vielleicht sogar einer Sondersitzung des Stadtrates, getroffen werden. Ein Vorschlag, der von allen Fraktionen befürwortet wurde.
Protestaktion der Psychotherapeuten und Ärzte hat Auswirkungen
Außerdem informierte Frieß, dass am Montag, 10. Oktober, auch Arbeitnehmer heimischer ärztliche und psychotherapeutischen Praxen an einer Informationsveranstaltung gegen die geplanten Einschränkungen der ärztlichen Grundversorgung durch die Bundesregierung und Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen in Berlin teilnehmen werden. Deshalb die Praxisräume an diesem Tag von 8 bis 10 Uhr geschlossen.
Im Stadtrat kurz notiert
• Künftig wird umweltfreundliches (Kopier-)Papier in der Stadtverwaltung verwendet. Damit wird eine Anregung aus der Mitte des Stadtrates aufgenommen und umgesetzt.
• Energiesparmaßnahmen werden sukzessive sowohl bei den Straßenbeleuchtungen mit der Umstellung auf LED als auch im Bauhof, im Rathaus und im Freibad Kunomare umgesetzt. Öffentliche Gebäude, das Rathaus und die Kirchen werden nicht mehr durchgehend beleuchtet. Da warb die Bürgermeisterin um Verständnis. Auch bei den Christbäumen im Stadtgebiet werde es energetische Einsparungen geben.
• Die Trägerschaft der Katholischen Kirchenstiftung St. Heinrich und Kunigunde ist auf die Caritas gGmbH Bamberg übergegangen. So kam der Defizitvertrag mit der Stadt Burgkunstadt zur Vorlage. Der Stadtrat beschloss, vorbehaltlich der rechtsaufsichtlichen Genehmigung seitens des Landratsamts Lichtenfels, diesen abschließend umzusetzen.
• Für die Sanierung von Kanal und Straße im Bereich der Ortsstraßen Dammsiedlung und Am Gutshof wurden die Planungsleistungen zum Angebotspreis von 97.584,27 Euro an das Ingenieurbüro Miller aus Nürnberg vergeben
• Aufgrund mangelnder Erfolgsaussichten entschied der Stadtrat, die eingereichte Klage gegen die Auflassung des Bahnübergangs Mainroth-West zurückzunehmen. Hierzu gibt es einen Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahnbundesamts.
• Der Stadtrat beauftragte der Stadtrat das Ingenieurbüro Miller, die Erneuerung der Wasserleitung im Brauhausweg, hier den Teilbereich in Höhe der Bäckerei Willaschek, von der Liebesinsel bis zum Feuerweg, auf der Kreisstraße Schindgraben, weiterzuverfolgen.
• Für den Weihnachtsmarkt laufen die Planungen. Angeregt wurde, in diesem Jahr bei den Vereinen auf Standgebühren zu verzichten.
dra