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BAYREUTH

Pfaffendorf: Ehrenmedaille des Bezirks für Maria Wiehle

Pfaffendorf: Ehrenmedaille des Bezirks für Maria Wiehle
Verleihung der Ehrenmedaille an Maria Wiehle (Mitte) durch Bezirkstagspräsident Henry Schramm (2. v. li.) mit Staatsminister Christian Bernreiter (re.) und der Behindertenbeauftragten des Bezirks Oberfranken, Christina Flauder (li.). Foto: Sabine Heid

In feierlicher Stimmung und im Beisein zahlreicher Ehrengäste – darunter auch Staatsminister Christian Bernreiter – verlieh Bezirkstagspräsident Henry Schramm auf Schloss Thurnau (Landkreis Kulmbach) die Denkmalpreise und Ehrenmedaillen in Silber des Bezirks Oberfranken.

Insgesamt wurden acht Persönlichkeiten geehrt und zehn Denkmalpreise für die Sanierung denkmalgeschützter Bausubstanz übergeben. Maria Wiehle aus Pfaffendorf wurde mit der Ehrenmedaille in Silber des Bezirks Oberfranken ausgezeichnet. Katja und Marco Schmidt aus Arnstein erhielten den Denkmalpreis 2022.

Mehr als nur die Pflicht

Der Bezirkstagspräsident machte mit Blick auf die Auszeichnungen mit der Ehrenmedaille in Silber deutlich, dass eine Gesellschaft Menschen brauche, die bereit seien, mehr als nur ihre Pflicht zu tun: „Menschen, die sich in ihrer Freizeit und über das normale Maß hinaus ehrenamtlich engagieren und die bereit sind, nicht nur an sich zu denken. Menschen, die im Bereich der Wirtschaft, der Kultur, des Sozialen und der Politik maßgeblich zur Weiterentwicklung ihrer Heimat beigetragen haben.“

Deshalb sei es dem Bezirk ein Anliegen, solchen besonderen Persönlichkeiten Anerkennung auszusprechen und ihr Wirken zu würdigen, betonte Henry Schramm. Leider werde ein derartiges Engagement allzu oft als selbstverständlich hingenommen.

Kulturelles Erbe erhalten

Den Preisträgern des Denkmalpreises 2022 sprach Henry Schramm ebenfalls seine große Anerkennung aus: „Sie alle helfen, das kulturelle und denkmalerische Erbe unserer Heimat zu erhalten. Dadurch schützen sie nicht nur wertvolle Bausubstanz oder führen diese einer neuen Nutzung zu. Vielmehr wirken sie damit auch im besten Sinne des Wortes identitätsstiftend für die Menschen in unserer Heimat.“ Der Denkmalpreis ist mit 5.000 Euro pro ausgezeichnetem Objekt dotiert.

Laudatio für Maria Wiehle

Zur Laudatio für Maria Wiehle: Sie hat sich insbesondere durch ihre langjährige Tätigkeit als Gesamtleiterin des Heilpädagogischen Zentrums in Lichtenfels (HPZ) von 2002 bis 2017 um Oberfranken verdient gemacht. Das HPZ konnte unter ihrer Führung bedeutend vergrößert werden. Wohngruppen für Erwachsene mit geistiger Behinderung wurden eröffnet; für die Frühförder-Einrichtung wurden Außenstellen eingerichtet. Das Betreute Wohnen kam hinzu; die Übernahme von Kindergärten oder der Offenen Behindertenarbeit und die Einrichtung von Seniorenzentren fallen in ihre Schaffenszeit.

Hervorzuheben sind zudem ihre überregionalen ehrenamtlichen Tätigkeiten als 2. Vorsitzende des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Lichtenfels (seit 1999) und als 2. Vorsitzende des Bezirksverbandes für Gartenbau und Landespflege Oberfranken in den Jahren 1990 bis 2011, wobei sie von 1998 bis 2007 zugleich als Geschäftsführerin des Bezirksverbandes fungierte. Darüber hinaus war und ist sie auch im kirchlichen und kommunalpolitischen Bereich langjährig ehrenamtlich tätig.

Durch ihre herausragende ... Lebensleistung sind Sie ein echtes Vorbild für die Gesellschaft, insbesondere auch für die jüngere Generation.
Bezirkstagspräsident Henry Schramm über Maria Wiehle

Bezirkstagspräsident Schramm würdigte das umfassende Wirken Maria Wiehles für die Allgemeinheit und für ihre Mitmenschen: „Sie sind eine Persönlichkeit, die im gesamten Landkreis Lichtenfels und darüber hinaus hohe Achtung und Wertschätzung genießt. Durch ihre herausragende berufliche und ehrenamtliche Lebensleistung sind Sie ein echtes Vorbild für die Gesellschaft, insbesondere auch für die jüngere Generation.“

Preis für Ehepaar Schmidt

Pfaffendorf: Ehrenmedaille des Bezirks für Maria Wiehle
Verleihung des Denkmalpreises 2022 an das Ehepaar Schmidt durch Bezirkstagspräsident Henry Schramm (2. v. li.). Die Laudatio hielt Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Günter Dippold (li.). Es gratulierten Bezirksrat Thomas Söder (2. v. li.) und die Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz (re.). Foto: Sabine Heid

Marco und Katja Schmidt aus Arnstein (Weismain) haben das frühere Pfarrhaus in Arnstein zu einem modernen Familien-Wohnsitz umgebaut und erhielten hierfür aus den Händen von Bezirkstagspräsident Schramm den Denkmalpreis 2022 des Bezirks Oberfranken. Das frühere Pfarrhaus in Arnstein steht an ortsbildprägender Stelle in unmittelbarer Umgebung der Kirche St. Nikolaus. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Walmdachbau, errichtet 1698, in den Jahren 1893/94 weitgehend erneuert. Im Inneren befindet sich ein qualitätvolles barockes Holzgeländer. Angeblich stammt es aus einem abgebrochenen Teil des Klosters Langheim. Das Anwesen wurde 2017 von Marco und Katja Schmidt erworben. Es befand sich damals in schlechtem Zustand, denn die Pfarrei war schon viele Jahre nicht mehr besetzt.

Gelungene Restaurierung

Die gelungene Restaurierung erfolgte in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden. Dabei wurde der Dachstuhl repariert und das Dach neu gedeckt. Fenster und Teile der Decke wurden erneuert. Auch die Haustür wurde fachmännisch instandgesetzt. Die Innenräume wurden in einfühlsamer Weise modernen Wohnansprüchen angepasst. Heute schmückt das Gebäude wieder die Ortsdurchfahrt von Arnstein und stellt ein Beispiel für eine äußerst gelungene Sanierung dar.

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