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BURGKUNSTADT

Sanierungsbedarf beim Wasserzweckverband Gärtenrother Gruppe

Hoher Sanierungsbedarf beim Zweckverband Wasserversorgung
Ein Blick auf den Hochbehälter bei Gärtenroth. Foto: Dieter Radziej

Vor weitreichenden Entscheidungen steht der Zweckverband Wasserversorgung der Gärtenrother Gruppe, dem die Stadt Burgkunstadt und die Gemeinde Mainleus angehören. Bei der letzten Sitzung wurde ein Sanierungsbedarf in Höhe von rund 2,935 Millionen Euro deutlich, der langfristig finanziert werden soll und die Verantwortlichen voraussichtlich bis in das Jahr 2030 beschäftigen wird.

Zur Zweckverbandsversammlung begrüßte Erste Bürgermeisterin Christine Frieß (CSU), zugleich auch Vorsitzende, die Mitglieder aus Mainleus und Burgkunstadt im Sitzungssaal des Rathauses. Einleitend ging sie auf den Haushaltsplan des Zweckverbandes für das Jahr 2023 mit einem Kreditaufnahme-Volumen von rund 348.000 Euro ein, der inzwischen rechtsaufsichtlich genehmigt wurde.

Allerdings kam der Hinweis des Landratsamtes Lichtenfels, dass eine Kostenunterdeckung bestehe und deshalb die Beitragskalkulation zu überprüfen sei. Dies auch unter dem Gesichtspunkt der anstehenden Investitionen, die dazu führen werden, dass die freie Finanzspanne in Zukunft noch enger bemessen sein wird. Deshalb die Anmerkungen der Rechtsaufsicht, dass weiterhin alle Ausgaben wirtschaftlich zu überprüfen seien.

Dies wurde zur Kenntnis genommen, wobei die Haushaltssatzung bereits öffentlich bekannt gemacht wurde.

Kosten von 2,9 Millionen Euro

Danach hatten sich die Verbandsräte mit den Ergebnissen der örtlichen Rechnungsprüfung für die Jahre 2020, 2021 und 2022 befasst, die vom Geschäftsleiter Hannes Baier erläutert wurden. Folgende Gesamtergebnisse lagen von den entsprechenden Rechnungsjahren vor: 2020 – Gesamthaushalt 505.187,86 Euro, 2021 – Gesamthaushalt 401.616,75 Euro, 2022 – Gesamthaushalt 299.818,04 Euro. Die Ergebnisse der Jahresrechnung wurden anschließend festgestellt und die Entlastung erteilt.

Nachdem sich die Verbandsräte anlässlich eines Vororttermins mit Franz Fuchs vom Ingenieurbüro Wipflerplan einen Überblick über die erforderlichen Maßnahmen verschaffen konnten, lag nun ein Sanierungs- und Strukturkonzept für den Zweckverband der Gärtenrother Gruppe vor. Es beinhaltete vor allem die Sanierung des Wasserwerkes Wildenroth, der Wasserspeicherung (Hochbehälter) und der Wasserverteilung (Druckminderschächte, Zubringerleitungen, Hauptleitung, etc.), die damit auf den neuen Stand gebracht werden könnten. Die Kosten waren mit 2,935 Millionen Euro netto ermittelt worden, wobei Geschäftsleiter Hannes Baier darauf verwies, dass die geplanten Maßnahmen nur längerfristig, voraussichtlich bis in das Jahr 2030, zu bewältigen seien.

Einher ging die Frage, wie diese Investitionen innerhalb der Wasserversorgung zu finanzieren wären, wobei dies vor allem mit Verbesserungsbeträgen erfolgen müsse, die dann entsprechend zu überprüfen und kalkulieren seien.

Der Gesetzgeber und insbesondere das Kommunalabgabengesetz, so Geschäftsleiter Hannes Baier, sieht es dabei vor, Investitionskosten innerhalb eines Zweckverbandes in Form von Beiträgen und Gebühren auf die Grundstückseigentümer umzulegen.

Diese Verbesserungsbeiträge bildeten anschließend den Gegenstand einer längeren Aussprache. Er würde es als sinnvoller empfinden, so Erster Bürgermeister Robert Bosch, wenn man den Sachverhalt vorher den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern erläutern würde. Damit meint Bosch die Umlagen der Investitionskosten des Zweckverbandes Wasserversorgung der Gärtenrother Gruppe und die Möglichkeit, diese in unterschiedlichen Beiträgen und Gebührenanteilen sowie in Raten zu finanzieren.

Infoveranstaltung geplant

Verbandsvorsitzende Christine Frieß und Geschäftsleiter Hannes Baier verwiesen in diesem Zusammenhang darauf, dass zunächst ein Grundsatzbeschluss der Zweckverbandsmitglieder erforderlich sei und die weiteren Planungen darauf aufgebaut werden können. Sie sicherten zu, dass es nach den Sommerferien eine entsprechende Informationsveranstaltung geben werde, wobei der notwendige Sanierungsbedarf der anstehenden Investitionen einmal dargestellte werden könnte.

Von der Verbandsversammlung wurden mehrheitlich das Sanierungs- und Strukturkonzept und die Finanzierung über die Verbesserungsbeiträge beschlossen. In diesem Zusammenhang wurde auch, nachdem entsprechenden Ausschreibungen erfolgt waren, die Verbesserungsbeitragskalkulation der Gärtenrother Gruppe zum Angebotspreis von 16.187,91 Euro (netto) an die Kubus Kommunalberatung vergeben.

Neue Pumpe nötig

Bei der Förderung des Trinkwassers der Gärtenrother Gruppe befinden sich zwei entsprechende Pumpen im Wasserwerk im Einsatz, wovon eine bereits starke Verschleißerscheinung aufweist, wie Erste Bürgermeisterin Christine Frieß erläuterte.

Daher wurde vom Wassermeister Joachim Ruß vorgeschlagen, eine dieser Pumpen auszutauschen und einen neuen Frequenzumrichter vorzusehen.

Auch unter dem Gesichtspunkt, dass die Elektronik an das geplant Fernwirksystem mit angeschlossen werden soll, entschied man sich für das Modell der Firma Wilo-Emu Anlagenbau GmbH, Hof, zum Angebotspreis von 19.522,30 Euro netto, während für den Frequenzumrichter die Kosten mit 29.551,50 Euro veranschlagt und an das gleiche Unternehmen vergeben wurden.

Die Mitglieder ermächtigten die Verbandsvorsitzenden Christine Frieß entsprechende Aufträge zu erteilen. Auf Anfrage erklärte in diesem Zusammenhang Wassermeister Joachim Ruß, dass diese Investition auch die Technik für die Schaltschränke im Wasserwerk beinhalten.

Von Dieter Radziej

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